SSVE mit schwachem Spiel in Potsdam

SSVE mit schwachem Spiel in Potsdam
10. März 2019

OSC Potsdam sichert mit 18:7-Sieg Platz 4 – SSVE fehlt die Spannung

Der SSV Esslingen hat das Duell um den vierten Rang klar verloren. Beim OSC Potsdam gab es bei der 18:7 (2:1, 4:1, 5:2, 7:3)-Niederlage nichts für die Esslinger Bundesliga-Wasserballer zu holen. 

Noch lange standen die Esslinger Wasserballer nach der Partie in der brandenburgischen Landes-hauptstadt im Kreis zusammen und versuchten eine erste Aufarbeitung der zuvor erlittenen deutlichen Niederlage gegen den OSC Potsdam, mit dem man sich eigentlich auf Augenhöhe wähnte. Doch vergleichbar mit der Vorsaison gab es eine schmerzhafte Niederlage. Dabei war es zu Beginn noch ein ausgeglichenes Spiel, doch der SSVE nutzte die gut herausgespielten Möglichkeiten zu selten, später kämpfte man immer wieder mit Unterzahlsituationen und relativ früh im dritten Abschnitt war die Partie schon entschieden, auch aufgrund der frühen Spielausschlüsse der Leistungsträger Uros Fabic in der 15. und Kapitän Heiko Nossek in der 20. Spielminute. SSVE-Trainer Janusz Gogola, der krankheitsbedingt auf Nachwuchs-Nationalspieler Zoran Bozic verzichten musste, mit seiner Analyse nach dem Spiel: „Zum Spielbeginn konnte meine Mannschaft spielerisch überzeugen. Wir zeigten gute Leistungen in der Verteidigung und im Angriff, vergaben jedoch alle daraus entstandenen Tor-chancen. Das  ständige Unterzahlspiel  und der damit verbundene Verlust der Leistungsträger nach drei persönlichen Fehlern, hat den Spielverlauf entscheidend beeinflusst und unsere Niederlage war nicht mehr aufzuhalten. Das Ergebnis war nun zweitrangig, deshalb nutzte ich nun die Chance, junge Spieler einzusetzen. Trotz allem machten wir ein schwaches Spiel, wirkten antriebslos und energielos. Mein Team besteht aus Spielern, die in der Saison bei vielen Wettbewerben zeitgleich teilnehmen. Dazu kam noch die eine Woche Ferien. Die Prioritäten liegen jedoch beim DWL-Team, das muss uns allen klar sein und was auch unser nächstes Ziel sein muss, um wieder guten Wasserball zu zeigen.“ Kapitän und Co-Trainer Heiko Nossek war verständlicherweise unzufrieden mit der Leistung: „So darf man sich nicht präsentieren! Für die kommenden Aufgaben muss wieder die Einstellung und Spannung in die Mannschaft wie zu Beginn der Saison. Ich hoffe, das haben jetzt alle kapiert!“

Zu Beginn der Partie ging es hin und her, zunächst konnte keines der beiden Teams ihre Chancen nutzen. Der erste Treffer sollte schließlich durch einen Strafwurf fallen, zum 1:0 für die Gastgeber. Das erste Überzahlspiel vergaben die Esslinger, besser machten es die Hausherren und erhöhten auf 2:0. Auch die zweite Überzahlsituation liessen die Gäste ungenutzt, doch Heiko Nossek schaffte mit einem direkt verwandelten Freiwurf den überfälligen Anschlusstreffer. 

Der zweite Abschnitt begann mit einer tollen Parade von SSVE-Schlussmann Florian Pirzer in Unterzahl, doch blieb Potsdam dank eines Eckballs in Ballbesitz und nutzte die Mann-mehr-Situation schliesslich doch noch zum 3:1. In den folgenden Minuten blieb die Partie weiterhin ausgeglichen und Eric Fernandez Rivas traf zum vermeintlichen 3:2, doch fand der Treffer per direktem Freiwurf keine Anerkennung seitens der Unparteiischen. Auch ein Überzahlspiel wussten die Esslinger nicht zu nutzen. Erneut besser machten es die Ostdeutschen, als sie Mitte des Viertels einen Überzahl-Konter zum 4:1 nutzten. Nur eine Minute später erhöhten sie sogar auf 5:1. Hannes Rothfuß nutzte endlich eines der seltenen Überzahlchancen, als er aus dem Rückraum das zweite SSVE-Tor erzielte. Es folgte bereits der dritte persönliche Fehler von Uros Fabic, der damit zum Zuschauen verdammt war. Florian Pirzer konnte zwar einen Strafwurf entschärfen, doch wenig später erhöhte Potsdam noch vor der Halbzeitpause in Überzahl auf 6:2.

Gleich zu Beginn des dritten Abschnitts mussten die Esslinger einen weiteren Gegentreffer in Unterzahl hinnehmen und als nach einem weiteren Treffer der Hausherren beim Spielstand von 8:2 auch noch Mannschaftskapitän Heiko Nossek vorzeitig zum Duschen geschickt wurde, war die Partie so gut wie entschieden. Der SSVE hatte zu diesem entscheidenden Zeitpunkt mit einer hohen Foulbelastung von elf persönlichen Fehlern zu kämpfen, während die Potsdamer erst vier Mal in Unterzahl verteidigen mussten. Linkshänder Valentin Finkes nutzte jedoch das nächste Überzahlspiel zum 9:3, doch postwendend schlugen die Gastgeber zum 10:3 zurück. Miklos Barothy sollte der wohl kurioseste Treffer des Spiels gelingen, als sein Schuss von der Mittellinie bei ablaufender Zeit mit ein wenig Glück abgefälscht den Weg ins Tor fand. Noch vor der letzten Pause erhöhte der OSC auf 11:4.

Zwei weitere Treffer zu Beginn des vierten Abschnittes liessen den Vorsprung auf 13:4 anwachsen. Eines der nun auch vermehrt für den SSVE gepfiffenen Überzahlspiele wusste erneut Miklos Barothy zum 13:5 zu nutzen, doch hatten die Hausherren nun Spass am Toreschießen entwickelt und erhöhten auf 15:5. Mit seinem dritten Treffer erzielte Miklos Barothy aus einer Kontersituation heraus den sechsten SSVE-Treffer. Beim Stande von 17:6 setzte sich Konstantinos Sopiadis auf seiner Centerposition durch und traf zum 17:7, am Ende stand ein 18:7 auf der Anzeigetafel im Potsdamer Schwimmbad.

Mit dem Heimsieg haben sich die Potsdamer den vierten Tabellenrang gesichert und damit die bessere Ausgangsposition für die PlayOffs. Gegner in der ersten PlayOff-Runde (Qualifikation für das Halbfinale) werden aller Voraussicht nach die Esslinger sein, die aktuell auf Platz 5 liegen und diesen Rang wohl auch nach Abschluss der Hauptrunde bekleiden werden. Der SSVE hat nun noch einmal drei Wochen Zeit, sich für das abschließende Hauptrundenspiel beim direkten Konkurrenten um Platz 5, dem SVV Plauen, und sich die direkt anschließenden PlayOffs zu rüsten und wieder in die Form zu kommen, die sie bis Ende Januar hatten. 

Für den SSV Esslingen im Einsatz waren: 

Bendeguz Bognar (Torwart), Eric Fernandez Rivas, Hannes Rothfuß (1 Tor), Valentin Finkes (1), Miklos Barothy (3), Uros Fabic, Heiko Nossek (1), Marko Zemun, Jonathan Nemitz, Kende John, Linus Orszulik, Konstantinos Sopiadis (1), Florian Pirzer (Torwart).

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