Nach langer und intensiver Vorbereitung war es am vergangenen Samstag endlich soweit – das erste Spiel für den SSVE in der Frauen-Bundesliga stand an. Zwar kassierte Esslingen mit 14:21 (2:4, 4:4, 3:8, 5:5) eine Niederlage gegen den Vizemeister, doch spielte das SSVE-Team die meiste Zeit auf Augenhöhe mit den Favoritinnen von Bayer Uerdingen und konnten ihre fortschreitende Entwicklung eindrucksvoll demonstrieren.
Dabei war die Stimmung im Esslinger Team vor Beginn des Spiels noch leicht getrübt. Ein echtes Heimspiel im Esslinger Merkelbad, aber leider ohne Zuschauer und Fans vor Ort – „Die heimische Kulisse mit gefüllten Zuschauertribünen könnte so schön sein“, bedauert auch unser Vereinsfotograf Benjamin Lau die Entscheidung des Badbetreibers SWE, keine Zuschauer im Bad zuzulassen.
Dem Technikteam des SSV Esslingen gelang es trotzdem, eine bundesliga-würdige Heimspielatmosphäre zu schaffen und die Fans beider Teams konnten im Livestream bei dem spannungsgeladenen Spiel mitfiebern. Unsere Kommentatoren Carola Orszulik und Andreas Hobsch transportierten die gute Stimmung zu den Fans nach Hause und konnten dabei ihre Begeisterung für das Esslinger Spiel nicht verbergen – warum auch?
Von Beginn an ließ Esslingen den Gästen nicht genug Spielraum, um sich abzusetzen, und hielt in den ersten beiden Spielvierteln stets den Anschluss. Die Jugend-Nationalspielerin Georgia Sopiadou organisierte die Abwehr, und machte es den Uerdingerinnen schwer, gute Abschusspositionen zu finden und den Ball platziert aufs Tor zu schießen. Die Probleme, die Esslingen noch in der letzten Saison gegen starke Teams hatte, waren wie weggeblasen. Schnelles umschalten, sichere Ballannahmen, platzierte und selbstsichere Torschüsse ohne langes Zögern. Zur Halbzeit stand es 8:6 für Uerdingen, und für Esslingen war noch alles drin – sogar ein Sieg?
Doch nach der Halbzeitpause schien der Höhenflug der Esslingerinnen beendet. Plötzlich tauchten wieder die alten Fehler auf und die Gegnerinnen aus Uerdingen nutzten diese Schwächen gekonnt aus. „Die Uerdingerinnen haben unsere Fehler immer direkt bestraft und zu Beginn des dritten Viertels haben wir nicht mehr als Team gespielt,“ fasst Co-Trainer Marius Schmitt diese Phase des Spiels zusammen. Nach nur drei Minuten im dritten Viertel war der Anschluss für Esslingen mit 7 Toren Differenz verloren. Das junge Team ließ sich aber nicht unterkriegen und kam zum Ende des dritten Viertels wieder zurück ins Spiel. Die Ordnung im Team war wiederhergestellt, die Konzentration war wieder da. Für Trainerin Iris Schneider ist genau dieses Umschalten wichtig: „Die Spielerinnen haben sich nicht aufgegeben und mit viel Kampfgeist zurück ins Spiel gefunden. Sie haben es geschafft, sich den Uerdingerinnen entgegenzustellen und verhinderten eine hohe Niederlage.“
Der Endstand von 14:21 ist durchaus respektabel für das junge Team. Und auf den Schlusssatz von Herrn Pflüger in der Esslinger Zeitung werden wir uns zukünftig besinnen: „Aufgrund der Leistung, die gegen den Tabellenführer gezeigt wurde, verbietet es sich also ab sofort und künftig von den „SSVE-Mädchen“ zu sprechen.“
In diesem Sinne: Glückwunsch an unser Frauenteam zur erbrachten Leistung und Glückwunsch an die Uerdingerinnen zum verdienten Sieg!
Für Esslingen spielten:
Maria Eleni Kotroni (T), Denia Steil, Ilektra Kechlibari (1), Maxima Kleisch, Elena Ludwig (1), Ioanna Petiki (2), Georgia Sopiadou (5), Zoe Reutter, Mira Tzenov (1), Leonie Schneider, Karla Spurk, Jamie-Julique Haas (4), Nele Neubert.
Fotos: Benjamin Lau