SSVE gewinnt in Neukölln und wird Siebter

SSVE gewinnt in Neukölln und wird Siebter
23. Mai 2022

Trotz klarer Führung am Ende knapper 7:8-Auswärtssieg – Saisonfazit und Ausblick

Die Esslinger Bundesligawasserballer konnten die Saison 2021/2022 dank eines knappen 7:8 (1:1, 1:3, 2:2, 3:2)-Auswärtssieges bei der SG Neukölln Berlin auf Platz 7 der Tabelle abschließen.

Nach Platz 8 im Vorjahr beenden die Esslinger dank eines 7:8-Auswärtssieges bei der SG Neukölln Berlin diese Saison auf Platz 7. Trotz einer deutlichen Führung zu Beginn des dritten Abschnittes wurde es am Ende noch einmal richtig eng. SSVE-Chefcoach Heiko Nossek zum Spiel und zur beendeten Saison: „Ein positiver Abschluss einer im Großen und Ganzen doch bescheidenen Saison! Wir haben es versäumt, nach einer 6:2-Führung das Spiel vorzeitig zu entscheiden, aber dass wir am Ende noch siegreich waren, zeigt die Moral der Mannschaft und lässt mich doch mit Zuversicht in die kommende Saison blicken! Diese muss definitiv anders laufen und wir müssen uns in puncto Zielstellung neu definieren. Erneut um Platz 7 zu spielen ist nicht mein Anspruch!“ Ganz ähnlich äußerte sich auch Hannes Rothfuß nach der Partie: „Ein Sieg zum Abschluss. Wir führen verdient deutlich, verpassen es dann, den Sack zuzumachen und machen das Spiel wieder unnötig spannend. Am Ende zählt der Sieg und vor allem das sich die Jungs dann nochmal zusammengerissen und den Sieg klargemacht haben! Die Saison war nicht nur corona-bedingt leider nicht optimal. Es muss das Ziel sein, die Mannschaft zusammenzuhalten, weiterzuarbeiten und nächste Saison definitiv besser abzuschneiden!“ Für Mannschaftskapitän Marvin Thran, der nach seiner Corona-Erkrankung Ende Januar erst spät in der Saison wieder eingreifen konnte und dann aber gleich seine Wichtigkeit für das Team unter Beweis stellte, schließt sich mit dem Sieg ein Kreis: „Gegen Neukölln in die Saison gestartet. Gegen Neukölln die Saison beendet. Und wie immer, wenn wir auf die Neuköllner treffen war es ein spannendes, nervenaufreibendes und vor allem wieder einmal knappes Spiel. Auch wenn es sicherlich nicht das wichtigste Spiel der Saison war, finde ich es doch wichtig, dass wir die Saison als Siebter und nicht als Achter beenden, denn ich denke, das haben wir uns dann doch verdient.  Vor allem die Verteidigung stand gut und Boris Tepic hat wirklich sehr stark gehalten und das obwohl er sich gerade im Abiturstress befindet. Auch die jungen Spieler haben in der Verteidigung wenig Fehler gemacht und vorne hatten wir einen stark aufspielenden Kosta Sopiadis im Center und somit hat es dann schlussendlich zum Sieg gereicht. Insgesamt war es keine leichte Saison für uns. Ich denke man kann sagen, dass wir die Mannschaft waren, die am stärksten von Corona-Ausfällen und damit einhergehenden Spielausfällen betroffen waren. Das war keine ganz einfache Situation für uns. Für mich persönlich war es natürlich besonders schwer, da ich so lange mit den Nachwirkungen zu kämpfen hatte und die Mannschaft nicht unterstützen konnte. Alles in allem soll das aber auch keine Ausrede sein. Solche Dinge können immer passieren und dann muss man bestmöglich damit umgehen und das hätte uns besser gelingen können. Letztendlich haben wir diese Saison einen Platz besser abgeschlossen als die Letzte. Wenn das kontinuierlich so weiter geht sind wir in 6 Jahren Deutscher Meister“, fügt der 29jährige mit einem Augenzwinkern hinzu.

