SSVE erfüllt Pflichtaufgabe gegen Weiden vor guter Kulisse souverän

SSVE erfüllt Pflichtaufgabe gegen Weiden vor guter Kulisse souverän
23. April 2023

17:7-Heimsieg beim „Tag der offenen Tür“ – Neckarinsel gut besucht

Die Esslinger Bundesligawasserballer gewannen auch das zweite Spiel der Best-of-Three-Viertelfinalserie gegen den SV Weiden, sodass die Serie vorzeitig beendet ist. Der SSVE gewann dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung mit 17:7 (5:2, 4:1, 5:0, 3:4) und steht damit in der Runde um die Plätze 9-12

Die geforderte Reaktion nach dem doch eher blamablen 13:12-Auswärtssieg eine Woche zuvor hat die Mannschaft gezeigt und über die überwiegende Zeit des Spiels auch Wiedergutmachung betrieben, was für gute Laune auf der vollen Zuschauertribüne im SSVE-Freibad sorgte. Der geforderte Klassenunterschied war dieses Mal klar sichtbar, auch wenn der Sieg noch höher hätte ausfallen können. Dennoch: es war ein gutes Spiel, ein gutes Ergebnis und die Rahmenbedingungen stimmten. Das Wetter spielte auch mit und nicht nur die eigenen Fans und Mitglieder bevölkerten das vereinseigene Freibad auf der Neckarinsel, auch zahlreiche Besucher wollten sich das schöne Gelände beim „Tag der offenen Tür“ und ein Wasserballspiel anschauen. Daher zeigte sich SSVE-Trainer Heiko Nossek nach der Partie auch überwiegend zufrieden: „Über weite Strecken ein gutes Spiel, aber die letzte Konsequenz hat leider gefehlt. Das Ziel, den 9. Platz zu erreichen, besteht immer noch und wir werden weiter an unserem Spiel arbeiten. Danke nochmals dem Verein für den tollen Rahmen.“ Als „Spieler des Tages“ konnte sich der erfahrene SSVE-Torhüter Florian Pirzer dank vieler guter Paraden auszeichnen, der ohne seinen noch nicht wieder einsatzbereiten Partner Boris Tepic auskommen musste: „Ein guter Start in die Freibadsaison, wir konnten mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung schnell klare Verhältnisse schaffen. Dabei freut mich besonders, dass sich fast jeder in die Torschützenliste eintragen konnte, auch unser Jüngster, Thanasi (Anm.: Athanasios Papadopoulos). Mit dem zweiten Sieg ist klar, dass wir auch nächstes Jahr in der Bundesliga sind. Jetzt geht es noch darum, die Saison versöhnlich zu beenden.“ Auch Trainer Hannes Rothfuß war mit dem Tag und seiner Mannschaft zufrieden, blickt aber auch schon voraus: „Das war das erste Spiel im Freibad, das Wetter, der Rahmen und das Ergebnis haben gepasst! Drei Viertel waren absolut in Ordnung. Im letzten Viertel sind wir nicht konsequent genug im Umgang mit unseren Chancen. Das darf uns in den weiteren und dann wahrscheinlich engeren Spielen nicht passieren. Ansonsten gilt es jetzt, das Optimale aus den noch ausstehenden Spielen zu machen. Unser Ziel muss ganz klar sein, den 9. Platz zu erreichen!“

Der Spielbeginn bei einer Außentemperatur von über 20 Grad und frischem Wasser geriet aus SSVE-Sicht etwas zögerlich. Sie brauchten etwa ein halbes Viertel, um richtig in die Partie zu finden. Doch der schon im Hinspiel überragende Konstantinos Sopiadis konnte mit seinem starken Centerspiel auch dieses Mal seine Mitspieler mitreißen und war außerdem erneut mit vier Treffern torgefährlichster Spieler. Gleich mit einem Doppelschlag, jeweils in Überzahl, wandelte er den frühen 0:1-Rückstand in eine 2:1-Führung um, Passgeber in jeweils identischen Spielsituationen war Mattia Ruggeri, der ebenfalls eine gute Leistung zeigte. Wenig später setzte sich der italienische Winterneuzugang in einem Zweikampf durch und wurde von Valentin Finkes mit einem guten Pass bedient und erhöhte so auf 3:1. Zwar verkürzten die Weidener noch einmal in Überzahl auf 3:2, doch spätestens als Valentin Finkes einen von Simon Rehm im Center erkämpften Strafwurf verwandelte und nicht einmal eine halbe Minute später Peter Karteszi einen Konter zum 5:2 nutzte, war die Überlegenheit der Esslinger spürbar.

