Die Frauen des SSV Esslingen konnten am vergangenen Samstag bei ihrem Heimspiel im Stuttgarter Sportbad Neckarpark souverän gegen die Lokalrivalinnen von Nikar Heidelberg punkten. Der Endstand 23:8 (4:2, 6:2, 6:3, 7:1) war deutlicher als erwartet und unterstreicht die Entwicklung, die das Esslinger Frauenteam in den letzten Monaten vollzogen hat.
Die Spannung vor dem Spiel des SSV Esslingen gegen Heidelberg im Stuttgarter Sportbad war kaum auszuhalten. Selbst Nationalspielerin Elena Ludwig, die Spiele vor großer Kulisse kennt, sagt, dass die Aufregung vor diesem Heimspiel größer ist als vor einem Länderspiel. Das einzige Heimspiel der Esslingerinnen im Sportbad sollte zum Event mit großem Publikum werden und alles war gut vorbereitet.
Der SSV Esslingen hat sich zum Ziel gesetzt, den Wasserballsport attraktiv zu präsentieren und so mehr Aufmerksamkeit auf diesen Randsport zu lenken. Und Dank unseres Technik-Chefs Dimi Kechlibaris sollte das Heimspiel der SSVE-Frauen nicht nur sportlich ein Highlight werden. Die Werbung im Vorfeld und die Spendenaktion zur Unterstützung der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien lockten ca. 250 Zuschauer ins Sportbad, ein neuer Rekord für das Esslinger Frauenteam.
Es war also „angerichtet“, nun hieß es für das Esslinger Team, das Publikum mit einem ansehnlichen Spiel zu belohnen. Das Hinspiel in Heidelberg Anfang Januar konnte Esslingen mit 9:14 für sich entscheiden, daran wollte das Team anknüpfen. Die Esslingerinnen starteten mit einem Ballgewinn ins erste Viertel und beendeten den ersten Angriff gleich mit einem Rückhandwurf aufs Heidelberger Tor, der aber von der Torhüterin abgewehrt wurde. Trotzdem ein starker und mutiger Einstieg in die Partie. Mit Treffern von Ioanna Petiki und Tasja Hasselwander ging Esslingen mit 2:0 in Führung. Ein gelungener Start, auch dank der lautstarken Unterstützung der Fans.
Heidelberg konnte zwar im ersten Viertel durch Treffer von Emese Cser noch zweimal an die Esslinger Führung anschließen, ein Ausgleich gelang jedoch nicht, und so endete das erste Viertel mit 4:2 für die Gastgeberinnen.
Im zweiten Viertel zeigten die Esslingerinnen eindrucksvoll, wie sie sich vor allem taktisch in den letzten Monaten verbessert haben. Die Abwehr agierte sicher und ließ kaum gefährliche Torschüsse der Heidelbergerinnen zu. Und im Tor wehrte Maria Eleni Kotroni reaktionsschnell und sicher die wenigen platzierten Torschüsse ab. Im Angriff zeigten die Esslingerinnen clevere Spielzüge und setzten sich mit einem Halbzeitstand von 10:4 deutlich ab.
Die dritten Spielviertel waren in den letzten Esslinger Spielen meist schwach, und auch im Hinspiel gegen Heidelberg war das dritte Viertel für die Esslingerinnen das schwächste. Ein Problem, dass das Trainerteam mit Iris Schneider und Marius Schmitt die letzten Wochen verstärkt anging. Das Viertel startete mit einem Ballgewinn für Heidelberg, doch verlor Esslingen dieses Mal nicht die Konzentration und ließ die Heidelbergerinnen nicht ins Spiel kommen. Wie bereits in der ersten Halbzeit ließ Esslingen nur wenige Aktionen der Heidelbergerinnen zu und gewann das Viertel mit 6:3.
Die Überlegenheit der Esslingerinnen wurde im letzten Spielviertel noch deutlicher. Die Heidelbergerinnen gaben das Spiel fast auf und es folgten zahlreiche Konter für Esslingen. Dabei konnten die Esslingerinnen ihre schwimmerische Stärke eindrucksvoll demonstrieren. Das letzte Viertel entschied Esslingen mit 7:1 überraschend deutlich für sich.
Beim Endstand von 23:8 war eine große Erleichterung bei der Esslinger Trainerin Iris Schneider sichtbar: „Wir waren alle sehr aufgeregt vor dem Spiel, wir wollten vor großem Publikum abliefern und zeigen, was wir können. Das ist uns gut gelungen, ich bin richtig stolz auf das Team und die tolle Leistung“. Dabei ist die Esslinger Teamleistung besonders hervorzuheben: die Tore wurden nicht nur von einzelnen Leistungsträgerinnen erzielt, sondern sind auf acht Torschützinnen verteilt. Ein gutes Zeichen, dass Esslingens Kader breit und zukunftssicher aufgestellt ist.
Das Team bedankt sich bei allen beteiligten Helferinnen und Helfern im Protokoll, im Livestream und im Catering für die Unterstützung.
Für den SSVE spielten:
Maria Eleni Kotroni (T), Denia Steil, Ilektra Kechlibari (1), Maxima Kleisch, Elena Ludwig (5), Ioanna Petiki (6), Georgia Sopiadou (3), Mia Boscolo (1), Viktoria Tomica, Tasja Haselwander (1), Karla Spurk, Jamie-Julique Haas (4), Nele Neubert (2)