Wichtiger 14:10-Heimsieg über den SC Wedding
Der SSV Esslingen kann noch siegen! Beim 14:10 (5:2, 4:3, 1:2, 4:3)-Heimsieg gegen den SC Wedding Berlin überzeugten die Esslinger Wasserballer über weite Strecken des Spiels.
Das Hinspiel vor genau zwei Monaten verlor der SSVE noch knapp mit 10:11 beim SC Wedding in Berlin. Dafür konnte sich das junge Esslinger Team nun vor einem begeisterten heimischen Publikum mit einem verdienten Sieg revanchieren. Nicht nur den Spielern war die Erleichterung anzusehen, auch der Trainer Davorin Golubic freute sich mit seiner Mannschaft: „Endlich! Es freut mich sehr, dass wir unsere schwarze Serie beendet haben. Es war kein einfaches Spiel, wir haben von Beginn an geführt und das Ergebnis kontrolliert, obwohl beide Mannschaften abwechselnd starke Phasen hatten. Aber gerade für unsere junge Mannschaft ist das normal. Auch heute haben wir Fehler gemacht, aber am Ende waren wir erfolgreich, da wir wie eine richtige Mannschaft gekämpft haben. Heute können wir wirklich zufrieden nach Hause gehen.“ Auch SSVE-Mannschaftskapitän Robert Roth äußerte sich nach dem Sieg zufrieden: „Phasenweise haben wir wirklich gut gespielt, vor allem bis zum 9:3. Danach haben wir uns durch individuelle Fehler selbst das Leben schwer gemacht, am Ende aber verdient gewonnen.“
Von der Verunsicherung der vergangenen Partien war gerade in der Anfangsphase des Spiels nichts zu spüren. Im Gegenteil, die Hausherren legten los wie die Feuerwehr: nach nicht einmal drei Minuten lag der SSVE bereits durch Tore von Mike Troll und zweimal Hannes Rothfuß mit 3:0 in Führung. Das Berliner Trainerduo Peter Rund und Stefan Tschierschky zog die Notbremse und nahm schon zu diesem frühen Zeitpunkt eine Auszeit. Daraufhin stabilisierte sich das Spiel des Fünftplatzierten. In Überzahl kamen sie zu ihrem ersten Treffer durch den dreifachen Torschützen Sebastian Mischur. Doch nur 20 Sekunden später konnte Michael Müller mit seinem Treffer den alten Drei-Tore-Abstand wiederherstellen. Der 26jährige Routinier, vergangene Woche gegen Spandau noch krankheitsbedingt zum Zuschauen verdammt, zeigte einmal mehr eine starke Vorstellung auf der Centerposition und war insgesamt drei Mal erfolgreich. Die im Schnitt sieben Jahre älteren Berliner blieben nun aber durch einen Treffer des Ex-Spandauers Dennis Wieder dran. Eine Minute vor Ende des ersten Spielabschnittes ließ Miro Tadin mit seinem Treffer zum 5:2 die Esslinger Fans noch einmal jubeln.
Zu Beginn des zweiten Viertels dann erneut eine ganz starke Phase des SSV Esslingen. In Überzahl traf Michael Müller zum 6:2, Kapitän Robert Roth und noch einmal Michael Müller bauten den Vorsprung beruhigend auf 8:2 aus. Mike Troll zeigte auch gegen Wedding, dass er nicht nur ein guter Centerverteidiger ist, sondern auch Torgefährlichkeit besitzt: drei Treffer standen am Ende für ihn zu Buche, unter anderem war er zum 9:3 erfolgreich. Kurz vor der Halbzeitpause ging dem Esslinger Angriff ein wenig der Schwung aus, die Berliner kamen ihrerseits durch zwei Tore auf 9:5 heran.
Hannes Rothfuß, mit vier Treffern erfolgreichster Schütze der Partie und zugleich „Spieler des Tages“, war für den zehnten Esslinger Treffer zuständig. Mehr wollte den Esslinger Wasserballern im dritten Abschnitt allerdings nicht gelingen. Der SC Wedding hatte sich besser auf den Gegner eingestellt, die von Robert Roth eingangs angesprochenen individuellen Fehler brachten die Berliner immer besser in die Partie. Bis Ende des dritten Abschnittes konnten die Gäste auf 10:7 verkürzen.
Als dann nur 20 Sekunden nach Wiederanpfiff durch den ungarischen Neuzugang Márton Sárosi sogar das 10:8 fiel, schien es noch einmal richtig spannend zu werden. Doch eine Minute später beruhigte Hannes Rothfuß die Fans und seine Mannschaft mit seinem vierten Treffer zum 11:8. Als dann Miro Tadin in Überzahl das 12:8 erzielte, hatte der SSVE auch diese knifflige Phase überstanden und begab sich endgültig auf die Siegerstraße. Bei zwei Berliner Gegentreffern sorgten die beiden Ex-Freiburger Mike Troll und Matthias Thoma mit ihren Treffern zum 14:10-Endstand. Der Jubel bei Fans und Mannschaft war nach dem Schlusspfiff groß und die Erleichterung allenthalben zu spüren.
Der Sieg der Esslinger Wasserballer brachte wichtige Punkte für die Chance auf eine gute Ausgangslage für die im März beginnenden Relegationsspiele. Doch viel wichtiger war der Sieg für die mentale Verfassung der Mannschaft. Zu wissen, wie sich so ein Sieg anfühlt und vor allem, dass man mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung einen Sieg erreichen kann, sind eine wichtige Erfahrung in einer zuletzt schwierigen Phase für das junge SSVE-Team. Nach zwei Heimspielen in Folge wartet nun eine Auswärtsaufgabe auf die Esslinger Wasserballer. Beim Tabellenschlusslicht der A-Gruppe, Bayer Uerdingen, soll der Aufwärtstrend möglichst fortgesetzt werden.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Michael Knelangen (Torwart), Tim Hornuf, Hannes Rothfuß (4 Tore), Matthias Thoma (1), Lars Hechler, Mike Troll (3), Robert Roth (1), Michael Müller (3), Lars Blankenhorn, Robert Berghoff, Robin Finkes, Miro Tadin (2) und Marco Watzlawik (Torwart).