Das U17-Bundesliga-Team des SSV Esslingen legte am Samstag, 3.6.17, eine Mammut-Tour nach Potsdam hin. Auf Grund der beginnenden Pfingstferien standen alle andere Reisemöglichkeiten nicht zur Verfügung und so startete in aller Frühe der kleine Reisebus mit reichlich homemade Leckereien, guter Musik und geballter Stimmung in Richtung OSC Potsdam.
Von einem Stau in den nächsten verwandelte sich der Reisebus 10 km vor dem Ziel zur Umkleidekabine und die Jungs von dem Trainer-Team Marius Iegariu und Michel Hamann sprangen in die Badehosen und Bademäntel und liefen letztendlich 10 Minuten vor Spielbeginn energiegeladen zum letzten Mal in die alte Potsdamer Schwimmhalle am Brauhausberg ein.
Mit gegenseitigem Einverständnis von allen Beteiligten begann das Spiel mit 10 Minuten Verspätung und Esslingen ging sofort mit einem Überzahltor durch Kapitän Linus Orszulik in Führung. Der Ausgleich folgte durch den stärksten Potsdamer, die Nummer 9 Sascha Seifert, der in dieser Partie 3 reguläre Treffer plus 3 verwandelte 5-m-Strafwürfe verbuchen konnte.
Die Tore gingen das ganze erste Viertel hin und her, so dass Esslingen mit einem 4:3-Rückstand in die erste Pause ging. „Ihr wisst, wie es geht und wer schießen darf und wer nicht“, bläut Marius Iegariu den Jungs in der Pause ein, „konzentriert euch auf euer Spiel und nicht auf das Reden“, schüttelt er die Jungs einmal mental durch. Hellwach und ab diesem Zeitpunkt auch sehr souverän mit den sehr strengen Schiedsrichterentscheidungen umgehend gelang im zweiten Viertel trotz 2 Hinausstellungen auf Esslinger Seite die Umkehr des Spielstands, so dass nach dem zweiten Viertel die Anzeigetafel 6:7 für den SSVE anzeigte. 3 von den 4 Esslingen Toren in diesem Viertel gehen auf das Konto von Kende John, der den SSVE vorerst für ein Auslandsschul- und -Wasserballjahr in Ungarn verlassen wird. Im dritten Viertel hatte Esslingen bei insgesamt sehr wenig eingetragenen Aktionen lediglich 1 Tor im gegnerischen Kasten, musste dafür der Verwandlung vom zweiten von insgesamt 3 5-m-Strafwürfen mit ansehen und eine weitere Hinausstellung verkraften.
Der bärenstarke junge Torwart, Boris Tepic, zeigte jede Menge Glanzparaden und konnte die in manchen Teilen gut agierende Verteidigung mehr und mehr einbeziehen. Pausenstand nach 3 Vierteln: 8:8. An Spannung nicht zu überbieten folgte zu Beginn des letzten Spielabschnitts wieder ein 5m-Strafwurf gegen Esslingen und nach einem weiteren Ausschluss zog Potsdam erst einmal auf 10:8 davon. Nach weiteren 2 vereitelten Ausschlüssen auf Esslingen Seite erhielt endlich auch Esslingen einen Strafwurf zugesprochen, so dass der Kapitän den Ball und die Verantwortung an sich nahm und zum 10:9 aufschloss. Es folgten einige missglückte Angriffe und Esslingen versuchte den Ausgleich zu erzwingen. Als dann auch noch der der schnellste Esslinger Spieler, Cedrik Zupfer, nach einem Schlag ins Gesicht mit sprudelndem Nasenbluten ausgewechselt werden muss und kurze Zeit später Centerverteidiger Jonathan Nemitz zum 3. Mal das Wasser verlassen musste lag jede Menge Verantwortung bei den Einwechselspielern. Eine Minute vor Schluss gelang Linus Orszulik mit seinem 5. Treffer ein schön heraus gespieltes Überzahltor aus dem Rückraum zum 10:10. Auf beiden Seiten gab es in der letzten Spielminute noch eine Chance, die jeweils vom Torhüter vereitelt werden konnte. Somit steht der SSV Esslingen nun im letzten Spiel der Saison vor der riesigen und bisher einmaligen Chance in dieser Altersklasse eine Medaille auf Deutscher Ebene zu erkämpfen.
„Die Voraussetzungen für unser Heimspiel könnten nicht besser sein“, so Trainerassistent Michel Hamann, „wenn wir heute gleich gewonnen hätten, wäre die Gefahr bestanden, dass wir es nächste Woche zu leicht nehmen. Jetzt sind wir heiß und machen das Ding!“
Das Rückspiel findet am Samstag, 10.6.2017, um 14 Uhr im SSV-Freibad statt. Der im Urlaub befindliche U17-Trainer Patrick Weissinger wird dann von Heiko Nossek am Beckenrand vertreten. Das Team freut sich auf stimmstarke, trommelstarke und nervenstarke Unterstützung und möchte mit den Zuschauern ein tolles letztes Spiel und unbedingt die Bronzemedaille feiern!
Für den SSVE im Einsatz waren: Boris Tepic (TW), Jonathan Nemitz (1), Linus Orszulik (5), Leonard Kübler, Zoran Bozic, Daniele Del’Era, Simon Rehm, Aaron. Katona, Louis Seichter, Kende John (4), Cedrik Zupfer, Julius Bertazzoni, Julian Zemun (TW)