Vielseitige und kurzweilige Veranstaltung zum DWL-Saisonauftakt
Geglückte Premiere beim SSV Esslingen: in dieser Art und Weise erstmalig stellte der Wasserball-Bundesligist seine DWL-Mannschaft für die Saison 2014/2015 im Kronensaal der Kreissparkasse Esslingen vor und durfte prominente Gäste begrüßen.
„Hausherr“ und Gastgeber Oliver Kolb von der Kreissparkasse Esslingen hatte sich bis zum Ende der Veranstaltung noch eine Überraschung aufgehoben. Und die zündete so richtig, wie man den Reaktionen der über 150 Gäste entnehmen konnte: eine übergroße Bade-Ente im Kreissparkassen-Rot, verziert mit dem SSVE-Logo, sodass die Ente aussah, als hätte sie das typische rote SSVE-T-Shirt an. Auch die vorangegangenen knapp zwei Stunden waren unterhaltsam, mehr noch: informativ, abwechslungsreich und spannend. Daher war Udo Schäfer, dem Organisator des Abends und Vorstandsmitglied des SSVE, seine Zufriedenheit anzumerken: „Ich habe mich sehr gefreut zu sehen, wie zum Ende der Veranstaltung alle mit einem Lächeln auf den Lippen gegangen sind.“
Der Begrüßung der Gäste durch Oliver Kolb folgte Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger als Vertreter der Stadt, der die Bedeutung des SSV Esslingens für die Stadt heraushob und ihn als Aushängeschild sogar bis hinaus nach Europa bezeichnete. Carola Orszulik, Vorstandsmitglied des SSV Esslingen, hatte dann die Ehre, die frischgebackenen süddeutschen Wasserball-Meister der U11 und der U13 zu beglückwünschen. Allein schon die „Bevölkerung“ der Bühne mit fast vierzig Kindern und Jugendlichen sorgte für Erheiterung im Publikum, zugleich aber auch für Stolz, was der eigene Verein in einer jahrzehntelangen Tradition nun schon leistet und sich so national stets zu den ganz großen Clubs zählen darf. Auch wenn in der Überschrift die erste Mannschaft herausragte, betonte Carola Orszulik insbesondere die Wichtigkeit der Jugendarbeit: „Ich freue mich riesig, dass wir heute die Verbindung von Leistungssport und Jugendarbeit so lebendig zeigen konnten“, so die langjährige Bundesligaspielerin, es gehe aber um noch viel mehr, als um den reinen Leistungsgedanken: „Wir unterstützen im SSV Esslingen sehr, dass unsere Sportler die wichtigen gesellschaftlichen Werte Miteinander, Fairness und Eigenverantwortung sowohl im als auch außerhalb des Wassers vorleben. Das sind wichtige Vorbilder für die Zukunft des SSVE und unsere Kinder und Jugendlichen.“
Es folgte ein von der Kreissparkasse produzierter Filmbeitrag mit aktuellen Bildern, aber auch mit historischen Aufnahmen aus den 60er- und 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, die insbesondere bei den Gästen Erinnerungen und auch Belustigung hervorrief, die diese Zeit selbst miterlebt hatten.
Mit der Vorstellung der ersten Mannschaft des SSV Esslingen kam dann der eigentliche Grund der Veranstaltung. Udo Schäfer führte äußerst launig durch diesen Programmpunkt, indem er jedem Spieler und Trainer die ein oder andere Frage stellte. Was dabei herauskam, war informativ, spannend und durchaus auch amüsant und in jedem Falle unterhaltsam. Es zeigte sich, dass die Stimmung in der Mannschaft sehr positiv ist, und das obwohl das Vorbereitungstraining bisher sehr hart gewesen sei. Persönliche Ziele wurden formuliert und auch das gemeinsame Ziel der Mannschaft, nämlich das erneute Erreichen des Halbfinals in der Liga wurde deutlich.
