Sieg im Schlüsselspiel gegen Plauen – Niederlage gegen ASCD
Der SSV Esslingen ist im Soll: gegen den starken A-Gruppen-Neuling SVV Plauen gelang mit dem 11:8 (2:1, 3:4, 3:3, 3:0)-Erfolg die Revanche für die Hinspiel-Niederlage, gegen Vizemeister ASC Duisburg hielten die Esslinger trotz personeller Schwächung bei der 5:12 (1:2, 1:2, 3:4, 0:4)-Niederlage drei Viertel lang gut mit. Währenddessen wurde SSVE-Kapitän Heiko Nossek zum dritten Mal Vater.
Ein wahrlich ereignisreiches Wochenende liegt hinter den Wasserballern des SSV Esslingen: angefangen hatte es bereits am Freitagabend mit einem 13:6-Erfolg der SSVE-U17-Bundesligaspieler in Würzburg, von denen gleich vier auch bei der DWL zum Einsatz kamen und es endete damit, dass SSVE-Kapitän Heiko Nossek zum dritten Mal Vater wurde. Dazwischen lag ein wichtiger Sieg gegen Plauen, eine erwartete, aber erträgliche Niederlage gegen Duisburg, das Comeback von Centerspieler Michael Müller, tolle Paraden von Torhüter Marco Watzlawik sowie zwei starke Mannschaftsleistungen. SSVE-Trainer Bernd Berger war daher die Zufriedenheit nach dem Wochenende anzumerken: „Die zwei Punkte gegen Plauen waren mehr als verdient. Gegen den ASC Duisburg haben wir, getragen von einer super Torhüterleistung, ein tolles Spiel hingelegt. Marco war überragend.“ Der angesprochene Marco Watzlawik, der sonntags nach Sprechchören des Publikums noch nach dem Schlusspfiff verdientermaßen zum „Spieler des Tages“ gekürt wurde, konnte mit seiner Leistung mehr als zufrieden sein, gab einen Teil des Lobes aber auch an seine Vorderleute weiter: „Wir haben heute das umgesetzt, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen hatten. Wir sind hinten in der Verteidigung solide gestanden und haben keine einfachen Tore zugelassen. Im Angriff war es ohne Heiko Nossek und Michael Müller umso schwerer, wir haben es jedoch meiner Meinung nach gut gelöst mit unserem jungen Team. Gegen Plauen war es das erwartet schwere Spiel und wir hätten es nach dem 4:1 cleverer spielen müssen, dann wäre es hinten raus nicht mehr so knapp geworden. Im letzten Viertel haben wir uns nochmal zusammengerissen und den Sack zugemacht.“
Die Esslinger Bundesliga-Wasserballer wollten sich gegen den Tabellenfünften aus Plauen unbedingt für die 8:10-Hinspiel-Niederlage aus dem ersten Ligaspiel revanchieren und begannen entsprechend konzentriert und motiviert. Allerdings sollte es drei Minuten dauern, bis Linkshänder Valentin Finkes in Überzahl den ersten Treffer der Partie markierte. Kurz nach dem Ausgleich der Gäste war es Nationalspieler Timo van der Bosch, der erneut in Überzahl die 2:1-Pausenführung erzielte.
Hannes Glaser nutzte zu Beginn des zweiten Abschnittes eine weitere Überzahlsituation und Timo van der Bosch erhöhte mit einem schönen Bogenball sogar auf 4:1. Der SSVE verpasste es nun, diesen Vorsprung zu halten oder auszubauen. Daher konnten die Gäste durch einen Treffer in Überzahl sowie zwei Centertore bis zur 13. Minute wieder ausgleichen. Hannes Glaser sorgte mit seinem Treffer in Überzahl für die erneute Esslinger Führung, doch kurz vor der Halbzeitpause kam Plauen zum Ausgleich.
Nach Wiederanpfiff gelang den mit einer aggressiven Pressdeckung spielenden Ostdeutschen in Überzahl die 5:6-Führung. Doch Hannes Rothfuß konnte mit einem Kontertor umgehend ausgleichen, sodass die Partie weiter spannend blieb. Valentin Finkes nutzte ein doppeltes Überzahlspiel zum 7:6, doch Plauen ging seinerseits durch zwei Treffer einmal mehr in Führung. Erneut war es Hannes Rothfuß, der eine weitere Überzahlsituation nutzte und es so mit einem 8:8-Zwischenstand in das letzte Viertel ging.
