14:9-Heimsieg gegen OSC Potsdam – Starkes 3. Viertel entscheidend
Der SSV Esslingen hat die ersten Punkte eingefahren: unterlag man Ende der letzten Saison zuhause noch knapp, gab es dieses Mal gegen den OSC Potsdam nach schwachem Start einen verdienten 14:9 (2:3, 3:2, 5:0, 4:4)-Heimsieg.
Dass man den letzten Abschnitt genießen konnte und nicht mehr um den Erfolg zittern musste, damit hatten die knapp 200 Zuschauer im Untertürkheimer Inselbad, sofern sie denn Fans des SSVE waren, nach dem ganz schwachen Start und einem schnellen 0:3-Rückstand nach nicht einmal vier Minuten wohl kaum gerechnet. Doch das Team berappelte sich, blieb dran, kämpfte sich zurück und gelang mit einer Galavorstellung im dritten Abschnitt endgültig auf die Siegerstraße. Entsprechend gelöst auch die Stimmung bei SSVE-Trainer Bernd Berger: „Heimsieg! Was willst du mehr?! Wir haben das Spiel am Ende klar beherrscht und verdient gewonnen. Das sollte uns Auftrieb für die nächsten Wochen geben.“ Heiko Nossek spielte einmal mehr eine entscheidende Rolle in einer insgesamt stark agierenden Esslinger Mannschaft. Der angeschlagene Kapitän kam erstmals in der 23. Spielminute zum Einsatz und erzielte in den verbleibenden neun Minuten noch vier Treffer: „Die Verunsicherung war anfangs spürbar, was aber nach zwei so deutlichen Niederlagen auch verständlich ist. Das sollte uns eine Lehre für die kommenden Spiele sein, von Anfang an hellwach zu sein. Wir hätten das Spiel am Ende sogar noch höher gewinnen müssen, aber wir sind ja noch am Anfang der Saison. Andererseits ist so ein Spiel bei dieser Verletztenlage und Krankheitswelle schon bemerkenswert!“ Während der Kapitän in der späten Phase der Partie seine Tore erzielte, waren es vor allem die Treffer von Valentin Finkes in der Anfangsphase, die sein Team im Spiel hielten. Der 21jährige wurde dafür mit dem Titel „Spieler des Tages“ belohnt: „Wir haben den Start verschlafen, haben uns dann als Mannschaft zurückgekämpft und hatten im dritten Viertel Potsdam im Griff und am Ende dann völlig verdient gewonnen. Ich freue mich, dass ich mit meinen Toren der Mannschaft helfen konnte. Wenn wir die leichten Fehler noch abstellen, sind wir gut gerüstet für das Pokalspiel in Plauen“, blickt der Linkshänder schon auf die nächste Aufgabe.
Dabei deutete zu Beginn des Spiels nichts auf einen positiven Ausgang aus Esslinger Sicht hin. Nach einer zweiminütigen Abtastphase trafen die Gäste innerhalb von zwei weiteren Minuten schnell zum 0:3. Der erste Treffer von Valentin Finkes ließ Hoffnung aufkeimen und spätestens als der stark agierende Center Timo van der Bosch kurz vor der ersten Pause zum Anschluss traf, war der SSVE zumindest ergebnistechnisch zurück im Spiel. Die beiden Esslinger, die einen wahrlich starken Tag erwischten, waren es auch, die mit ihren Treffern die Wende schafften. Zwei Konter schloss Valentin Finkes mustergültig ab und Timo van der Bosch setzte sich erneut auf seiner Centerposition durch. Doch Potsdam schlug zurück, sodass es mit einem 5:5-Unentschieden in die Halbzeit ging.
In der 19. Spielminute ging der SSVE zwar durch Konstantinos Sopiadis mit 6:5 in Führung, doch noch blieb das Team von Trainer Alexander Tchigir dran. Ein Kracher von Robert Roth, der von der Unterkante der Latte ins Netz sprang, schien die Gegenwehr aber endgültig zu brechen. Nach einer Auszeit kam Heiko Nossek in Überzahl erstmals zum Einsatz und traf gleich zum 8:5. Auch in der Abwehr um Torhüterneuzugang Florian Pirzer, der bei seinem ersten Einsatz eine starke Leistung ablieferte, standen die Esslinger in diesem Abschnitt ganz sicher, erkämpften sich einmal mehr den Ball und nur 40 Sekunden nach seinem ersten Treffer, ließ der Kapitän aus neun Metern seinen zweiten folgen. Timo van der Bosch konnte sich beim Einschwimmen auf die Centerposition von seinem Gegner befreien und traf nach einem punktgenauen Zuspiel von Heiko Nossek zum vorentscheidenden 10:5. Die Fans hatten nun einen spektakulären Treffer nach dem anderen zu bejubeln.
Valentin Finkes in Überzahl sowie Heiko Nossek mit einem Bogenball aus großer Entfernung ließen gleich zu Beginn des letzten Abschnitts keinen Zweifel mehr daran, wer das Becken als Sieger verlassen würde. Mit zwei Treffern betrieben die Gäste Ergebniskosmetik, die Partie war längst entschieden. Zwei Rückraumtore von Heiko Nossek und Robert Roth sollten die letzten Esslinger Treffer in einer absolut verdient gewonnenen Partie sein.
In der noch jungen Saison war der Heimsieg gegen den OSC Potsdam ein wichtiges Signal, dass mit dem SSVE zu rechnen ist. In der Hoffnung, dass sich die Personalsituation in der kommenden Woche auch im Training wieder normalisiert und die angeschlagenen Spieler ihre Blessuren auskurieren können, geht man nun optimistisch an die Pokalaufgabe am kommenden Wochenende heran. Dann reist man zum SVV Plauen. Die Ostdeutschen, als Zuschauerkrösus der Liga bekannt, stiegen nach einem Jahr Zugehörigkeit zur A-Gruppe wieder in die B-Gruppe ab, wo sie sich aber nach vier klaren Siegen in vier Spielen als eindeutiger Aufstiegskandidat präsentierten.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Marco Watzlawik (Torwart), Eric Fernandez Rivas, Hannes Rothfuß, Valentin Finkes (4), Timo van der Bosch (3), Robert Roth (2), Heiko Nossek (4), Jonathan Nemitz, Linus Orszulik, Miro Tadin, Cedrik Zupfer, Konstantinos Sopiadis (1) und Florian Pirzer (Torwart).