Als weiteres Highlight folgte der Vortrag „Sport braucht Vorbilder“ des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Sporthilfe Dr. Michael Ilgner. Zunächst stellte er seine Institution vor, die nach der Ära von Josef Neckermann im 21. Jahrhundert angekommen sei und die drei Werte „Leistung, Fairplay und Miteinander“ in den Mittelpunkt ihrer Aktivität stelle. Er nahm in beeindruckender Art und Weise Stellung zu dem in der Randsportart Wasserball bekannten Themenkomplex der unglaublichen Leistungserbringungen der einzelnen Sportler nicht nur in sportlicher Sicht auf der einen und der „Entlohnung“ dafür auf der anderen Seite. Er führte anhand von wissenschaftlichen Untersuchungen, aber auch anhand von konkreten Beispielen sehr plastisch vor, dass ein Spitzensportler im Durchschnitt mit Training, Wettkämpfen, Ausbildung, Studium oder Beruf etwa eine 60 Stundenwoche habe, was in Wettkampfzeiten schnell zu einer 70 oder 80 Stundenwoche anwachsen könne und dafür im Schnitt noch nicht einmal ein Bruttogehalt von 700 € beziehe, was sich weit unterhalb der Mindestlohngrenze befinde. Dabei darf freilich nicht unerwähnt werden, dass es nur ganz wenige schaffen, am Ende tatsächlich ganz oben zu stehen: von zehn Juniorenweltmeistern schafft es gerade mal einer an die Spitze bei den Aktiven. Unverständlich und beängstigend, wenn man auf der anderen Seite den gesellschaftlichen Wert des Sports betrachtet und auch das äußerst hohe Ansehen von Leistungssportlern in der Bevölkerung, was er mit beeindruckenden Zahlen der Sporthochschule Köln belegte. Dieser Wert des Sports und damit die Wichtigkeit von Vorbildern im Leistungssport ist gesellschaftlich unumstritten, was sich unter anderem darin widerspiegelt, dass etwa 70 % der Deutschen stolz und sogar glücklich sind, wenn deutsche Athleten Erfolge feiern. Diese herausragende Rolle des Sports für die Gesellschaft wird selbst von einer großen Mehrheit derer anerkannt, die sich selbst als Nicht-Sportler bzw. als Nicht-Sport-Fans bezeichnen. Was die Sportler trotz aller aufgezeigten Hindernisse motiviert ist, dass es im Sport zunächst einmal für jeden erreichbar ist, Weltmeister oder Olympiasieger zu werden. Das ist allerdings nur durch Leistung des Athleten möglich – ein solcher Erfolg lässt sich nicht erzwingen oder kaufen. Der Appell an Wirtschaft und die gesamte Bevölkerung, Sport nicht nur zu konsumieren, sondern auch etwas dafür zu tun, hat sicherlich deutliche Spuren in Esslingen hinterlassen.
Zum Abschluss der Veranstaltung nannte Carola Orszulik die anstehenden Termine des SSV Esslingen und freute sich über die große Anzahl an Gästen, unter denen sich außer den bereits erwähnten Personen auch Landtagsvizepräsident Wolfgang Drexler, der Präsident der Deutschen Wasserball Liga Hans-Jörg Barth, der Geschäftsführer des Schwimmverbandes Württemberg Emanuel Vailakis und dessen Wasserballwart Ulrich Spiegel, der zugleich auch Vorsitzender der Rechtskommission des Deutschen Schwimmverbandes ist sowie von den Sponsoren Dominik Völker von den Stadtwerken Esslingen, Alexander Frank und Andreas Weber von NORFI Absaugtechnik befanden.
Der bereits eingangs erwähnten „Enten-Aktion“ folgte die Verabschiedung durch Oliver Kolb, woran sich ein Imbiss mit netten Gesprächen anschloss. Und selbstverständlich ließ es sich die Kreissparkasse Esslingen nicht nehmen und hatte für jeden Gast eine rote SSVE-Bade-Ente im Normalformat bereitgelegt.
Der Kronensaal der Kreissparkasse Esslingen: ein würdiger Rahmen.
(Foto: BeLa Sportfoto)
Prominente Gäste beim SSV Esslingen (von links nach rechts): SVW-Wasserballwart Ulrich Spiegel, Regionalbereichsleiter Privat- und Individualkunden der Kreissparkasse Esslingen Oliver Kolb, SWE-Geschäftsführer Dominik Völker, SSVE-Vorstand Carola Orszulik, Landtagsvizepräsident Wolfgang Drexler, DWL-Präsident Hans-Jörg Barth, Geschäftsführer Alexander Frank und Andreas Weber von NORFI Absaugtechnik, Dr. Michael Ilgner von der Deutschen Sporthilfe, SVW-Geschäftsführer Emanuel Vailakis und SSVE-Vorstandsmitglied Udo Schäfer.
(Foto: BeLa Sportfoto)
Udo Schäfer stellt die erste Mannschaft des SSV Esslingen vor.
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Großes Medieninteresse: SSVE-Trainer Bernd Berger bei RegioTV
(Foto: BeLa Sportfoto)