Für die Qualifikation zum Finalturnier um den Deutschen Wasserballpokal hatte der Schwimmsportverein Esslingen zwei U13-Teams im Wettbewerb – das erste mit Spielern des älteren Jahrgangs 2004 und das zweite mit Perspektivspielern und den jüngeren Jahrgängen.
Während Team SSVE I beim Vorrundenturnier in Berlin die Teilnahme am Finalturnier sichern konnte, ging es für die „Kleinen“ beim Qualifikationsturnier vom 12.- 14. Mai 2017 im Vereinsfreibad des SSV Esslingen in erster Linie um das Sammeln wertvoller Wettkampfpraxis. Und da bot sich reichlich Gelegenheit, denn mit SGW Köln, dem OSC Potsdam und den White Shars Hannover kamen attraktive Gegner an den Neckar.
Auch wenn sich die Jugendmannschaften alljährlich mit neuen Jahrgängen verjüngen und deshalb Leistungsvergleiche nicht einfach übertragbar sind, so haben in den letzten Jahren OSC Potsdam und vorallem die White Shars Hannover konstant herausragend gute Wasserball-Jugendarbeit geleistet, was sowohl an regelmäßigen Topplatzierungen, wie auch zahlreichen Nominierungen für die deutschen Jugendnationalmannschaften erkennbar ist.
So war denn auch die 1 : 22 Niederlage beim Auftaktspiel der jungen Esslinger gegen den OSC Potsdam in dieser Höhe nicht unerwartet. Wer jetzt jedoch zweifelt, ob Ergebnisse in dieser Dimension Sinn machen und ob es den unterlegenen Kindern überhaupt noch Spaß gemacht hat, dem sei gesagt: Ja, es macht Sinn, und die Kinder hatten Spaß an diesem Spiel! Denn die Youngster waren sich der schwierigen Aufgabe bewusst und hatten, trotz der deutlichen Potsdamer Überlegenheit, individuelle Erfolgserlebnisse und Lernerfolge. Und nicht zuletzt: Alle Kinder bekamen erwünschte Einsatzzeiten bis zum sprichwörtlichen Abwinken (Handzeichen, dass sie eine Pause wünschen). Ein Übriges trugen die Zuschauer bei, die den Esslinger Ehrentreffer durch Emil Strauß mit dem lautstärksten Jubel des Abends belohnten.
SGW Köln war sicherlich nicht als Favorit angereist, dennoch hatten die Esslinger bei ihrem zweiten Spiel gehörigen Respekt vor den Domstädtern. Entsprechend zaghaft gingen sie zu Werke und beendeten das erste Spielviertel mit einem 0 : 2 Rückstand. Allerdings keimte nach dem 0 : 3 und dem ersten Esslinger Treffer durch Athanasios Papadopoulos zunehmend Selbstbewusstsein und Wissen um die eigenen Fähigkeiten auf, was dazu führte, dass die Spielanteile immer ausgeglichener wurden. Köln ging zwar mit einer 1 : 3 Führung in die Halbzeit, doch folgte spätestens ab da ein offener Schlagabtausch, mit zahlreichen Torchancen auf beiden Seiten, von denen die Esslinger eine nutzen konnten, zum Anschlusstreffer und Zwischenstand von 2 : 3 nach dem dritten Viertel.
Im letzten Spielabschnitt setzten sich die Kölner zunächst mit 2 : 4 ab, bevor Thimo Bittmann mit dem Treffer zum 3 : 4 den Anschluss schaffte und Roger Casanova eineinhalb Minuten vor Spielende den 4 : 4 Ausgleich erzielte. Richtig spannend wurde es dann in der letzten Spielminute, als Köln einen Strafwurf zugesprochen bekam und SSVE-Torhüter Theodoros Pappas diesen 5-Meter-Strafwurf parieren und das Unentschieden zum Ende der regulären Spielzeit retten konnte. Doch das war noch nicht das Ende der Dramatik, denn im anschließenden Penalty-Schießen ging der SSVE durch Treffer von Emil Strauß und Mika Schneider, sowie zwei gehaltene Strafwürfe durch Theodoros Pappas zunächst in Führung, bevor die Kölner wieder herankamen. Im letzten Durchgang konnte erneut SSVE-Kapitän Theodoros Pappas das Duell gegen den Schützen für sein Team entscheiden und im letzten Wurf behielt Achilles Pairamidis die Nerven und versenkte seinen Ball im Netz zum 7 : 6 Siegtreffer für den SSVE.
