SSVE mit Derby-Kracher zum Saisonauftakt

SSVE mit Derby-Kracher zum Saisonauftakt
26. September 2019

Mit Zuversicht in die neue Saison – Kader punktuell verstärkt

Der DWL-Saisonstart sieht für die Esslinger Wasserballer einen regelrechten Kracher vor: das mit Spannung erwartete Lokalderby gegen Aufsteiger SV Ludwigsburg findet am Samstag, 28. September um  15.30 Uhr im SSVE-Freibad auf der Neckarinsel statt. Die SSVE-Verantwortlichen blicken mit ihrer gewachsenen Mannschaft mit zwei Neuverpflichtungen und den nachrückenden Jugendspielern zuversichtlich auf das Spiel und die siebte Saison in Folge in der DWL-ProA.

Seit August befinden sich die SSVE-Spieler mit Trainer Janusz Gogola und Co-Trainer und Mannschaftskapitän Heiko Nossek in der Vorbereitung. Es herrscht Kontinuität am Beckenrand und auch was das Team betrifft: zur bestehenden Mannschaft, die vor allem in der ersten Saisonhälfte der Saison 18/19 zu überzeugen wusste, kommen mit Marvin Thran (SV Ludwigsburg) und Torhüter Predrag Spasojevic (Vaterpolo Klub Beograd, Serbien) zwei äußerst erfahrene und qualitativ hochwertige Spieler zum SSVE zurück. Marvin Thran nach einem Jahr von Ligakonkurrent Ludwigsburg, bei Predrag Spasojevic sind es dagegen fast zehn Jahre seit seinem ersten Gastspiel in Esslingen. Und die hervorragende Jugendarbeit des SSVE, der Club gehört seit Jahren zu den Top-3-Vereinen in Deutschland, zahlt sich aus: immer mehr Jugendspieler drängen von unten nach, werden in der Trainingsgruppe aufgenommen und bieten sich für Einsätze in der Zukunft an, was den DWL-Kader breiter macht und förderlich für eine gesunde Konkurrenz innerhalb der Mannschaft um die Plätze ist. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Kader, es sind alle Spieler aus der letzten Saison geblieben und wir haben uns punktuell verstärkt“, so die Einschätzung von SSVE-Trainer Janusz Gogola. Dem stimmt Mannschaftskapitän Heiko Nossek zu und ergänzt: „Zoran Bozic ist mittlerweile fester Bestandteil der Mannschaft, aber auch andere junge Spieler wie zum Beispiel Theo Nemitz haben die Chance, in den Kader zu kommen. Wir wünschen uns noch mehr Druck von unten, denn es geht um einen langfristigen Aufbau.“ Für Erleichterung bei den Verantwortlichen sorgte die frühzeitige Entscheidung des 37jährigen Ex-Nationalspielers noch eine Saison dranzuhängen: „Mit unserem Kader brauchen wir nicht tiefstapeln, wir wollen unter die ersten Sechs und natürlich liebäugelt man in diesem Bereich mit dem Halbfinale, aber natürlich haben sich auch die Teams aus Duisburg und Potsdam verstärkt. Wichtig wird sein, dass wir die Hinrunde positiv gestalten, der Spielplan gibt das her.“ Auch Trainer Janusz Gogola nennt zunächst den 6. Platz als erstes Ziel, der zum einen den Verbleib in der ProA-Gruppe bedeutet und zum anderen die Teilnahme an den PlayOffs um die deutsche Meisterschaft: „Aufgrund der späten Ferien hier im Süden habe ich den kompletten Kader für die Vorbereitung erst spät zusammen, da haben die anderen Bundesländer einen Vorsprung. Es ist auch nicht einfach, vor der Saison die anderen Mannschaften einzuschätzen, weil man nicht weiß, wie sie sich verstärkt haben. Nach unserem ersten Spiel schließt das Freibad, aber unsere Winterspiel- und trainingsstätte Inselbad hat noch nicht offen, das ist immer eine schwierige Phase für uns. Es ist also immer ein großer Kampf, aber der Vorteil des SSVE sind die vielen jungen Spieler, was aber ein langfristiger Prozess ist.“ 

Die Meisterschaft wird sich auch in dieser Saison zwischen den Wasserfreunden Spandau 04 und Waspo 98 Hannover entscheiden. Der OSC Potsdam möchte seinen dritten Platz verteidigen, doch auch der ASC Duisburg hat bereits seine Ansprüche darauf erhoben und es sind wohl auch diese beiden Teams, die als Favoriten auf den Bronzeplatz angesehen werden dürfen. 

