U13 erringt Bronze bei der Deutschen Meisterschaft

U13 erringt Bronze bei der Deutschen Meisterschaft
22. November 2016

Die U13 des SSV Esslingen hat bei der Endrunde der Deutschen Meisterschaft Bronze geholt. Lediglich gegen den neuen Deutschen Meister, die White Sharks aus Hannover, und den Zweitplazierten und amtierenden Pokalsieger SV Bayer Uerdingen 08, der zugleich Gastgeber des hervorragend organisierten Turniers war, musste sich das Team von Trainer Winfried Henrich geschlagen geben. Den ASC Duisburg, den OSC Potsdam und Krefeld 1972 ließen die Esslinger in der Tabelle hinter sich.
Um die Bedeutung dieses Erfolgs angemessen würdigen zu können und zu ermessen, was er über die Qualität und die Kontinuität der Jugendarbeit in der Wasserballabteilung des SSVE aussagt, ist ein Blick auf die vergangenen Jahre hilfreich: Zum vierten Mal hintereinander haben die jeweiligen Trainer nun ihr SSVE-Team in die Endrunde der Deutschen Meisterschaft geführt. Das haben außer den Esslingern nur die White Sharks Hannover geschafft. Und nicht ein einziger Verein außer dem SSVE konnte in diesem Zeitraum dreimal hintereinander einen Medaillenrang erreichen! Auch wenn es in diesem Jahr nicht wie in den beiden Vorjahren zu Gold gereicht hat – in einem solch dichten Feld mit oft überaus knappen Spielen auf höchstem Niveau zwischen allen sechs qualifizierten Mannschaften ist der bronzene Beleg, erneut zu den drei besten Mannschaften Deutschlands zu gehören, etwas ganz Besonderes, das die U13 zu einem wichtigen Aushängeschild unseres Vereins im ganzen Land macht.
Der Turnierplan hatte für die Esslinger gleich zu Beginn der Endrunde die größte Hürde bereit gehalten: Nach einer weiten, mehrstündigen Anreise und mit Anpfiff um 20.15 Uhr zu einer Tageszeit, die im Jugendbereich schon für sich genommen eine Herausforderung darstellt, ging es gegen das Team aus Hannover. Dass man da auf eine Mannschaft mit klaren Titelambitionen traf, wurde schnell deutlich. Zwar kämpften beide Teams über weite Strecken auf Augenhöhe und schenkten sich gegenseitig nichts, so dass das erste Viertel auch noch mit einem scheinbar offenen 2:2 endete, im dritten und vierten Viertel aber zeigte sich, dass die Hannoveraner nicht zuletzt aufgrund der individuellen Stärke einzelner Führungsspieler nicht in Schach zu halten waren. So endete dieser Turnierauftakt, dem natürlich immer auch psychologisch eine große Bedeutung zukommt, letztlich mit einer klaren 14:8-Niederlage für die SSVE-U13. War diese möglicherweise für den einen oder anderen noch überraschend deutlich ausgefallen, zeigte doch der weitere Turnierverlauf, dass sich die White Sharks in diesem Jahr tatsächlich durchgehend als die zweifellos stärkste Mannschaft präsentierten, die den Titel schließlich auch zu Recht und unangefochten nach Punkten errang.
Mit dem Gastgeber Bayer Uerdingen, auf den man am Samstagmittag zur zweiten Partie traf, hatten die Esslinger noch eine Rechnung von der Pokalendrunde im Sommer offen, bei der die Uerdinger im Finale im SSVE-Bad durch einen Treffer in der allerletzten Sekunde ein bis dahin stets offenes Spiel für sich entschieden und sich den Pokal so gesichert hatten. Sicherlich hätte man sich hier also dieses Mal einen Spielverlauf gewünscht, der schnell eine eindeutige Führung für den SSVE gebracht hätte. Dieser Wunsch der Spieler und der zahlreich mitgereisten Eltern, Großeltern, Geschwister und sonstigen Fans, die sie mit lautstarker Unterstützung durchs Turnier trugen, blieb jedoch unerfüllt: Auch dieses Match wurde zu einer Zerreißprobe für die Nerven, bei der sowohl das erste (2:2) als auch das zweite (5:5) und schließlich auch das dritte (6:6) Viertel mit einem Remis endeten. Keine Mannschaft ließ locker, in einem Spiel, das überaus reich an Ausschluss- und Strafwurffehlern auf beiden Seiten war, meldeten beide durchgängig ihren Anspruch an, sich als zumindest die zweitbeste Mannschaft dieser Saison zu beweisen. Auch wenn zur Stärke des SSVE-Teams dabei offenkundig die Breite an Qualität gehörte, die Henrich flexible Spielvarianten und häufige Wechsel erlaubte, war es am Ende wohl doch die Tatsache, dass Kapitän Theodor Nemitz schon seit Beginn der dritten Viertelzeit nach seinem dritten persönlichen Fehler nicht mehr eingesetzt werden durfte, die dafür sorgte, dass das Glück auch dieses Mal auf Seiten von Bayer Uerdingen war: Mit einem Tor zwei Minuten vor Schluss, das die Esslinger nicht mehr ausgleichen konnten, gewann Bayer auch diese Begegnung mit einem 9:8 ausgesprochen knapp.