Der Spielgewinn im Penalty-Schießen war selbstredend eine glückliche Entscheidung für das SSVE-Team – die Kölner hätten den Sieg ebenso verdient gehabt, durch ihr einsatzfreudiges und faires Spiel. Erfreulich für die Esslinger, dass alle 13 Spieler an diesem spannenden Spiel und vorteilhaften Ausgang beteiligt waren.
Im seinem dritten Spiel traf das Team SSVE II auf die White Sharks Hannover, die zwischenzeitlich im Topspiel des Turniers den OSC Potsdam mit 11 : 9 bezwungen – und durch die vorrangige Wertung des direkten Vergleichs, die Qualifikation quasi bereits in der Tasche hatten. Daher ließen die Niedersachsen in den ersten beiden Spielvierteln auch erst mal ihre Jüngeren ran, die mit den Esslingen ein abwechslungsreiches Spiel auf Augenhöhe lieferten. In der zweiten Hälfte ließ Gästetrainer Marvin Wavoczny dann seine konterstarken Jungs von der Leine von der Leine und diese sorgten binnen Minutenfrist für ein standesgemäßes Spielergebnis. Am Ende hieß es 3 : 14 für die White Sharks.
Insgesamt war dieses Turnier geprägt von viel freundschaftlichem Sportsgeist, wechselseitigem Verständnis und Wertschätzung zwischen Teams, Turnierleitung, Schiedsrichtern, Kampf- und Ausrichterteam, sowie Mitgliedern des SSVE als Gastgeber – und insofern beste Werbung für den Jugendwasserballsport.
Für den SSV Esslingen waren im Einsatz:
Vordere Reihe v.l.n.r.: Roger Casanova (Jahrgang 2006), Athanasios Papadopoulos (06), Ioanna Petiki (06), Elena Ludwig (05), Shiva Orszulik (06), Emil Strauß (05), Philipp Holz (06).
Hintere Reihe v.l.n.r.: Theodoros Pappas (Torhüter, Kapitän, 04), Achilles Pairamidis (05), Georgia Sopiadou (05), Maxima Kleisch (04), Thimo Bittmann (04), Mika Schneider (05).
Ergebnisse U13 Deutscher Wasserball-Pokal Vorrundenturnier 1 in Esslingen:
SSV Esslingen II | OSC Potsdam | 1 | : | 22 | |
SSV Esslingen II | SGW Rhenania/BW Poseidon Köln | 7 | : | 6 | |
OSC Potsdam | White Sharks Hannover | 9 | : | 11 | |
SGW Rhenania/BW Poseidon Köln | OSC Potsdam | 5 | : | 13 | |
5SSV Esslingen II | White Sharks Hannover | 3 | : | 14 | |
White Sharks Hannover | SGW Rhenania/BW Poseidon Köln | 12 | : | 8 |
Abschlusstabelle:
Torverhältnis | Punkte | ||
1. | White Sharks Hannover | 37 : 20 | 6 |
2. | OSC Potsdam | 44 : 17 | 4 |
3. | SSV Esslingen II | 11 : 42 | 2 |
4. | SGW Rhenania/BW Poseidon Köln | 19 : 32 | 0 |
Als Sieger des Vorrundenturnier 1 haben sich die White Sharks Hannover für das Finalturnier um den U13 Deutschen Wasserballpokal 2017 qualifiziert.