Lokalderby ist zugleich Spitzenspiel – Letztes Spiel der Hauptrunde
Es ist wieder Derbyzeit: der SSV Esslingen trifft im letzten Spiel der DWL-Hauptrunde auf Tabellenführer SV Cannstatt. Da die Esslinger Wasserballer Zweiter der Tabelle sind, ist es zugleich das Spitzenspiel der B-Gruppe. Anpfiff im Untertürkheimer Inselbad ist am kommenden Samstag um 16 Uhr.
Lokalderby und Spitzenspiel in einem – was will das Wasserballherz mehr. Es ist also angerichtet für ein neuerliches Wasserballfest im Untertürkheimer Inselbad, das wie schon im Hinspiel mit nahezu 800 Zuschauern auch dieses Mal wohl wieder aus allen Nähten platzen wird. Das Hinspiel Mitte Dezember endete mit einem 10:7-Sieg der dieses Mal gastgebenden Cannstatter. Auch am Samstag sieht SSVE-Trainer Davorin Golubic den Gegner nicht zuletzt wegen der größeren Erfahrung und der Tabellensituation in der Favoritenrolle und vergleicht die Begegnung lächelnd mit dem ewigen Duell zwischen den spanischen Spitzenvereinen Real Madrid und FC Barcelona: „Am Samstag spielen wir unseren schwäbischen „El Clásico“! Es gibt keine bessere Beschreibung für das, was am Samstag sein wird. Cannstatt ist Favorit, aber ich denke nicht, dass wir chancenlos sind. Die Trainingswoche war mit einigen angeschlagenen Spielern nicht optimal, aber ich denke, dass bis zum Spiel wieder alle fit sein werden. Das letzte Derby war ein Spiel auf hohem Niveau, was ich auch dieses Mal wieder erwarte. Ich freue mich auf das Derby, ein gutes Spiel, viele Zuschauer und eine tolle Atmosphäre. Ich hoffe, dass meine Mannschaft alles geben wird.“ Ein Derby also, das hohe Aufmerksamkeit bewirkt, auch medial, was sich an der Zahl der anwesenden Journalisten, Fotografen und der TV-Präsenz ablesen lassen wird. Tabellenmäßig gesehen ist das Derby für den SV Cannstatt relativ belanglos, da sie den ersten Platz sicher haben. Für die Esslinger Wasserballer gilt dies nicht: bei einem Sieg wäre der SSVE vom zweiten Platz nicht mehr zu verdrängen. Aufgrund der wesentlich besseren Tordifferenz gegenüber Konkurrent SV Krefeld 72 gilt dies möglicherweise auch bei einem Unentschieden. Bei einer Esslinger Niederlage wäre man dagegen von den Ergebnissen der Konkurrenz abhängig. Entscheidend ist die Platzierung für die Zuteilung des Gegners in den Qualifikationsspielen um die PlayOff-Teilnahme. Als Zweiter der B-Gruppe trifft man auf den Siebten der A-Gruppe, als Dritter der B-Gruppe auf den Sechsten der A-Gruppe.
Auch wenn sich alle auf die anstehende Partie der beiden Traditionsvereine freuen, ist an dieser Stelle auch noch über eine Geschichte mit eventuell bitterem Nachgeschmack zu berichten: aufgrund einer Autopanne ist Krefeld 72 am 11. Februar nicht bei der Auswärtspartie in Laatzen angetreten. Der DWL-Rundenleiter entschied nun, dass die Partie neu angesetzt wird. Allerdings nicht, wie regeltechnisch vorgesehen, vor dem letzten Spieltag, an dem alle Spiele zur gleichen Zeit beginnen müssen, um eventuellen „Rechenspielen“ und dadurch „gesteuerten Ergebnissen“ vorzubeugen, sondern erst eine Woche nach Rundenschluss. Sollte es bei dieser Entscheidung bleiben, hätten die derzeit drittplatzierten Krefelder im Nachholspiel unter Umständen die Möglichkeit, sich ihren Gegner in den Qualifikationsspielen „aussuchen“ zu können.