Große Enttäuschung bei den Esslinger Wasserballern – Viele Zuschauer im Sportbad
Beim mit Spannung erwarteten Lokalderby kam selbige zu keinem Zeitpunkt auf: zu überlegen waren an diesem Abend die Ludwigsburger Wasserballer, sodass es am Ende aus Esslinger Sicht eine 6:14 (1:4, 1:5, 3:2, 1:3)-Niederlage setzte und die Partie vor gut gefüllten Rängen viel zu früh entschieden war.
Derby, Pokal, Donnerstagabend, viele Zuschauer: eigentlich war alles für ein spannendes Duell zwischen den beiden Vereinen der A-Gruppe angerichtet. Doch das Achtelfinale zwischen Esslingen und Ludwigsburg war schnell entschieden, aus SSVE-Sicht viel zu schnell. Zwar waren die Gastgeber als Außenseiter ins Spiel gegangen, doch dass sie so chancenlos sein würden, damit war nicht zu rechnen. Entsprechend bedient waren Spieler und Trainer des SSVE, während die Ludwigsburger nach Spielende mit ihren Fans den verdienten Sieg feierten. SSVE-Mannschaftskapitän Marvin Thran war niedergeschlagen, blickt aber nach vorne: „Es war sehr enttäuschend. Wichtiger als das Pokalspiel sind für uns zwar die kommenden Ligaspiele, aber es war sehr ernüchternd zu sehen, dass wir in unserer momentanen Verfassung nicht in der Lage sind, Ludwigsburg zu schlagen. Aber es hilft alles nichts. Der wahre Charakter einer Mannschaft zeigt sich in Krisenzeiten. Wir müssen das aufarbeiten und uns selbst aus dieser Situation holen. Chancen haben wir noch genug.“ Auch Hannes Rothfuß blickt neben der Pokalpartie auf die derzeit schwierige Phase: „Wir kommen nicht ins Spiel und lassen die Aggressivität vermissen, die es braucht, um so ein Spiel zu bestreiten. So ist das Spiel bereits zur Halbzeit entschieden. Schade für die vielen Zuschauer die da waren. Wir durchleben gerade eine schwierige Phase aus der wir nur als Mannschaft und mit einem Erfolgserlebnis herauskommen. An dem gilt es zu arbeiten und den vollen Fokus auf die entscheidenden Spiele um den Abstieg zu legen. Den eins ist klar: auch wenn es ein Pokalspiel war das verloren ging, in der Liga geht es für uns um den Abstieg. Das sollte jedem bewusst sein!“ Auch Cheftrainer Heiko Nossek war mit der Leistung unzufrieden: „Wir starten schlecht und finden quasi zu keiner Zeit ins Spiel. Glückwünsch an Ludwigsburg, die einfach giftiger waren und ihre Leistung ins Wasser gebracht haben. Uns hat die Leichtigkeit gefehlt und es ist einfach schade, dass die Jungs ihr Potential momentan nicht ins Wasser bringen. Wir machen weiter und konzentrieren uns auf die entscheidenden Spiele!“ Diese kommen nun geballt im Februar und März. Nachdem der SSVE mit den Nachholspielen in Potsdam sowie zuhause gegen Neukölln und dem Auswärtsspiel gegen die White Sharks Hannover noch drei Spiele bis Mitte März zu terminieren hatte, ist nun aufgrund einer kurzfristigen Nationalmannschaftsmaßnahme auch noch ein neuer Termin für das Heimspiel gegen Potsdam zu suchen. Es werden sehr entscheidende Wochen für die Esslinger Wasserballer, in denen es um nicht weniger als den Klassenerhalt geht.
Gegen den SVL gab es für den SSVE im Angriff kaum ein Durchkommen (Foto: Benjamin Lau, BeLa Sportfoto)
Während das Ligaderby der beiden Teams Mitte November bis ins letzte Viertel spannend war, hielt die Spannung am Donnerstagabend nicht einmal drei Minuten, denn da stand es bereits 0:3 aus Esslinger Sicht. Und man kann auch nicht von Glück auf der einen und Pech auf der anderen Seite sprechen, vielmehr waren es bissige und wache Ludwigsburger gegen gehemmte und kraftlos Esslinger, was den Unterschied ausmachte. In der 7. Spielminute brachte Mattia Ruggeri mit seinem Treffer auf Zuspiel von Emmanouil Petikis einen Mannschaftskonter erfolgreich zu Ende und das erste SSVE-Tor auf die Anzeigetafel im Sportbad. Doch ein schnell ausgeführtes Überzahlspiel stellte noch vor der ersten Viertelpause den Drei-Tore-Abstand zugunsten der Ludwigsburger wieder her.
Und auch im zweiten Abschnitt gab es nichts Positives über das Esslinger Spiel zu berichten. Im Gegenteil: die Barockstädter bauten ihre Führung auf 1:7 aus, auch eine Auszeit von Heiko Nossek und ein früher Torwartwechsel als Signal verpufften. Zwar konnte Florian Pirzer sich gleich mit einer guten Parade auszeichnen und Mattia Ruggeri auch den zweiten Esslinger Treffer setzen, jedoch bauten die Gäste ihre Führung bis zur Halbzeit auf 2:9 aus – die Entscheidung war gefallen.
Nach der Pause berappelte sich das SSVE-Team ein wenig, stand etwas besser in der Abwehr und zeigte etwas mehr Wille in Zweikämpfen und im Spiel Mann-gegen-Mann. Emmanouil Petikis konnte einen fast schon wieder vergebenen bzw. schlecht ausgespielten Mannschaftskonter doch noch zu einem erfolgreichen Abschluss bringen. Zwar stellte Ludwigsburg schnell den alten Abstand auf 3:10 wieder her, doch Marko Zemun mit einer schönen Bewegung traf zum 4:10. Florian Pirzer im Esslinger Tor konnte einen Strafwurf erfolgreich abwehren doch im nächsten Angriff erhöhten die Gäste auf 4:11. Ein Überzahltreffer aus dem Rückraum von Kapitän Marvin Thran sorgte dafür, dass der SSVE das dritte Viertel doch noch mit 3:2 für sich entscheiden konnte.
Im letzten Abschnitt dominierten dann aber schon wieder die Ludwigsburger mit drei weiteren Toren. Einzig Eric Fernandez Rivas konnte mit einem schönen Innenpfostentreffer das Esslinger Torekonto ausbauen, sodass bei der Schlusssirene ein 6:14 aus SSVE-Sicht auf der Anzeigetafel stand.
Für den SSVE geht es zunächst am 28. Januar in der Liga mit dem schweren Auswärtsspiel beim Deutschen Meister Waspo 98 Hannover weiter. Doch im Februar werden dann die entscheidenden Spiele Schlag auf Schlag kommen, auch wenn viele Termine noch nicht feststehen. Am 4. Februar steht bereits das nächste Derby gegen Ludwigsburg auf dem Programm. Doch will man da eine Chance haben, muss eine gewaltige Leistungssteigerung erfolgen.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Boris Tepic (Torwart), Miklós Baróthy, Marvin Thran (1 Tor), Valentin Finkes, Emmanouil Petikis (1), Peter Karteszi, Robin Rehm, Simon Rehm, Marko Zemun (1), Eric Fernandez Rivas (1), Mattia Ruggeri (2), Oskar Rutqvist, Florian Pirzer (Torwart)