Während die Entwicklung im eigenen Verein positiv stimmt, ist dies von den äußeren Umständen für die DWL-Saison 19/20 nicht zu behaupten: lange Unterbrechungen und spielfreie Pausen erfordern nicht nur sportlich große Herausforderungen, auch eine halbwegs ordentliche Vermarktung bzw. Außendarstellung ist so nicht möglich. Nach dem Auftaktspiel ruht die Liga für einen Monat, ehe sie dann Ende Oktober für eineinhalb Monate mit 8 Spielen (plus einem Pokalspiel) volle Fahrt aufnimmt. Es folgt eine lange Pause von fast zwei Monaten, da sich die Nationalmannschaft auf die Mitte/Ende Januar stattfindende Europameisterschaft vorbereiten muss. Kurios: nach einem DWL-Spiel und einem möglichen Pokalspiel Anfang Februar stehen für die Bundesligaspieler dann erneut zwei Monate Pause wegen der Olympiaqualifikation an, ehe der Liga-Endspurt innerhalb von sechs Wochen durchgepeitscht wird. Zum zerfledderten Spielplan kommen noch einige neue Regeln dazu, die nicht nur „kosmetischer Art“ sind. Grundsätzlich wurde versucht, das Spiel schneller zu machen, mehr Wert auf Technik und weniger auf Zweikampf zu legen. Erste Erfahrungen bei internationalen Wettkämpfen zeigten durchaus einen positiven Effekt. Die wohl gravierendste Regeländerung: wenn es bisher eine neue Angriffszeit gab, so waren das immer 30 Sekunden. Kurz zusammengefasst kann nun gesagt werden, dass es nur noch bei einem Ballbesitzwechsel diese 30 Sekunden gibt, bleibt die angreifende Mannschaft aber nach einem Schuss aufs Tor, einem Eckball oder einem Ausschluss des Gegners in Ballbesitz, wird die Angriffsuhr nur noch auf 20 Sekunden zurückgesetzt – der Angriff muss also schneller zu Ende gespielt werden. Weitere Änderungen: der bisherige 5-Meter-Raum wird zum 6-Meter-Raum und wenn in diesem 6-Meter-Raum ein angreifender Spieler durch ein Foul an einer klaren Torchance gehindert wird, so ist auf Strafwurf zu entscheiden. Ein Freiwurf wird nun in der Regel nicht mehr am Ort des Fouls ausgeführt, sondern dort, wo der Ball liegt, was ebenfalls zu einer Beschleunigung des Spiels führen wird. Neu ist außerdem, dass bei einem Freiwurf außerhalb des 6-Meter-Raumes oder bei einer Ecke der Ball vor einem Torschuss nicht mehr abgespielt werden muss, sondern direkt, aber auch nach Dribbeln oder Aufziehen auf das Tor geschossen werden darf. Weiterhin soll das Festhalten und Behindern beim Schwimmen stärker geahndet werden, was aber natürlich einen Ermessensspielraum der Schiedsrichter bedeutet. Der Modus der Liga ist hingegen gleich geblieben: es gibt die beiden leistungsmäßig getrennten Gruppen Pro-A und Pro-B mit einer Hin- und Rückrunde, anschließend PlayOffs der ersten sechs Teams in der Pro-A-Gruppe (Plätze 1 und 2 sind direkt für das Halbfinale qualifiziert, Platz 3 gegen Platz 6 und Platz 4 gegen Platz 5 tragen ein „verkapptes Viertelfinale“ aus). Die Plätze 7 und 8 der Pro-A spielen zusammen mit den Plätzen 1, 2, 3 und 4 der Pro-B eine sogenannte Aufstiegsrunde aus, jeder gegen jeden, Hin- und Rückrunde. Die ersten beiden dieser sechs Mannschaften spielen in der kommenden Saison in der Pro-A, die anderen vier in der Pro-B. Die letzten vier Teams der Pro-B spielen ebenfalls noch einmal untereinander Hin- und Rückspiel gegen den Abstieg.

