Am Dienstag 15. November, wurde der Ehrenamts-Preis 2022 der Kreissparkasse Esslingen und der Esslinger Zeitung den diesjährigen Gewinnern übergeben. Margit Wägerle wurde für ihr Engagement im SSVE auch für diesen Preis vorgeschlagen und war unter den Besten 10.
Es waren schwierige Zeiten, die Corona im Schlepptau hatte. Und es waren einsame Zeiten, die auch das Vereinsleben des SSVE hart getroffen haben. Umso mehr freute sich Burkhard Wittmacher, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, dass sich viele Ehrenamtliche Gedanken darüber gemacht hatten, wie sie auf kreative Weise doch noch ein Miteinander hinbekommen. Doch die Zeiten bleiben schwierig, verwies Wittmacher auf den Ukraine-Krieg und die Energiekrise. Also: „Was macht eine Gesellschaft resilient?“, frage er bei der Preisverleihung des Ehrenamtspreises „Starke Helfer“ 2022 der Stiftung Kreissparkasse und der Eßlinger Zeitung im Kronensaal des Geldinstituts. Die Antwort fand er direkt vor sich: „Menschen, die neue Wege suchen, die sich auch in Krisenzeiten nicht unterkriegen lassen, die eher die Chancen als die Hindernisse sehen, die sich für andere Menschen einsetzen“ – ob im Sportverein SSVE oder in anderen Projekten. „Hilfe in herausfordernden Zeiten“ war der Ehrenamtspreis 2022 überschrieben, der an diesem Abend übergeben wurde.
Bei der Gartenarbeit blüht sie auf. Nicht in der eigenen heimischen Botanik. Da findet Margit Wägerle das Werkeln eher langweilig. Doch im Verein hat sie stets ein witziges, gut gelauntes Helferteam um sich. Vor einigen Jahren ist Margit Wägerle in Rente gegangen, jetzt hatte sie Zeit, Lust und Kapazitäten, um sich noch mehr für den SSVE zu engagieren. Der ist nicht nur ihr zweiter Wohnsitz und erzeugt warme familiäre Gefühle bei ihr – der Schwimmsportverein ist auch eng mit ihrer Familie verbunden. Diese Familienbande zum SSVE sind so eng, dass Margit Wägerle sie im Ruhestand noch weiter festigen wollte. Die Pflege von Blumen und Pflanzen auf dem Gelände rund um das Vereinsschwimmbad war nur ein erster Schritt. Corona nötigte ihr noch weitere Schritte ab. Das war nicht vergnügungssteuerpflichtig, sagt sie im Nachhinein: „Aber es musste eben sein.“ In der ersten heißen Covid-19-Phase, als es noch keine Blaupause für pandemische Extremsituationen gab, durfte das Vereinsfreibad nur nach einer Registrierung betreten und genutzt werden. Also, erinnert sich Margit Wägerle an den Sommer 2020, stand sie hinter dem Eingangsdrehkreuz, schrieb Namen, Daten und Uhrzeit jedes Eintretenden auf. Auch beim Verlassen des Geländes mussten die Schwimmfans registriert werden, um mögliche Infektionsketten später nachverfolgen zu können. In der ganzen Zeit habe es zum Glück nie einen positiven Coronafall gegeben, sagt die gebürtige Esslingerin: „Sonst hätten wir das Bad dicht machen können.“ So aber hatte es von 5 Uhr morgens bis 23 Uhr abends geöffnet – und während der ganzen Zeit musste die Registrierung laufen. Zwei-Stunden-Schichten haben sie und andere Ehrenamtliche übernommen. Die Koordination der Einsätze lief bei ihr zusammen.
Viel Amt und wenig Ehre, sagt Margit Wägerle, sei ihr Ehrenamt nicht: „Der Verein hat mir soviel gegeben, darum möchte ich etwas zurückgeben.“ Sie verweist auf die wichtige Funktion von Vereinen – in der Jugendarbeit, für die Integration, bei der Gestaltung von Freizeit, für Gesundheit und Geselligkeit.
Wir hoffen, dass auch für die Zukunft für alle unsere ehrenamtlichen Helfer, dies ein Ansporn ist, weiter zu machen und mit viel Engagement und Herzblut die anstehenden Aufgaben zu meistern. Margit Wägerle hat stellvertretend für alle ehrenamtliche Helfer diesen Preis als Anerkennung übernommen. Weiter so und auch vom SSVE einen herzlichen Glückwunsch zu diesem Preis. Den hast du dir redlich verdient, liebe Margit!