Genau zwei Wochen nach dem Gewinn des Vizetitels beim Deutschen Wasserballpokal hat sich die U13 des SSV Esslingen schon den nächsten Titel gesichert: Von Beginn an unangefochten wurde sie jetzt in einem großen Turnier mit Vor- und Playoff-Runde Süddeutscher Meister.
Der erste ganz große Erfolg aber war schon errungen, bevor die erste Partie überhaupt angepfiffen worden war: Beinahe wäre die Süddeutsche Wasserballmeisterschaft U13, eigentlich einer der unverzichtbaren Höhepunkte im Jahr und Qualifizierungsstufe für die Deutsche Meisterschaft, in diesem Jahr schlicht ausgefallen. Keiner der beteiligten sieben Vereine hatte sich in der Lage gesehen, das Turnier auszurichten. Der SSV Esslingen, als routinierter und verlässlicher Turnierausrichter inzwischen landauf landab bekannt und geschätzt, musste zunächst ebenfalls abwinken: „Wir hatten in den letzten drei Wochen zwei große nationale Jugendturniere in unserem Vereinsbad“, erklärt Carola Orszulik, geschäftsführender Vorstand beim SSVE. „Da mussten wir darauf bestehen, dass unsere Mitglieder ihr Bad auch mal wieder für ein Sommerwochenende für sich haben.“ Dass letztlich trotzdem auch dieses Turnier vom SSV Esslingen ausgerichtet und damit gerettet wurde, ist allein der Initiative und Hartnäckigkeit von SSVE-Jugendtrainer Arnd Rau zu verdanken, der das Hallenbad in Stuttgart-Plieningen als Ausweich-Spielort organisiert und sich mit den beteiligten Vereinen auf einen verdichteten Spielplan geeinigt hatte. Auch an fremdem Ort präsentierte sich der SSVE einmal mehr als perfekter Ausrichter und Gastgeber. Dass man dabei nicht nur für die generalstabsmäßige Abwicklung des Spielbetriebs sorgte, sondern bei einer Vorbereitungszeit von nur zehn Tagen auch noch ein komplettes Catering für ungefähr 100 hungrige Spieler plus Zuschauer über zwei Turniertage hinweg anbieten konnte, wäre ohne den neuerlichen Einsatz der U13-Eltern und die große Routine der versierten Teammanager Melanie und Friedemann Ziegler nicht vorstellbar gewesen.
Unter den acht Mannschaften des Turniers waren neben den Teams aus Darmstadt, Fulda, Nürnberg, Pforzheim, Weiden und Würzburg auch gleich zwei des SSVE, da sich sowohl der SSVE I als auch der SSVE II in diesem Jahr mit dem ersten und zweiten Platz in der baden-württembergischen Meisterschaft für die süddeutsche qualifiziert hatten. Der SSVE I mit Trainer Winfried Henrich wurde seiner Favoritenrolle als Titelverteidiger in der Vorrundengruppe A am Samstag ohne Mühe gerecht und belegte dort den ersten Platz vor Pforzheim. Die Vorrundengruppe B konnte Darmstadt souverän für sich entscheiden. Hier aber war überraschend auch die zweite Mannschaft des SSVE, gecoacht von Arnd Rau, nur um Haaresbreite von der Sensation entfernt, ebenfalls ins Halbfinale einzuziehen. Am Ende entschied es die Tordifferenz, bei der drei Zähler gegenüber der Mannschaft aus Weiden fehlten, von der man sich nach einem spannungsgeladenen Kampf mit einem 11:11-Unentschieden trennte. Dass sich diese „zweite“ Mannschaft damit im süddeutschen Vergleich auf dem Niveau so mancher Hauptmannschaft präsentieren konnte, hat die lautstarke Unterstützungen des Teams – darunter vier Spielerinnen der neuen SSVE-Mädchenmannschaft – durch seine Esslinger Fans mehr als gerechtfertigt. Am Ende belegte man Platz sechs.
Für die Halbfinale am Sonntagmorgen hatten sich einerseits Pforzheim und Darmstadt qualifiziert, die sich über die gesamte Spielzeit hinweg ein ausgesprochen knappes Duell lieferten, das Pforzheim schließlich mit 10:7 für sich entscheiden konnte. Im anderen Halbfinalspiel traf der SSVE I auf Weiden. Mit einem eindrucksvollen 32:7-Sieg der Esslinger machte spätestens dieses Spiel deutlich, dass dieses Team in seinen Titelambitionen nur schwer aufzuhalten sein würde. Das badisch-württembergische Finale zwischen Pforzheim und dem SSVE am Sonntagmittag, zu dem trotz der inzwischen tropischen Temperaturen im Hallenbad noch einmal eine große Fanschar zur Unterstützung erschienen war, bestätigte schließlich diese Erwartung: Mit 22:3 gewann Esslingen dieses Spiel gegen durchaus starke Gegner, die das dritte Viertel sogar für sich entscheiden konnten. Den dritten Platz hinter Esslingen und Pforzheim belegte Darmstadt. Alle drei Mannschaften sind damit für die Vorrunde zur Deutschen Meisterschaft im Herbst qualifiziert, die Trainer Winfried Henrich bereits fest im Blick hat: „Es ist ein wichtiger und schöner Etappensieg, den Titel des Süddeutschen Meisters verteidigt und sich hier auch mit der zweiten Mannschaft so erfolgreich präsentiert zu haben. Ab sofort werden wir uns auf unsere Gegner im nationalen Wettkampf vorbereiten.“ Schließlich hat die Esslinger U13 als amtierender deutscher Meister ja auch dort einen Titel zu verteidigen.
Für den SSVE I waren im Einsatz:
Leon Walther (TW), Periklis Reizis, Henrik Klein, Till Wisotzky, Robin Rehm, Marko Zemun, Theodor Nemitz (Kapitän), Robin Kern, Nikias Roth, Nikola Plackovic, David Rutonic, Janik Hickl, Tom Buschbacher (TW)
Für den SSVE II waren im Einsatz:
Lennard Wieland (TW), Fabian Arnold, Julian Rothaupt, Maria Patsiavouridou, Verona Weis (Kapitän), Lucca Heinrich, Lara Schneider, Marlon Sur, Nikola Milinovic, Emmanouil Petikis, Theodoros Pappas, Noah Kübler, Mika Schneider, Katharina Moormann (TW)