Trainingsspiele gegen zwei Adrialiga-Teilnehmer
Der SSV Esslingen hat sich in der vergangenen Woche in Zagreb bei den beiden Profi-Wasserballvereinen Medveščak und Mladost auf die anstehenden wichtigsten Spiele der Saison vorbereitet.
In Kroatien hat Sport im Allgemeinen einen hohen Stellenwert: Fußball, Handball, Basketball – in all diesen Sportarten ist das knapp 4,5 Millionen Einwohner zählende Land in der Weltspitze vertreten. Und nicht zuletzt auch im Wasserball, was dort als „Volkssport“ gilt. Bereits die Kleinsten in der Wasserballschule und der E-Jugend trainieren hier drei Mal wöchentlich, ab der D-Jugend ist fünf bis sechs Mal pro Woche normal. Ungewöhnlich ist es auch nicht, dass beispielsweise Bänker nach Feierabend, statt wie bei uns auf den Bolzplatz, dort eben Wasserball spielen gehen, schließlich kam fast jeder in der Jugend am Meer mit dieser Sportart schon einmal in Berührung.
Also optimale Rahmenbedingungen für das Projekt „Aufstieg in die A-Gruppe“ für die Esslinger Wasserballer, das am kommenden Samstag mit dem ersten von fünf möglichen Qualifikationsspielen gegen den SC Wedding beginnt (16 Uhr, Inselbad Untertürkheim). Denn der knapp einwöchige Aufenthalt in der Hauptstadt Zagreb bot den Esslingern mehr als nur einen starken Gegner: mit den beiden Vereinen Medveščak und Mladost Zagreb hatte der SSVE gleich zwei gastgebende Vereine aus der Adrialiga, einer überregionalen Liga mit Teams aus Kroatien, Montenegro, Slowenien und Italien.
Die beiden Profimannschaften waren dem SSVE natürlich überlegen, doch von einem stärkeren Gegner kann man vieles lernen. Ein „halboffizielles“ Spiel gegen Medveščak Zagreb, dem Heimatverein von SSVE-Trainer Davorin Golubic, ging mit 13:10-Toren an den Gastgeber. Auch wenn dieser zugegebenermaßen nicht vollzählig antreten konnte, war es dennoch eine achtbare Leistung.
Insgesamt war Trainer Davorin Golubic hochzufrieden: „Es war super, die Mannschaft mal eine ganze Woche zusammen zu haben: trainieren, essen, schlafen. Wir haben gut trainiert, konnten verschiedene Varianten probieren und ich denke, wir haben uns verbessert. Und es freut mich, dass die Mannschaft zufrieden nach Hause gefahren ist.“ Dem kann Mannschaftskapitän Robert Roth nur beipflichten: „Wir hatten mit Medveščak und Mladost zwei Mannschaften, die auf absolutem Topniveau spielen und somit waren das optimale Trainingspartner. Sie haben uns sowohl körperlich, als auch auf taktischem Niveau alles abverlangt. Ich denke, dass wir uns im Verlaufe der Woche aufgrund der Trainingsspiele spielerisch und konditionell weiterentwickelt haben. Jetzt gilt es im Hinblick auf die Relegationsspiele taktische Feinheiten abzustimmen und uns mental auf die Spiele vorzubereiten.“
Jeden Vormittag und jeden Abend jeweils ein Trainingsspiel gegen nicht gerade leichte Gegner verlangte den SSVE-Spielern natürlich einiges ab. Dass daher am einzigen freien Vormittag „Relaxing“ angesagt sein könnte, wäre nur zu verständlich. Doch weit gefehlt. Eine „selbstverordnete“ Teambuilding-Maßnahme führte die Esslinger Wasserballer auf eine Art Truppenübungsplatz: rein in die Militärklamotten und jeder eine Paintball-Kanone in die Hand – für Spass war also auch gesorgt.