Nun ging es also im dritten Spiel gegen den ASC Duisburg darum, die letzte Chance auf einen Medaillenrang zu wahren. Auch hier wurde schnell deutlich, wie groß die Leistungsdichte im Feld dieser sechs Mannschaften war und dass auch die Duisburger im Kampf um die Ränge ein gewichtiges Wort mitzusprechen hatten. So geriet auch dieses dritte Spiel, in das die Jungs vom SSVE nach der kräftezehrenden und am Ende enttäuschenden Partie vom Mittag dann am Samstagabend möglicherweise doch leicht verunsichert gingen, zu einer Zitterpartie, die nicht nur den Akteuren, sondern auch ihren Unterstützern in der Uerdinger Traglufthalle und zuhause am Liveticker einiges abverlangte. Zwar konnten die Esslinger aus jeder Viertelzeit mit einer Führung von ein oder zwei Punkten gehen, im letzten Viertel, an dessen Beginn mit Marko Zemun wiederum ein Führungsspieler nach drei Ausschlüssen nicht mehr zur Verfügung stand, wurde es dann aber noch einmal wirklich eng. Henrichs Team ließ sich aber nicht unterkriegen und zeigte Nerven. Das galt nicht zuletzt für Leon Walther, der sich im ganzen Turnier als ein glänzender Keeper auf diesem allerhöchsten nationalen Niveau erwies und auf dem alle Hoffnungen ruhten, als die Duisburger vor den letzten Sekunden des Spiels eine Auszeit in Überzahl nahmen. Er erfüllte sie, parierte herausragend den erwarteten Schuss und die Esslinger konnten in diesem Fall ihrerseits etwas glücklich mit einem denkbar knappen 14:13-Endstand diesen zweiten Turniertag beschließen.
Nervenproben dieser Art blieben am Sonntag allen Beteiligten dann glücklicherweise erspart. Gegen Krefeld sicherte sich die SSVE-U13 in einem zu keinem Zeitpunkt gefährdeten Match einen klaren 15:7-Sieg. Dabei markierte Henrich mit der Entscheidung, fast zwei ganze Viertelzeiten eine reine 2004er-Sieben spielen und punkten zu lassen, schon einmal vor den Augen des versammelten deutschen Jugendwasserballs die Ansprüche, mit denen man in die kommende Saison startet, die mit den ersten Spielen in der Baden-Württemberg-Runde in diesem Jahr ja schon vor dem Saisonabschluss 2015/16 längst wieder begonnen hat. Auch gegen Potsdam ließen die Esslinger schließlich nichts anbrennen. Ein 17:8-Sieg in dieser Partie war gewissermaßen die Kür, nachdem der dritte Platz rein rechnerisch schon vor dem Spiel festgestanden hatte. Und hier zeigte sich, dass es wohl auch der enorm hohe Druck gewesen ist, der zuvor für die eine oder andere Schwäche im insgesamt guten Spiel des SSVE gesorgt hatte. „Ein Teil der Jungs hat leider erst in diesem letzten Spiel zu ihrer eigentlichen Form gefunden und gezeigt, was sie können“, so Winfried Henrich. „In den Partien um die Spitzenplätze haben wir uns immer wieder unnötige individuelle Fehler erlaubt, die nicht hätten sein müssen.“
Insgesamt aber ist Henrich mit der Platzierung und dem Auftritt seines Teams sehr zufrieden. Immerhin waren im 15er-Kader, den er aus der großen Zahl engagierter und leistungsfähiger Spieler und Spielerinnen der SSVE-U13 für die Reise nach Uerdingen zusammengestellt hatte, neben den Leistungsträgern des Jahrgangs 2003 mit neun Jungs die deutliche Mehrheit Angehörige des jüngeren U13-Jahrgangs 2004, einige von ihnen waren Teil der Startsieben. „Gerade auch diese jüngeren Spieler haben sich gut präsentiert und gezeigt, dass wir die anstehende Saison zuversichtlich angehen können“, so Henrich.
Dem wird sich jeder anschließen wollen, der am Wochenende dabei war.

Herzlichen Glückwunsch!

Für den SSVE im Einsatz: Leon Walther (TW), Periklis Reizis, Henrik Klein, David Rutonic, Robin Rehm, Marko Zemun, Theodor Nemitz (Kapitän), Nikola Plackovic, Till Wisotzky, Nikias Roth, Robin Kern, Noah Kübler, Emmanouil Petikis, Julian Rothaupt, Lennard Wieland (TW) – (außerdem im Vorrunden-Kader: Lara Schneider)
Trainer: Winfried Henrich
Betreuer: Niko Reizis & Kosta Petikis

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