Europapokal-Abenteuer mit Hindernissen

21. Oktober 2010

SSVE mit personellen Problemen nach Marseille – Schwere Gruppe
Die zweite Runde der LEN-Trophy steht für den SSV Esslingen unter dem Motto „Erfahrungen sammeln und daraus lernen“. Mit den Gegnern aus Marseille (FRA), Budapest (HUN) und Terrassa (ESP) erwischte man ein äußerst schweres Los.
SSVE-Trainer Davorin Golubic freut sich auf die Reise nach Frankreich: „Die Spiele in Marseille sind eine große Chance für uns. Wir haben dort die Möglichkeit, drei Spiele gegen drei europäische Top-Teams zu absolvieren.“ In der Tat haben es die Esslinger Gegner in sich: am Freitagabend trifft der SSVE um 19.30 Uhr gleich auf die gastgebende Mannschaft von CN Marseille, die einen Großteil der französischen Nationalspieler aufbieten kann. Am Samstag um 18:15 Uhr wartet dann die ungarische Spitzenmannschaft von Honved Budapest auf die Esslinger Wasserballer. Ungarn selbst ist neunmaliger Olympiasieger im Wasserball, Honved Budapest bestimmte Anfang des 21. Jahrhunderts den ungarischen Wasserballsport: zwischen 2001 und 2005 wurden sie fünf Mal Meister, 2004 gewannen sie die Euroleague, bei der sie auch 2002, 2003 und 2005 im Finale standen. Zum Abschluss trifft der SSV Esslingen am Sonntagvormittag um 10.00 Uhr auf den spanischen Vertreter von CN Terrassa. Ein Wiedersehen wird es dann mit Michal Diakonow geben. Der ehemalige Esslinger Torhüter steht nun für das spanische Spitzenteam zwischen den Pfosten.
Davorin Golubic formuliert seine Erwartungen an die Mannschaft so: „Ich hoffe, dass meine Mannschaft keinen allzu großen Respekt vor den großen Namen zeigt und in jedem Moment alles gibt und kämpft. Das wird eine große und sehr wichtige Erfahrung für die jungen Spieler werden.“ Gerade auf die jungen Spieler wird es am Wochenende einmal mehr ankommen, da mit den beiden Kapitänen Robert Roth und Hannes Rothfuß zwei erfahrene Kräfte das Turnier zu ihrem eigenen großen Bedauern absagen mussten: Kapitän Robert Roth, der als angehender Französisch- und Sportlehrer natürlich zu gerne nach Frankreich gereist wäre, steckt mitten in den letzten Prüfungen und hat am Montag sein Staatsexamen. Hannes Rothfuß, seines Zeichen Vizekapitän des SSVE, absolviert derzeit seinen Grundwehrdienst. Nachdem der 20jährige vor zwei Wochen beim Heimturnier in der ersten Europapokalrunde noch eine Freistellung erhalten hatte, konnte für die Frankreichreise keine erwirkt werden, trotz Zugehörigkeit zur Bundeswehr-Sportfördergruppe.
Eine Reise mit Hindernissen also, und nicht nur, wenn man die aktuelle Lage der französischen Streik- und Protestwelle in der Presse verfolgt. Die zweite Europapokalteilnahme des SSV Esslingen in seiner 102jährigen Vereinsgeschichte wird trotzdem ein großes Erlebnis für alle Beteiligten werden und der Lohn für die harte Arbeit in den vergangenen Jahren. Sportlich gesehen reist man als krasser Außenseiter an die französische Mittelmeerküste. Die beiden erstplatzierten Teams werden ins Achtelfinale der LEN-Trophy einziehen.

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