7:13-Niederlage gegen Spandau – 13:11-Pflichtsieg über Neukölln
Mit einer ausgeglichenen Punktebilanz von 7:7-Punkten geht der SSV Esslingen auf Platz fünf liegend in die Feiertagspause. Ausgeglichen auch die Bilanz des Wochenendes: ordentlich gespielt bei der 7:13 (4:4, 0:3, 1:5, 2:1)-Niederlage gegen Rekordmeister Spandau, glanzloser und knapper 13:11 (3:3, 2:2, 3:2, 5:4)-Pflichtsieg gegen die SG Neukölln.
Die Ausbeute des dritten Adventwochenendes der Bundesligawasserballer des SSV Esslingen konnte so erwartet werden: Niederlage gegen Spandau und Sieg gegen Neukölln. Damit ist der SSVE im Soll, jedoch ist noch Luft nach oben da. SSVE-Trainer Markus Hahn: „Gegen Spandau haben wir ein ordentliches Spiel abgeliefert. Gegen Neukölln waren wir wohl zum einen zu sicher, dass wir gewinnen und zum anderen dann im Spiel aber zu nervös. Die Chancenverwertung war schlecht, wir waren zu hektisch, haben das Spiel letztlich über den Kampf gewonnen.“ SSVE-Center Michael Müller wurde nach dem Sieg zum „Spieler des Tages“ auserkoren, war aber mit dem Verlauf der Partie auch nicht zufrieden: „Wir haben es uns unnötig schwer gemacht aufgrund von nicht genutzten Überzahlspielen bzw. insgesamt schlechter Chancenverwertung. Auch unsere Verteidigung war schwach, aber die Hauptsache ist, dass wir gewonnen und die beiden Pflichtpunkte geholt haben.“
Center Michael Müller (hier gegen Spandau): Spieler des Tages gegen die SG Neukölln
Gegen Rekordmeister Spandau 04 starteten die Esslinger Wasserballer furios in die Partie: mit einem Doppelpack schoss Hannes Rothfuß sein Team nach etwas mehr als einer Minute mit 2:0 in Führung. Der Berliner Center Mateo Cuk war in der Anfangsphase von der Esslinger Abwehr nicht in den Griff zu bekommen und konnte mit zwei Treffern ausgleichen. Mike Troll aus dem Rückraum markierte die 3:2-Führung des SSVE, die erneut Cuk egalisierte. Mit einem Strafwurf erzielte Kapitän Heiko Nossek die letzte Esslinger Führung der Partie. Der Mazedonier Cuk, später zum Spieler des Tages erklärt, machte auch den vierten Spandauer Treffer, sodass es mit einem 4:4-Unentschieden in die erste Viertelpause ging.
Die beiden Mittelviertel entwickelten sich aus Esslinger Sicht dann eher enttäuschend und nahezu torlos: während Spandau mit acht weiteren Treffern auf 4:12 davonzog, war es Hannes Glaser, der erst eine Sekunde vor dem Abpfiff des dritten Viertels ein schnell ausgeführtes Überzahlspiel zum fünften Treffer nutzte.
Im letzten Abschnitt zeigten sich die Esslinger dann noch einmal gefestigt und konnten das Viertel sogar mit 2:1 nach Toren von Robert Roth und Hannes Glaser für sich entscheiden.
Tags darauf war ein Sieg gegen die SG Neukölln fest eingeplant, doch der Weg dahin erwies sich als äußerst steinig und die SSVE-Spieler mussten fast bis zur letzten Minute um den Sieg gegen das punktlose Tabellenschlusslicht kämpfen.
Den 0:1-Rückstand glich Michael Müller mit einem Treffer aus der Centerposition aus. Sein Bruder Maximilian Müller verwertete einen Konter zum 2:1. Doch Neukölln sollte stets dranbleiben. Heiko Nossek traf zur 3:2-Führung erneut nach einem Konter, allerdings sollte es mit einem 3:3-Unentschieden in die erste Pause gehen.
In der 12. Minute gingen die Berliner in Führung, die Robert Roth mit einem erfolgreichen Überzahlspiel ausgleichen konnte. Neuzugang Attila Beretka überwand mit einem schönen Rückraumtreffer Berlins Keeper zum 5:4. Doch noch vor der Halbzeit kassierte der SSVE den Ausgleich.
Und auch nach der fünfminütigen Pause kamen die Berliner zunächst besser ins Spiel und durch ihren dreifachen Torschützen Tobias Gietz erneut in Führung. Mike Troll traf in Überzahl zum 6:6 und eineinhalb Minuten später nach einem Konter zum 7:6. Den wiederholten Ausgleich wandelte Michael Müller durch einen Überzahltreffer zur 8:7-Pausenführung vor dem letzten Viertel um.
In der 26. Spielminute war es wieder Michael Müller, wieder in Überzahl, der die erste Zwei-Tore-Führung des SSVE erzielte. Doch der Willen der Berliner sollte noch lange nicht gebrochen sein und sie kamen immer wieder zum Anschluss. Heiko Nossek traf zum 10:8, sein Nationalmannschaftskollege Hannes Glaser durch einen verwandelten Konter zum 11:9. Knappe drei Minuten vor dem Schlusspfiff traf Neuköllns dreifacher Torschütze Reiko Zech zum 11:10 – es blieb spannend. 80 Sekunden vor dem Ende der Partie erlöste Hannes Rothfuß mit einem Rückraumknaller, der noch die Unterlatte berührte, die Esslinger Mannschaft und ihre Fans. Das letzte Esslinger Tor sollte zugleich das sehenswerteste der Partie sein: ein schöner Pass von Kapitän Heiko Nossek auf Michael Müller, dieser leitet schnell weiter auf seinen Bruder und Maximilian Müller hat keine Mühe, den Ball im Berliner Gehäuse unterzubringen. Neuköllns ägyptischer Center Hatem El Ghannam erzielte mit seinem dritten Treffer den 13:11-Endstand.
Erst in vier Wochen steht für die Esslinger Wasserballer die nächste Partie auf dem Programm, dann aber gleich auswärts bei Waspo Hannover, die gerade den amtierenden Meister ASC Duisburg mit 8:7 schlagen konnten. Und auch danach geht es Schlag-auf-Schlag: eine Woche später geht es erneut nach Hannover, dann zum Pokalspiel gegen die White Sharks und am 25. Januar das große Lokalderby gegen den SV Cannstatt, das Hinspiel endete 7:7. Mannschaftskapitän Heiko Nossek zieht ein skeptisches Fazit nach dem Ende der Hinrunde: „Leider gehen wir mit gemischten Gefühlen in die Winterpause. Wir stehen zurzeit zwar im Soll, aber die Art und Weise, wie wir teilweise spielen ist nicht zufriedenstellend. Wir werden jetzt nochmal vor den Feiertagen gut trainieren müssen, um dann mit neuer Energie ins neue Jahr zu starten.“
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Marco Watzlawik (Torwart), Attila Beretka (0 Tore gegen Spandau/1 Tor gegen Neukölln), Hannes Rothfuß (2/1), Valentin Finkes, Novak Zugic, Robert Roth (1/1), Heiko Nossek (1/2), Michael Müller (0/3), Maximilian Müller (0/2), Hannes Glaser (2/1), Mike Troll (1/2), Lars Hechler, Jan Glaser, Robin Finkes und Adrian Hausmann (Torwart).