Auch wenn zu Beginn des zweiten Abschnittes bereits einige Chancen liegen gelassen wurden und Weiden in Überzahl zum dritten Treffer kam, machten die Esslinger da weiter, wo sie aufgehört hatten: sie bauten ihren Vorsprung weiter aus, Mattia Ruggeri in Überzahl sowie Robin Rehm, Konstantinos Sopiadis und Emmanouil Petikis trafen bis zur Halbzeit auf 9:3. Die Abwehr stand überwiegend sicher und die Schüsse, die auf den Esslinger Kasten kamen, konnte Torhüter Florian Pirzer parieren.

Der Routinier im SSVE-Gehäuse stand auch gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit im Mittelpunkt, als er einen Weidener Strafwurf entschärfen konnte. Auf der Gegenseite machte es Valentin Finkes besser, er verwandelte einen von Marko Zemun erkämpften Strafwurf zum 10:3. Eric Fernandez Rivas erhöhte in der 19. Spielminute auf 11:3. Dann kam der Moment des 17jährigen Athanasios Papadopoulos, als er einen Konter auf der rechten Seite stark abschließen und zum 12:3 treffen konnte. Konstantinos Sopiadis mit seinem vierten und Peter Karteszi mit seinem zweiten Tor bauten die Führung bis zur letzten Pause auf 14:3 aus. Daran, dass der SSVE in drei Vierteln gerade mal drei Tore kassierte, hatte neben der mannschaftlich geschlossenen Abwehrleistung aber natürlich auch Torhüter Florian Pirzer einen großen Anteil.

Einzig der letzte Abschnitt trübte den insgesamt sehr guten Eindruck des SSVE-Teams: mit der sicheren Führung im Rücken fiel der Druck natürlich ab und offensichtlich auch etwas die Konzentration, denn sowohl in der Abwehr kassierte man im vierten Viertel mehr Tore als im gesamten Spiel zuvor und im Angriff ließ man doch einige „Hunderprozentige“ liegen. Valentin Finkes erhöhte mit seinem dritten Treffer auf 15:3, doch dann kassierten die Esslinger drei Gegentore in Folge. Simon Rehm durchbrach mit seinem Treffer zum 16:6 eine über sechs Minuten lange andauernde Torflaute. Nach einem weiteren Gegentreffer stellte drei Sekunden vor der Schlusssirene SSVE-Schwede Oskar Rutqvist den 17:7-Endstand her.

Während man vor einer Woche mit großen Zweifeln und auch einigem Frust aufgrund des knappen Hinspielsieges aus Weiden zurückgekehrt war, war die Esslinger Mannschaft dank ihrer Geschlossenheit vor heimischem Publikum nun in der Lage, die Verhältnisse wieder geradezurücken. Doch will man das erklärte Saisonziel, nämlich Platz 9 erreichen, darf man sich in den weiteren Spielen keinen solchen Ausrutscher mehr erlauben, vielmehr sollte das gute Gefühl, dass man nun aus dem ersten Freibadauftritt mitnehmen kann Selbstbewusstsein und Motivation für die letzten beiden Best-of-Three-Runden geben. Nächster Gegner im „Halbfinale“ der B-Gruppe ist der SV Würzburg, die sich in drei Spielen gegen den SVV Plauen durchsetzen konnten. Also wieder ein Südderby, beginnen wird die Serie voraussichtlich bereits am kommenden Samstag, 29. April, die Heimspiele finden wohl am ersten Mai-Wochenende im SSVE-Freibad statt.

Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:

Florian Pirzer (Torwart), Athanasios Papadopoulos (1 Tor), Marvin Thran, Valentin Finkes (3), Emmanouil Petikis (1), Peter Karteszi (2), Robin Rehm (1), Simon Rehm (1), Marko Zemun, Eric Fernandez Rivas (1), Mattia Ruggeri (2), Konstantinos Sopiadis (4), Oskar Rutqvist (1).

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