Im ersten Viertel hatten beide Teams sichtliche Startschwierigkeiten: die Gastgeber, weil sie das letzte Spiel vor sechs Wochen hatten und die Gäste, weil sie eine lange Anreise mit knapper Ankunft hinter sich hatten. Den ersten Treffer setzten die Berliner mit einem schnell ausgeführten Überzahltor. Doch wenig später bewiesen auch die Esslinger ihre Überzahlstärke, als sie in Person von Valentin Finkes zum 1:1 trafen.

Im zweiten Abschnitt konnte Torhüter Boris Tepic an seine gute Leistung aus den ersten acht Minuten anknüpfen: erst entschärfte er einen Schuss aus dem Rückraum, dann spielte er einen weiten Pass auf den konternden Konstantinos Sopiadis, der nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Peter Karteszi verwandelte den fälligen Strafwurf zum 1:2. Ein Konter über die linke Seite brachte den Neuköllner Ausgleich. Etwa zwei Minuten vor der Halbzeit bekamen die Esslinger das Spiel besser in Griff: bei ablaufender Zeit in Überzahl behielt der erneut stark aufspielende Kapitän Marvin Thran die Ruhe und spielte einen perfekten Pass auf Konstantinos Sopiadis, der die Chance zum 2:3 nutzte. Und in der letzten Sekunde klappte das Zusammenspiel der beiden noch einmal, Esslingens Center traf sehenswert zum 2:4-Halbzeitstand.

Auch das dritte Viertel begann für den SSVE nach Maß, als Peter Karteszi in der 18. Minute in Überzahl aus dem Rückraum zum 2:5 traf. Als nicht einmal eine Minute später Robin Rehm in Überzahl das 2:6 erzielte, schien der SSVE auf der Siegerstraße. Vorausgegangen waren zwei schöne Zuspiele von Jugendnationalspieler Emmanouil Petikis: erst setzte er seinen Center Miklos Barothy gut in Szene, der ein Überzahlspiel erkämpfen konnte, dann behielt er mit einem schnellen Pass auf seinen jungen Nationalmannschaftkollegen Robin Rehm die Übersicht. Doch die Gastgeber wollten so schnell nicht aufgeben. Per Strafwurf und in Überzahl kamen sie noch vor der letzten Pause auf 4:6 heran.

Auch in der Folgezeit versäumten es die Esslinger, ihren Vorsprung zu halten. Stattdessen schaffte die SGN gleich im ersten Angriff den 5:6 Anschlusstreffer und nur 45 Sekunden später sogar den Ausgleich. Sieben Minuten vor dem Ende war also alles wieder „auf Anfang“. Uros Fabic gelang nach 11 torlosen Minuten für den SSVE mit einem schönen Rückraumtreffer die erneute Führung zum 6:7. Per Strafwurf gelang den Berlinern 77 Sekunden vor der Schlusssirene der Ausgleich. 48 Sekunden vor dem Ende erkämpften sich die Esslinger ein weiteres Überzahlspiel und Trainer Heiko Nossek nahm seine zweite Auszeit: die taktische Anweisung hatte Erfolg, da Marvin Thran eine gute halbe Minute vor dem Abpfiff das entscheidende 7:8 erzielte. Zwar bekamen die Berliner ebenfalls nochmal ein Überzahlspiel zugesprochen, doch trotz Auszeit blieb es beim knappen Sieg der Gäste.

Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:

Boris Tepic (Torwart), Miklos Barothy, Marvin Thran (1 Tor), Valentin Finkes (1), Periklis Reizis, Uros Fabic (1), Robin Rehm (1), Simon Rehm, Peter Karteszi (2), Nikola Plackovic, Emmanouil Petikis, Konstantinos Sopiadis (2), Ivo Dzaja

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