18:10-Erfolg gegen SV Cannstatt vor über 500 Zuschauern
Der SSV Esslingen bleibt mit einer großartigen Leistung vor toller Kulisse im Untertürkheimer Inselbad mit dem 18:10 (8:3, 4:2, 3:1, 3:4)-Erfolg die eindeutige Nummer 1 am Neckar und klettert nebenbei wieder auf Platz 4 in der Tabelle der Deutschen Wasserball Liga.
Das Derby war einmal mehr ein Highlight der Saison und Werbung für den Wasserballsport. Eine volle Halle und spektakuläre Spielszenen und Tore, die für eine richtige Derbystimmung unter den Zuschauern sorgte. In erster Linie verzückten natürlich die dominanten Esslinger ihre klar in der Überzahl befindlichen Fans mit einer über weite Strecken herausragenden Leistung. „Hätte mir jemand vor dem Spiel einen Sieg mit acht Toren angeboten, ich hätte unterschrieben“, so ein mehr als zufriedener SSVE-Trainer Bernd Berger. „Danke an das ganze Team, das heute von einem überragenden Kapitän Heiko Nossek zum Derbysieg geführt wurde.“ Der 32jährige Nationalspieler, der die Auszeichnung zum „Spieler des Tages“ erhielt, sieht seine Mannschaft für die anstehenden Aufgaben gut gerüstet: „Das war ein zu keiner Zeit gefährdeter Sieg, bei dem wir gezeigt haben, wer die Nummer 1 am Neckar ist. Drei Viertel lang war das eine überragende Mannschaftsleistung. Wir konnten den Aufwärtstrend der vergangenen Spiele bestätigen und hoffen, dies auch im Pokalhalbfinale gegen Waspo Hannover nächsten Samstag zu zeigen. Denn so wird es schwer, uns zu schlagen.“
Das Spiel begann mit einem verrückten ersten Viertel. Typisch Derby eben, beide Mannschaften kämpften von Beginn an mit dem sprichwörtlichen heruntergeklappten Visier, ein vorsichtiges Abtasten ins Spiel hinein fand nicht statt. So erwischte es Esslingens Joshua Stedman bereits nach drei Sekunden mit einer Hinausstellung und die Überzahl nutzte der ehemalige SSVE-Spieler Florian Naroska zum 0:1. Gleich im nächsten Gegenangriff kam Esslingen wieder in Unterzahl und mit Miro Tadin sorgte ein weiterer Ex-Esslinger für das schnelle 0:2. Mit einem wunderschönen Rückhandtor von der Centerposition erzielte Michael Müller den ersten Esslinger Treffer. Fast jeder Angriff war ein Treffer, so konnte Nationalspieler Timo van der Bosch den erneuten Zwei-Tore-Vorsprung seines Teams wiederherstellen. Es sollte der letzte SVC-Treffer bis weit ins zweite Viertel hinein bleiben, da der SSVE seine Abwehrarbeit nach anfänglichen Schwierigkeiten nun in den Griff bekam und so auch immer wieder zu Kontersituationen kam. Heiko Nossek sorgte mit einem Überzahl- und einem Kontertreffer für den Ausgleich nach etwas mehr als drei Minuten. Der Mannschaftskapitän war auch an den nächsten beiden Treffern unmittelbar beteiligt, als er als Passgeber für die Torschützen Hannes Glaser und Robert Roth fungierte, beides Kontertore. Auch Joshua Stedmans Treffer zum 6:3 fiel aus einer Kontersituation heraus. Heiko Nossek erzielte per Strafwurf den siebten Esslinger Treffer. Als Hannes Rothfuß zwei Sekunden vor dem Viertelende aus etwa 13 Metern Entfernung ins Cannstatter Gehäuse traf, war eigentlich schon klar, in welche Richtung sich das Spiel entwickeln würde.
Linkshänder Valentin Finkes eröffnete mit seinem Überzahltreffer das Toreschießen im zweiten Abschnitt. Nach zwei Canstatter Gegentoren dauerte es bis zur 14. Spielminute, bis der SSVE wieder ins Schwarze traf: erneut war es ein Konter, den dieses Mal Linkshänder Christopher Meinhold erfolgreich abschließen konnte. Heiko Nossek traf mit einem direkt verwandelten Freiwurf zum 11:5. Wunderschön herausgespielt dann der Treffer zum 12:5-Halbzeitstand, als Joshua Stedman nach Doppelpass über die gesamte Breite des Spielfelds mit Hannes Glaser ins kurze Eck traf.
Auch das dritte Viertel gehörte dem SSV Esslingen. Zwar kassierte man in Unterzahl zunächst den sechsten Gegentreffer, doch Heiko Nossek mit einem weiteren verwandelten Strafwurf und Robert Roth in Überzahl sorgten für den 14:6-Zwischenstand, die Partie war natürlich längst gelaufen. Ein weiterer Konter-Treffer für die Galerie war das 15. SSVE-Tor, als Michael Müller den Ball auf schönes Zuspiel von Hannes Glaser über die Torlinie brachte.
Mit dem Stand von 15:6 ging es also in den letzten Spielabschnitt. Was folgte, war die einzige wirkliche Schwächephase des SSVE, was aber zu verschmerzen war, da das Spiel entschieden war. Dennoch ärgerte sich die Mannschaft über die vier Gegentore in Folge, davon drei in Unterzahl. Dass es am Ende dann doch ein Sieg mit acht Toren Unterschied wurde, lag an drei weiteren Toren der Esslinger Wasserballer: Hannes Glaser mit einem schönen Bogenball als Abschluss eines Konters, Lars Hechler in Überzahl und zum 18:10-Endstand Valentin Finkes bei einem weiteren Konter waren die Torschützen.
Ein Derbysieg ist immer etwas besonderes im Laufe einer Saison. Nach dem 7:7-Unentschieden im Hinspiel tankten die Esslinger weiteres Selbstvertrauen für den weiteren Saisonverlauf. Nach drei starken Leistungen in Folge gegen Uerdingen, Duisburg und Cannstatt steht nun gleich das nächste Saisonhighlight auf dem Programm: die Teilnahme an der Pokalendrunde am kommenden Wochenende in Potsdam. Am Samstag trifft man dort im ersten Halbfinale auf das in der Liga zweitplatziere Team von Waspo Hannover. Eine Medaille ist das erklärte Ziel.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Marco Watzlawik (Torwart), Lars Hechler (1 Tor), Hannes Rothfuß (1), Valentin Finkes (2), Joshua Stedman (2), Robert Roth (2), Heiko Nossek (5), Michael Müller (2), Christopher Meinhold (1), Konstantinos Sopiadis, Mike Troll, Hannes Glaser (2) und Stephen White (Torwart).