Nachdem der SSV Esslingen seit  dem Rückzug des SV Cannstatt mehrere Jahre der alleinige Süd-Vertreter in der ProA-Gruppe der DWL war, ist nun mit Aufsteiger SV Ludwigsburg endlich wieder ein Lokalderby möglich – Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft. Der Spielplan sieht ausgerechnet diese Spielpaarung gleich am ersten Spieltag vor. Zur Freude des SSVE, kann man doch aufgrund des frühen Saisonstarts noch im eigenen Vereinsfreibad auf der Neckarinsel spielen. „Das erste Spiel ist immer schwer, die Vorbereitung war für uns mit den vielen Schülern oder Familienvätern nicht einfach wegen der langen Ferien. Ludwigsburg hat Spieler, die nur Wasserballspielen, weshalb sie möglicherweise schon länger im Training sind. Aber die zwei Punkte wollen wir schon hierbehalten“, gibt sich Co-Trainer Heiko Nossek optimistisch für das Spiel am Samstag um 15.30 Uhr auf der Esslinger Neckarinsel. Ein offizielles Duell der beiden Clubs vom Neckar ist schon so lange her, dass sich die beiden Teams seither grundlegend verändert haben, doch fanden in der letzten Saison mehrere Trainingsspiele zwischen den Kontrahenten statt. Auch beim Vorbereitungsturnier in der vergangenen Woche kam es zum Aufeinandertreffen der beiden Clubs, welches mit 14:14 unentschieden endete. Für Spannung dürfte also gesorgt sein.

Foto: Benjamin Lau, BeLa Sportfoto

Das Team des SSV Esslingen für die DWL-Saison 2018/2019:

Obere Reihe von links nach rechts: Jonathan Nemitz (18, SSVE-Eigengewächs), Konstantinos Sopiadis (21, SSVE-Eigengewächs), Valentin Finkes (24, SSVE-Eigengewächs), Miklos Barothy (27, beim SSVE seit 2018), Uros Fabic (25, beim SSVE seit 2018), Hannes Rothfuß (28, seit 2007 beim SSVE), Kapitän und Co-Trainer Heiko Nossek (36, SSVE-Eigengewächs)

Mittlere Reihe von links nach rechts: Team-Manager Axel Hänchen, Physiotherapeut und Athletiktrainer Martin Kober (Vitaktiv Nellingen), Kende John (18, SSVE-Eigengewächs), Leonard Yong Kübler (17, SSVE-Eigengewächs), Linus Orszulik (19, SSVE-Eigengewächs), Robin Finkes (27, SSVE-Eigengewächs), Trainer Janusz Gogola, Mannschaftsarzt Ralf Schauer

Untere Reihe von links nach rechts: Marko Zemun (16, SSVE-Eigengewächs), Marvin Thran (27, Rückkehrer vom SV Ludwigsburg), Predrag Spasojevic (44, Torwart, Rückkehrer von Vaterpolo Klub Beograd, Serbien), Torwarttrainer Ernesto Priol Bicet, Eric Fernandez Rivas (25, seit 2016 beim SSVE), Theodor Nemitz (15, SSVE-Eigengewächs), Simon Rehm (18, SSVE-Eigengewächs)

Es fehlen: Zoran Bozic (17, SSVE-Eigengewächs), Daniele Dell´Era (17, SSVE-Eigengewächs), Florian Pirzer (38, seit 2016 beim SSVE, Torwart), Boris Tepic (17, SSVE-Eigengewächs, Torwart)

DWL-Spielplan für die Saison 2019/2020:

Sa., 28.09.2019            15.30 Uhr   SSV Esslingen – SV Ludwigsburg

Sa., 26.10.2019            15.00 Uhr   SG Neukölln – SSV Esslingen

Sa., 02.11.2019            15.30 Uhr   SSV Esslingen – Waspo 98 Hannover

So., 03.11.2019            14.00 Uhr   SSV Esslingen – White Sharks Hannover

Sa., 16.11.2019            15.30 Uhr   SSV Esslingen – ASC Duisburg

Sa., 23.11.2019            19.00 Uhr   OSC Potsdam – SSV Esslingen

So., 24.11.2019            14.00 Uhr   WF Spandau 04 – SSV Esslingen

Sa., 07.12.2019            17.30 Uhr   Waspo 98 Hannover – SSV Esslingen

So., 08.12.2019            14.00 Uhr   White Sharks Hann. – SSV Esslingen

Sa., 01.02.2020            16.00 Uhr   ASC Duisburg – SSV Esslingen

Mi., 08.04.2020            19.00 Uhr   SSV Esslingen – WF Spandau 04

Sa., 11.04.2020            15.30 Uhr   SSV Esslingen – OSC Potsdam

Sa., 18.04.2020            15.30 Uhr   SSV Esslingen – SG Neukölln

So., 19.04.2020            14.00 Uhr   SV Ludwigsburg – SSV Esslingen

Direkt an die Hauptrunde schließen sich die PlayOff-Spiele an.

Alle Heimspiele des SSVE werden wie schon in der vergangenen Saison als Livestream im Portal sportdeutschland.tv zu sehen sein.

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