Derby-Thriller mit Happy-End

Derby-Thriller mit Happy-End
13. Dezember 2021

Knapper Sieg für Esslingen in letzter Sekunde

Mit einem knappen 15:14-Sieg (5:5, 1:2, 3:3, 6:4) holte der SSV Esslingen im Süd-Derby gegen Nikar Heidelberg wichtige Punkte. Nach anfänglichen Schwächen dominierte das Team des SSV Esslingen das Spiel über weite Teile, allerdings verhinderten Schwächen im Abschluss die Führung. Die Heidelbergerinnen scheiterten mehrere Male an der Torfrau Maria Eleni Kotroni, die eine überragende sowie fehlerfreie Leistung zeigte.

Die Vorberichte in der Presse und im TV zum ersten Heimspiel und „Event der Woche“ in der Sportregion Stuttgart steigerte die ohnehin vorhandene Motivation der SSVE-Frauen, im Süd-Derby gegen den Nikar Heidelberg vor heimischen Publikum eine erfolgreiche Performance zu zeigen und einen Sieg zu erringen . Der Trainerin Iris Schneider gelang es, die Anspannung in positive Energie umzuwandeln und das Team optimal vorzubereiten. Schon zu Beginn der Partie war klar, dass es ein hartes und körperbetontes Spiel werden würde. Bereits nach 10 Sekunden erfolgte die erste Herausstellung für Esslingen und 20 Sekunden später der erste Strafwurf für Heidelberg. Beide Male verursacht durch die Kapitänin und Leistungsträgerin Elena Ludwig, die somit mit zwei persönlichen Fehlern schon nach 29 Sekunden angezählt war. Insgesamt vier Strafwürfe und zehn Hinausstellungen im ersten Viertel zeugen von der körperlichen Härte, mit der das Spiel von beiden Teams begangen wurde. Zwar war der Spielstand nach dem ersten Viertel mit 5:5 ausgeglichen, doch war neben Elena Ludwig auch die SSVE-Nationalspielerin Georgia Sopiadou am Ende des ersten Viertels mit zwei persönlichen Fehlern belastet.

Umso wichtiger war es, das Spiel auf ein taktischeres Niveau zu bringen und die technische Spielstärke der jüngeren und körperlich unterlegenen Esslingerinnen gegen Heidelberg besser zu nutzen. Nachdem die anfängliche Aggression im Spiel nachließ, konnte Esslingen durch gute und präzise Spielzüge einige sehr gute Chancen herausspielen, die aber leider ihren Abschluss nicht im Tor fanden. Zu oft ging der Ball am Tor vorbei. Die Heidelbergerinnen nutzen diese Abschlussschwäche und setzten sich zwischenzeitlich mit 5:7 ab. Doch dank der Unterstützung aus dem gut besetzten SSVE-Fanblock blieb das Team „am Ball“ und Elena Ludwig erzielte den Anschlusstreffer zum 6:7. Nur 10 Sekunden vor der Halbzeitpause verursachte Esslingen in der Verteidigung einen Strafwurf, den die leistungsstarke Torfrau Maria Eleni Kotroni erfolgreich abwehrte. Ein wichtiger Wendepunkt im Spiel der Esslingerinnen, die zwar mit einem Tor Rückstand aber weiterhin hoch motiviert in die Halbzeitpause gingen.

Der SSVE-Fanblock nutzte die Pause um sich instrumental aufzurüsten und mit lautstarker Unterstützung startete unsere Team in das dritte Spielviertel. Die Esslingerinnen kamen immer besser ins Spiel. Nach dem Ausgleichstreffer von Ionna Petiki zum 7:7 gelang es ihnen aber auch in diesem Viertel nicht, in Führung zu gehen. Das Viertel blieb ausgeglichen (3:3) und endete mit dem Spielstand 9:10 für Heidelberg. Spätestens jetzt war allen klar: Das wird eine knappe Kiste!

Wie verwandelt startete das Esslinger Team in das letzte Spielviertel. Ionna Petiki gewann das Anschwimmen und schon im ersten Angriff gelang ihr der Ausgleichstreffer zum 10:10. Nur wenige Sekunden später traf Elena Ludwig zum 11:10 und Esslingen ging zum ersten Mal in der Partie in Führung. Durch den souveränen Konter-Treffer von Ida Wellensiek zum 12:10 setzte Esslingen sich kurzzeitig ab. Doch die Heidelbergerinnen hielten dagegen. Nach dem Ausgleichstreffer zum 12:12 übernahm Heidelberg eine knappe Minute vor Spielende durch einen Strafwurf die Führung (12:13). Was dann folgte war ein Nervenkrimi wie er spannender nicht sein könnte. Nochmal war es Ida Wellensiek die nervenstark zum Ausgleich 13:13 traf. 10 Sekunden vor Spielende erzielte Mira Tzenov den Führungstreffer (14:13), der Fanblock kochte. Gleich nach dem Anspiel nahm der Heidelberger Trainer Van der Bosch eine Auszeit. Seine Rechnung ging auf und Heidelberg glich erneut aus. Die Fans auf der Tribüne waren außer sich. Spielstand 14:14, noch 6 Sekunden zu spielen. Anspiel Esslingen, Ioanna Petiki kommt in Ballbesitz und zeigte erneut ihre Klasse, abgebrüht und nervenstark platziert sie den Ball aus 12 m Entfernung eine knappe Sekunde vor Abpfiff ins gegnerische Tor. Ein letztes Anspiel der Heidelbergerinnen ging ins Toraus. Mit viel Applaus und Riesenjubel endete dieses erste Heimspiel der Esslingerinnen mit einem zwar knappen aber verdienten Sieg.

Für die Trainerin Iris Schneider und das gesamte SSVE-Nachwuchstrainerteam ist dieses Ergebnis der verdiente Lohn für die erfolgreiche Nachwuchsarbeit der letzten Jahre. Dabei hatte die Trainerin bei der Aufstellung der Spielerinnen die Qual der Wahl. „Alle Spielerinnen des BL-Kaders waren heiß darauf, zu spielen. Und obwohl bei der Aufstellung nicht alle Spielerinnen berücksichtigt werden konnten, waren alle da, um das Team zu unterstützen,“ sagt Iris Schneider, die stolz auf den großen Zusammenhalt im gesamten Frauen-Team ist.

Auch Kapitänin Elena Ludwig betont die ausgezeichnete Teamleistung: „Es war ein spannendes Spiel, das gezeigt hat, wo wir momentan stehen und was wir mit Kampfgeist zusammen als Team alles reißen können. Danke an die Fans für die mega-gute Stimmung und Unterstützung.“

Für den SSVE spielten: Maria Eleni Kotroni (TW), Lina Roth. Julia Freter, Anna Maxima Kleisch, Elena Ludwig (3), Ioanna Petiki (6), Georgia Sopiadou (2), Mia Boscolo, Lilli Madita Groß, Karla Spurk, Ida Wellensiek (3), Mira Tzenov (1), Katharina Moormann (TW)

Foto: BeLa Sportfotografie

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