Am 8. und 9. Dezember gab es eine Premiere im deutschen Jugendwasserball: ein Ländervergleichsturnier für die weibliche Jugend U13. Angesichts der Tatsache, dass die Mädchen dieser Jahrgänge auch nach der aktuellen Beschlusslage des DSV voll spielberechtigt sind in der Mixed-Jugend U14 – und damit auch beim bestehenden Mixed-Ländervergleich „Zwergenpokal“ im Frühjahr ihre Einsatzchancen haben dürften -, darf das neu eingerichtete Turnier wohl vor allen Dingen als Symbol für die gewünschte Stärkung des in Deutschland im internationalen Vergleich nach wie vor schwach aufgestellten weiblichen (Jugend-)Wasserballs betrachtet werden.
Unter diesen Vorzeichen ist es aus Sicht des süddeutschen Schwimmverbands besonders erfreulich, dass sein Auswahlteam sich bei dem Turnier herausragend präsentiert und am Ende sogar Silber gewonnen hat. Bei dem Turnier, für dessen Ausrichtung in Gladbeck der NRW-Verband eingesprungen war, nachdem der eigentlich geplante Austragungsort, Hannover, ausfiel, konnten sich die süddeutschen Mädchen dazu in zwei knappen Siegen gegen den ostdeutschen Verband und den aus Niedersachsen durchsetzen und unterlagen lediglich – etwas deutlicher allerdings – bereits im Auftaktspiel dem Team aus Nordrhein-Westfalen.
Das überaus erfreuliche Abschneiden der SSV-Auswahl darf nun guten Gewissens auch als beeindruckendes Ausrufezeichen aus Esslinger Sicht gewertet werden: Nicht nur, dass mit der SSVE-Mädchen-Trainerin Iris Schneider, die den Kader zusammen mit Gerlinde Szerdahelyi auf das Turnier vorbereitet und vor Ort betreut hat, Esslingen sportlich Verantwortung übernommen hat. Vielmehr legt die Tatsache, dass von den vierzehn für das Turnier nominierten Spielerinnen ganze neun (!) aus den weiblichen Jugendteams des SSVE stammen, ein beeindruckendes Zeugnis von der Arbeit ab, die der Verein in den letzten Jahren in diesem Bereich erbracht hat. Ohne den konsequenten Auf- und Ausbau reiner Mädchenteams, der etwa die weibliche U16 nun schon im zweiten Jahr zu den großen nationalen Turnieren geführt hat, aber auch ohne die deutschlandweit einmalige Förderung der Mädchen in den national erfolgreichen Mixed-Teams der U12 (verantwortlich: Arnd Rau und Christian Grießhaber) und U14 (verantwortlich: Winfried Henrich) in Esslingen wäre der zweite Platz bei einem Ländervergleich der Mädchen in dieser Altersgruppe ebenso undenkbar gewesen wie ohne die systematische und verlässliche Kooperation des hiesigen Trainerteams mit anderen Vereinen der Region, die ihren einzelnen starken Spielerinnen zuhause kein entsprechendes Angebot machen können.
Angesichts der enormen Herausforderung, die diese Arbeit für einen Verein wie den SSVE bedeutet – in dieser Form derzeit einzigartig in ganz Süddeutschland (!) – , wiegt der große Beitrag, den die Esslinger Spielerinnen nun zum Erfolg in Gladbeck leisten konnten, besonders schwer.
Der sportliche Leiter, Edwin Finkes: „Es freut uns natürlich zu sehen, dass ein Großteil der Mannschaft und des Betreuerteams vom SSV Esslingen stammt. Und es bestärkt uns darin, den eingeschlagenen Weg im Mädchenwasserball auch weiter zu gehen.“
Im SSV-Kader waren die folgenden Spielerinnen der SSVE-Mädchenteams in Einsatz:
2005: Kinga Katona, Elena Ludwig, Leonie Schneider, Ida Wellensiek
2006: Shiva Orszulik, Marina Pappas, Ioanna Petiki
2007: Nike Ammon, Ilektra Kechlibari