Verdiente 13:5-Auswärtsniederlage – Platz 4 gerät außer Sichtweite
Der SSV Esslingen hat am 11. Spieltag der Deutschen Wasserball Liga (DWL) eine enttäuschende Leistung abgeliefert und beim direkten Konkurrenten um Platz 4, dem OSC Potsdam, mit 13:5 (2:1, 3:2, 5:0, 3:2) verloren.
Das hatten sich die Mannen um Kapitän Heiko Nossek ganz anders vorgestellt, zumal man das Hinspiel im heimischen Inselbad noch mit 14:9 gewonnen hatte. Frustriert und mit leeren Händen standen sie nach der Auswärtspartie in Potsdam da. Der Mannschaftskapitän ging mit seinem Team hart ins Gericht: „Das war eine desolate Mannschaftsleistung, mit Ausnahme von Timo van der Bosch und Hannes Rothfuß. Man kann vorne verschießen, aber dann nicht nach hinten arbeiten ist ein Unding! In der Abwehr passieren uns Fehler, die so nicht sein dürfen und auch bisher nicht vorgefallen sind. Wir haben noch die Chance auf Platz 4, aber da muss sich viel ändern.“ Natürlich waren sich die Esslinger Wasserballer bewusst, dass der Gang nach Potsdam kein einfacher und Punkte dort alles andere als eine Selbstverständlichkeit werden würden, zumal neben Robert Roth mit Konstantinos Sopiadis aufgrund einer im Training erlittenen Augenverletzung kurzfristig noch ein zweiter Spieler aus der Stamm-Sieben ausgefallen war. SSVE-Trainer Bernd Berger: „Was den vierten Platz anbelangt stehen wir mit dem Rücken zur Wand. Uns fehlen zwei Stammspieler zur Zeit, das macht die Sache nicht einfacher.“
Die Potsdamer konnten sich vor der Saison auf einigen Positionen gut verstärken, so kamen mit Centerspieler Hatem El Ghannam und dem ehemaligen Nationalspieler Erik Miers gleich zwei Neuzugänge von Rekordmeister Spandau 04. Dazu haben sie mit Ferdinand Korbel, Max Kössler und Dennis Strekezkij gleich drei junge Spieler in ihrem Kader, die für die anstehende Weltliga-Partie in Serbien nominiert wurden. Daher ist es keine Schande, in Potsdam zu verlieren, die am Samstag einfach in der Breite stärker besetzt waren, allerdings ist die Deutlichkeit schon erschreckend.
Dabei starteten die Esslinger Wasserballer im Gegensatz zum Heimspiel, als sie schnell mit 0:3 zurücklagen, dieses Mal ganz gut: Timo van der Bosch markierte auf schönes Zuspiel von Heiko Nossek das 0:1 aus seiner Centerposition. Zwei Rückraumtreffer der Hausherren bedeuteten deren 2:1-Pausenführung.
Der Start ins zweite Viertel gelang dem SSVE dagegen nicht. Schnell baute Potsdam seinen Vorsprung auf 5:1 aus. Doch Valentin Finkes von Rechtsaußen sowie Hannes Rothfuß mit einer Aktion mit dem Halbzeitpfiff brachten ihr Team wieder auf 5:3 heran, alles schien offen.
Der dritte Abschnitt gestaltete sich aus Esslinger Sicht fatal. Unruhe im eigenen Angriff und Fehler in der Verteidigung, dazu ein gnadenloser Gastgeber, der aus allen möglichen Situationen Profit schlug: Konter, Center, Rückraum und Überzahl, die Potsdamer hatten nun einen Lauf und gewannen das Viertel 5:0. Dazu kam in dieser schwachen Esslinger Phase auch noch die ein oder andere äußerst fragwürdige Schiedsrichterentscheidung und die Partie war frühzeitig gelaufen.
Den letzten Abschnitt konnte der SSVE dann zwar wieder etwas ausgeglichener gestalten, aber die Tore von Timo van der Bosch noch einmal von der Centerposition sowie Hannes Rothfuß aus dem Rückraum waren nur noch Ergebniskosmetik. Am Ende stand ein für die Esslinger Ansprüche frustrierendes 13:5 auf der Anzeigetafel.
Für die Esslinger Wasserballer gilt es nun, die Köpfe frei zu bekommen, zu trainieren und aus den Fehlern zu lernen. Motivation sollte genug da sein, denn tatsächlich ist der Kampf um Platz 4 noch immer nicht verloren, werden die nächsten drei Spiele gegen Bayer Uerdingen, SG Neukölln und White Sharks Hannover gewonnen. Dazu ist aber eine immense Leistungssteigerung nötig.
Für den SSV Esslingen waren im Einsatz:
Marco Watzlawik (Torwart), Eric Fernandez Rivas, Hannes Rothfuß (2 Tore), Valentin Finkes (1), Timo van der Bosch (2), Linus Orszulik, Heiko Nossek, Vincenzo Inguanta, Robin Finkes, Miro Tadin, Cedrik Zupfer, Kende John, Florian Pirzer (Torwart).