Esslinger Galavorstellung beim 15:3-Sieg über den SV Cannstatt
Der SSV Esslingen geht mit einem in dieser Höhe unerwarteten 15:3 (3:0, 4:1, 4:2, 4:0)-Erfolg gegen den SV Cannstatt als 2:0-Sieger aus der Best-of-Three-Viertelfinalserie hervor. Im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft warten nun die Wasserfreunde Spandau 04 als Gegner.
Bereits Minuten vor dem Anpfiff legten die mit rot-grünen Fähnchen bestückten SSVE-Fans mit lauten Sprechchören los und spätestens als die beiden Teams zur Vorstellung einliefen, kochte die Stimmung im gut gefüllten Untertürkheimer Inselbad. Alle hatten sich auf ein weiteres spannendes Derby eingestellt, doch was dann folgte, war eine Demonstration Esslinger Stärke und begeisterte die Esslinger Fans. Einen 15:3-Sieg hatte sich wohl niemand in den kühnsten Träumen vorgestellt, entsprechend auch die Einschätzung von SSVE-Trainer Markus Hahn: „Wir sind die Nummer 1 im Süden. Das war ein nahezu perfektes Spiel von uns. Bemerkenswert ist auch, dass wir neun verschiedene Torschützen hatten.“ In der Tat war eine geschlossene Mannschaftsleistung der Schlüssel zu den beiden Siegen gegen den SVC. Kapitän Heiko Nossek führte sein Team mit einer starken Leistung an, wofür er nach der Partie mit dem Titel „Spieler des Tages“ geehrt wurde: „Ein wirklich überragender Derbysieg! Unsere beste Saisonleistung. In der Abwehr haben wir kaum etwas zugelassen und vorne konsequent die Chancen verwertet. Mit dieser Leistung im Rücken können wir uns auf das Halbfinale freuen.“
Starteten im ersten Spiel noch die Cannstatter mit einem schnellen 2:0, sorgten dieses Mal die Esslinger Maximilian Müller und Mike Troll für eine frühe Führung nach drei Minuten. Centerspieler Novak Zugic sorgte mit seinem Treffer für die 3:0-Pausenführung.
In der 10. Spielminute gelang Miro Tadin in Überzahl der erste Cannstatter Treffer. Doch der SSVE marschierte weiter. Heiko Nossek traf aus dem Rückraum zum 4:1 und mit einer schönen Überzahlkombination machte Michael Müller auf Zuspiel von Lars Hechler den fünften Esslinger Treffer. Eine Kontersituation nutzte Maximilian Müller zum 6:1. Spätestens als Valentin Finkes kurz vor der Halbzeit in Überzahl von Rechtsaußen das 7:1 erzielte, rieben sich einige verwundert die Augen beim Blick auf die Anzeigetafel.
Die Cannstatter mussten sich nun etwas einfallen lassen, um eine Aufholjagd zu starten. In Überzahl traf Marvin Thran zwar zunächst zum 2:7, doch das Esslinger Abwehrbollwerk um Centerverteidiger Mike Troll und den ebenfalls starken Torhüter Marco Watzlawik war das gesamte Spiel über der entscheidende Erfolgsfaktor. Alle Spieler arbeiteten engagiert mit und so konnten unzählige Abschlüsse des SVC ganz verhindert werden oder, wenn der Wurf doch kam, waren immer noch mehrere Arme oben, die den Schuss abblocken konnten. Und aus dieser starken Abwehr heraus starteten die Esslinger nun einen Konter nach dem anderen. Zwei Mal Heiko Nossek sowie einmal Hannes Rothfuß schlossen solche Situationen erfolgreich ab, sodass spätestens beim 10:2 in der 21. Spielminute die Entscheidung gefallen war. In Gleichzahl ließen die Esslinger keinen einzigen Gegentreffer zu, sodass folgerichtig auch der dritte Cannstatter Treffer in Unterzahl fiel. Ebenfalls in Überzahl dann der Treffer von Lars Hechler auf Zuspiel von Mike Troll zum 11:3 vor dem letzten Viertel.
Angetrieben von ihren enthusiastischen Fans ließen die Esslinger Wasserballer auch im vierten Abschnitt nicht locker. Mit drei erfolgreichen Überzahlspielen in Folge mit Treffern von Heiko Nossek, Valentin Finkes und Michael Müller zog das SSVE-Team auf über zehn Tore davon. Den Schlusspunkt einer überragenden Mannschaftsleistung setzte ein Kontertreffer von Attila Beretka zum 15:3-Endstand. Der Rest war großes Feiern und stehende Ovationen der Esslinger Fans.
Das durch die beiden Derbysiege gewonnene Selbstvertrauen werden die Esslinger nun mit Sicherheit in den weiteren Saisonverlauf mitnehmen. Zwar wartet im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft Rekordmeister Spandau 04, doch auch die Berliner brachte der SSVE in der vergangenen Saison im Merkel´schen Hallenbad an den Rand einer Niederlage. Wo das erste Halbfinale stattfinden wird, steht derzeit noch nicht fest, da die Untertürkheimer Traglufthalle für den Sommerbetrieb abgebaut wird und ob das vereinseigene Freibad am 23. April bereits zur Verfügung stehen wird, ist noch unklar. Eine Wiederholung im Esslinger Hallenbad wird es nicht geben, da die Ausmaße nicht dem Regelwerk entsprechen.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Marco Watzlawik (Torwart), Attila Beretka (1 Tor), Hannes Rothfuß (1), Valentin Finkes (2), Novak Zugic (1), Jan Glaser, Heiko Nossek (4), Michael Müller (2), Maximilian Müller (2), Hannes Glaser, Mike Troll (1), Lars Hechler (1) und Matthias Thoma.