Gegen unangenehm zu spielende und fitte Gegner hielt der SSVE als Mannschaft über die gesamte Spielzeit dagegen und hatte am Ende die besseren Reserven übrig. Kapitän Heiko Nossek, der bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen Treffer auf der Habenseite verbuchen konnte, entschied die Partie mit einem Hattrick für sein Team: 168 Sekunden vor dem Abpfiff vollendete er einen Konter, eine Minute später erhöhte er per direkt ausgeführtem Strafwurf und 42 Sekunden vor Schluss machte er den Sieg mit einem Überzahltreffer endgültig perfekt. Nach diesen spielentscheidenden Treffern wurde der Nationalspieler als „Spieler des Tages“ ausgezeichnet. Beachtenswert daneben aber mit Sicherheit die gesamte und geschlossene Mannschaftsleitung und auch das Comeback von Michael Müller, der sich zwar noch nicht in die Torschützenliste eintragen konnte, aber mit einigen Hinausstellungen, die er auf der Centerposition für sein Team erarbeitete, auch mit zum Sieg beitragen konnte.
Sonntags waren es dann andere Voraussetzungen für die Esslinger Wasserballer: man wollte ein gutes Spiel abliefern und ohne Heiko Nossek und Michael Müller eine nicht allzu hohe Niederlage gegen die mit sechs Nationalspielern bestückte Duisburger Spitzenmannschaft kassieren. Dies gelang dank einer guten Abwehrleistung um Centerverteidiger Timo van der Bosch, der wie schon am Vortag ein starkes Spiel ablieferte und dank eines überragenden Torhüters Marco Watzlawik, der gegen die Duisburger Schützen ein ums andere Mal erster Sieger blieb.
Mit einem direkten Freiwurf war Nationalspieler Paul Schüler nach etwas mehr als einer Minute zum 0:1 erfolgreich. Nationalmannschaftskapitän Julian Real nutzte eine weitere Unterzahl zum zweiten ASCD-Treffer. Hannes Rothfuß besorgte per Strafwurf noch vor der ersten Pause den Anschluss zum 1:2. Schon in diesem ersten Viertel hatte Marco Watzlawik im Kasten des SSVE drei klare Duisburger Chancen vereitelt.
Und auch im zweiten Abschnitt verhinderte er mit einer weiteren Parade das dritte Duisburger Tor. So war es Timo van der Bosch mit einer tollen Aktion im Center, der sogar den 2:2-Ausgleich erzielte. In Unterzahl sowie durch einen Konter gelang den Gästen dann doch die 2:4-Halbzeitführung.
Nach der Halbzeit fiel gleich das 2:5, doch der SSVE hielt mit seinem jungen Team weiter dagegen und kam durch den dreifachen Torschützen Hannes Glaser in Überzahl zu einem weiteren Treffer. Zwei Konter und ein Überzahltreffer für die Westdeutschen schienen die Favoriten auf die richtige Spur zu bringen. Aber die SSVE-Spieler wollten sich mit zwei guten Vierteln nicht zufrieden geben und kamen in Person von Hannes Glaser zu zwei weiteren Toren, sodass es mit 5:8 in die letzte Pause ging, auch dank allein in diesem Viertel fünf weiteren tollen Paraden des Esslinger Torhüters.
Im letzten Abschnitt schien den mit vier U17-Spielern angetretenen Esslingern dann doch etwas die Kraft auszugehen, zumal Valentin Finkes nach drei persönlichen Fehlern bereits Ende des dritten Viertels zum Zuschauen verdammt war. Am Ende leuchtete ein 5:12 auf der Anzeigetafel im Untertürkheimer Inselbad.
Kurz nach Spielende erreichte die Esslinger die freudige Nachricht der Geburt der Tochter ihres Kapitäns und Co-Trainers Heiko Nossek und seiner Frau Daniela, die ebenfalls lange Zeit die SSVE-Kappe für die Frauenmannschaft des Vereins schnürte. Diesbezüglich, aber auch in Betracht auf den schwierigen Jahresbeginn für das SSVE-Team mit personellen Schwierigkeiten sowie drei ganz schweren Auswärtsspielen bei den Top-3 der Liga ein ein tolles Wochenende für den SSV Esslingen. Doch Zeit zum Durchschnaufen wird es für die Esslinger Wasserballer nicht geben, denn bereits am kommenden Wochenende steht mit der Auswärtspartie bei Bayer Uerdingen (16:30 Uhr) bereits das nächste Schlüsselspiel um Platz 4 auf dem Programm. Dieser vierte Platz würde die direkte Qualifikation für das Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft bedeuten, ansonsten ginge es in die Relegation mit der B-Gruppe der DWL.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Marco Watzlawik (Torwart), Lars Hechler, Hannes Rothfuß (2 Tore am Samstag, 1 Tor am Sonntag), Valentin Finkes (2/0), Timo van der Bosch (2/1), Michel Hamann, Heiko Nossek (3, nur Samstag), Michael Müller (nur Samstag), Jonathan Nemitz (nur Sonntag), Linus Orszulik, Konstantinos Sopiadis, Cedrik Zupfer, Hannes Glaser (2/3) und Adrian Hausmann (Torwart).