Klare Niederlage gegen Duisburg – Vier Wochen Pause bis zur Relegation
Mit zwei Niederlagen kamen die Bundesliga-Wasserballer des SSV Esslingen aus Hannover zurück und verpassten somit den Sprung unter die besten vier Mannschaften Deutschlands. Sowohl gegen den ASC Duisburg beim 12:18 (0:5, 3:5, 5:5, 4:3) als auch gegen Waspo 98 Hannover bei der 7:26 (2:8, 2:7, 1:5, 2:6)-Niederlage war der SSVE chancenlos.
Das hatten sich die Esslinger Wasserballer ganz anders vorgestellt. Eigentlich wollten sie den favorisierten Duisburgern nach der knappen 11:12-Hinspiel-Niederlage auch im Rückspiel möglichst lange die Stirn bieten und glaubten sogar an ihre Chance, mit einem Sieg mit mehr als zwei Toren Unterschied an den Westdeutschen noch in der Tabelle vorbeizuziehen. Doch schon nach dem ersten Abschnitt war beim Stande von 0:5 aus SSVE-Sicht klar, dass daraus nichts werden und es fortan nur noch um Schadensbegrenzung gehen würde. SSVE-Chefcoach Heiko Nossek nahm nach den beiden Partien, auch das Rückspiel gegen Meister Waspo 98 Hannover wurde erneut überdeutlich verloren, kein Blatt vor den Mund: „Dieses Wochenende haben sich alle Beteiligten definitiv anders vorgestellt. Wir bringen nichts von dem ins Wasser, was angesagt wurde und sind von Anfang an nicht da, was meiner Meinung nach etwas mit der fehlenden oder falschen Einstellung zu tun hat! Man bekommt eben nichts geschenkt und muss sich es erarbeiten! Hinzu kommt ein desolates Eins-gegen-Eins-Verhalten und der fehlende Wille, bis zum Maximum zu gehen. Dies galt für beide Spiele und muss nun analysiert werden. Wenn nicht jeder Einzelne bereit ist, an sich zu arbeiten, werden wir uns als Mannschaft nicht weiterentwickeln können! Jetzt gilt es die notwendigen Schlüsse zu ziehen, damit sowas nicht nochmals passiert!“
Es brauchte nur acht Minuten und zwei Duisburger Spieler, um alle Esslinger Hoffnungen zunichte zu machen: ein Hattrick von Djordje Tanaskovic, eingerahmt von zwei Treffern von Lazar Kilibarda brachte die Duisburger bereits im ersten Spielabschnitt mit 5:0 in Führung.
Auch im zweiten Viertel bauten die Rheinländer ihre Führung bis zum 7:0 weiter aus. Erst in der 12. Spielminute gelang Simon Rehm der erste SSVE-Treffer. Im weiteren Verlauf entwickelte sich zwar ein von den Toren her ausgeglichenes Spiel, jedoch konnten die Esslinger den ASCD-Sieg niemals auch nur annähernd in Gefahr bringen. Neuzugang Nikola Stankovic und Periklis Reizis einen Tag nach seinem 17. Geburtstag erzielten die weiteren Tore zum 3:10-Halbzeitstand.
Torreich mit insgesamt 10 Treffern ging es im dritten Abschnitt Hin und Her, jedoch hielten die Duisburger ihren Gegner ergebnistechnisch immer auf Distanz. Kapitän Marvin Thran, Nikola Stankovic, der erst 16jährige Aleksa Boskovic, Deni Cerniar und noch einmal Marvin Thran machten die fünf SSVE-Tore, während der ASCD ebenfalls fünfmal traf.
Der letzte Abschnitt ging dann nach Treffern von Aleksa Boskovic, Deni Cerniar und zwei Mal Nationalspieler Zoran Bozic sogar mit 4:3 an die Esslinger, doch freuen konnte sich darüber keiner.
SSVE-Trainer Hannes Rothfuß war nach der Partie entsprechend bedient: „Eine absolut verdiente Niederlage, Duisburg war die bessere Mannschaft. Wir kommen überhaupt nicht ins Spiel, körperlich wie geistig. Wir sind nicht auf der Höhe, setzen die taktischen Vorgaben nicht um und geraten so schon im ersten Viertel in Rückstand. Diesem schwimmen wir im ganzen Spiel hinterher und schaffen es nicht, nochmal näher ran zu kommen. So verliert man am Ende ein Spiel, für das man sich so viel vorgenommen hatte!“ Mannschaftskapitän Marvin Thran war ebenfalls frustriert: „Leider hatten wir von Anfang an keine Chance. Das ist sehr enttäuschend, weil wir uns natürlich mehr erhofft haben. Vor allem nach der guten Leistung vor drei Wochen. Leider war der ASCD uns in allen Belangen überlegen und wir haben gar nicht ins Spiel gefunden und somit verdient verloren.“
Nur eineinhalb Stunden hatten die Esslinger Wasserballer Zeit, sich von der Niederlage halbwegs zu erholen, denn dann stand bereits die Partie gegen Meister Waspo 98 Hannover auf dem Programm. Dass es hier für den SSVE nichts zu gewinnen geben würde, stand natürlich bereits vor dem Spiel fest, dennoch wollte man sich so teuer als möglich verkaufen und Erfahrungen sammeln. Doch angesichts der überdeutlichen 7:26-Niederlage bleibt auch der Erkenntnisgewinn hier ziemlich überschaubar. Hannes Rothfuß: „Natürlich war es nur kurze Pause nach dem Nackenschlag gegen Duisburg. Aber auch hier lassen wir wieder teilweise die Basics unserer Sportart vermissen, verlieren viele Eins-gegen-Eins-Duelle und haben selbst nur wenige Lichtblicke. So kommt leider wieder ein so hohes Ergebnis zu Stande.“
Während Waspo 98 Hannover und der ASC Duisburg nun in die Runde der besten vier Mannschaften eingezogen sind und um die Plätze 1-4 spielen werden, muss der SSV Esslingen in die Relegation. Hier treffen die Esslinger auf einen Vertreter der letztjährigen B-Gruppe und kämpfen um den Verbleib in der A-Gruppe für die neue Saison 2021/2022. Die B-Gruppen-Vertreter haben allerdings erst an diesem Wochenende mit der Saison begonnen, sodass der Esslinger Gegner noch nicht fest steht. Fest steht dagegen schon der Termin für die Relegation im Modus Best-of-Three, zumindest soweit man das in diesen Zeiten sagen kann: 8./15./16. Mai. Danach werden in weiteren Spielen und Turnieren die Plätze 5-16 ausgespielt. SSVE-Trainer Hannes Rothfuß gibt sich kämpferisch: „Insgesamt gilt es die Fehler der Mannschaft aufzuzeigen, sie zu analysieren, um sie dann in Zukunft abzustellen bzw. zu minimieren. Es gilt nach vorne zu schauen, das Thema Halbfinale ist passé, aber die Saison ist noch nicht vorbei!“
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Gegen ASC Duisburg: Florian Pirzer (Torwart), Miklos Barothy, Marvin Thran (2 Tore), Valentin Finkes, Zoran Bozic (2), Uros Fabic, Deni Cerniar (2), Periklis Reizis (1), Aleksa Boskovic (2), Nikola Stankovic (2), Robin Rehm, Konstantinos Sopiadis, Simon Rehm (1)
Gegen Waspo 98 Hannover: Alexandros Vlantoussis (Torwart), Miklos Barothy, Marvin Thran (1), Valentin Finkes (1), Zoran Bozic, Uros Fabic, Deni Cerniar (1), Emmanouil Petikis, Aleksa Boskovic (1), Nikola Stankovic (2), Robin Rehm (1), Konstantinos Sopiadis, Simon Rehm