SSVE kassiert erwartete Niederlage bei Rekordmeister Spandau

SSVE kassiert erwartete Niederlage bei Rekordmeister Spandau
4. Dezember 2022

Meisterschaftsfavorit macht Ernst – SSVE mit nur neun Feldspielern

Die Bundesliga-Wasserballer des SSV Esslingen verloren ihre Partie gegen Meisterschaftsfavorit Wasserfreunde Spandau 04 Berlin erwartungsgemäß deutlich mit 25:5 (7:1, 8:2, 6:2, 4:0).

Klar kann man bei einem Ergebnis mit 20 Toren Unterschied von einer Klatsche sprechen. Doch manchmal ist ein genauerer Blick darauf notwendig, um eine auch noch so deutliche Niederlage richtig einordnen zu können. Da ist zum einen natürlich der seit Jahrzehnten gültige Unterschied von Profis auf der Berliner Seite und Amateuren auf der Esslinger Seite. Und zum anderen hilft auch ein Blick auf die aktuelle Ausgangslage. Und die war bei der SSVE-Sieben alles andere als optimal: krankheits- bzw. verletzungsbedingt mit nur neun Feldspielern und einem Torwart konnte die sowieso schon unlösbare Aufgabe in der Bundeshauptstadt angegangen werden. Dies im Hintergrund zu wissen, erklärt auch die Einschätzung der beiden Trainer, die natürlich an der Deutlichkeit der Niederlage nichts Schönreden wollten, aber vor der Partie von einem Charaktertest gesprochen hatten, den die Mannschaft offensichtlich bestanden hat. Hannes Rothfuß nach der Partie: „Es war das zu erwartende Ergebnis gegen einen zu starken Gegner. Wir setzen Teile unserer Taktik gut um, machen es phasenweise ganz ordentlich und ziehen uns am Ende besser aus der Affäre als gedacht. Es sind die Spiele einer Saison, die man nicht wirklich braucht. Wir haben das Beste draus gemacht und fokussieren uns nun auf die kommenden Spiele gegen Potsdam und Neukölln.“ Heiko Nossek sah das genauso und zog eine Kurzbilanz: „Besser als gedacht – nicht so schlimm wie erwartet! Kein Mensch braucht solche Spiele…“

Leider ist die Ausgangslage bei Spielen zwischen Esslingen und dem Rekordmeister seit Jahren eindeutig, lediglich die Deutlichkeit des Spandauer Sieges ist eine Variable. Daher überraschte es, dass die Gäste nach knapp zwei Minuten durch Linkshänder Robin Rehm mit 0:1 in Führung gingen. Doch spätestens 11 Sekunden später nahm die Partie ihren gewohnten Lauf, als Spandau durch Nationalspieler Denis Strelezkij zunächst ausgleichen und in der Folgezeit bis zur ersten Viertelpause schon auf 7:1 davonziehen konnte. Auch im zweiten Abschnitt erzielten die Hausherren munter weiter Tore bis beim Stande von 11:1 in der 13. Spielminute Esslingens Spanier Eric Fernandez Rivas den zweiten Treffer für sein Team erzielen konnte. SSVE-Neuzugang Mattia Ruggeri zeigte mit dem 12:3, dass sich die Gäste hin und wieder durchaus mutig im Angriff gegen den übermächtigen Gegner zeigten. Zur Halbzeit stand dann bereits eine hohe 15:3-Gastgeber-Führung auf der Anzeigetafel der Schöneberger Schwimmhalle.

In der zweiten Halbzeit konnte der SSVE zumindest die Gegentoranzahl etwas minimieren, sodass es nicht Richtung 30 Gegentore ging. Auch dazu sind die Spandauer nämlich in der Lage, wie das 36:6 vor einer Woche im Stadtduell gegen die SG Neukölln zeigte. Nachdem Peter Karteszi in der 23. Spielminute zum dritten Mal des Feldes verwiesen wurde, hatten die Trainer fortan nur noch zwei Auswechselspieler auf der Bank sitzen. Doch eine Minute später war es Esslingens Schwede Oskar Rutqvist, der den nächsten SSVE-Treffer zum 19:4 erzielte. Und in der 23. Spielminute war es erneut Juniorennationalspieler Robin Rehm, der zum 20:5 erfolgreich war. Nach einem weiteren Treffer der Gastgeber ging es mit 21:5 in die letzte Pause. Im letzten Viertel erzielten die Spandauer vier weitere Tore, den Esslingern ging dagegen mehr und mehr die Kraft aus, nachdem ab der 26. Minute nur noch ein Auswechselspieler zur Verfügung stand, da auch Mattia Ruggeri vorzeitig mit drei persönlichen Fouls zum Duschen geschickt wurde.

Robin Rehm war mit zwei Toren gegen Rekordmeister Spandau erfolgreichster SSVE-Werfer (Foto: Benjamin Lau, BeLa Sportfoto)

Dank des von Spandau möglich gemachten früheren Spielbeginns erreichten die Esslinger noch rechtzeitig den kurzfristig von der Bahn verschobenen Zug, kamen so am selben Abend noch zuhause an, sodass ab sofort der Fokus auf die zwei wichtigen und letzten Spielen des Jahres gelegt werden kann. Am kommenden Samstag muss die SSVE-Mannschaft nahezu denselben Weg bestreiten, Gegner dann ist der OSC Potsdam. Eine Woche später erwarten die Esslinger zum großen Jahresabschlussspiel noch die SG Neukölln im heimischen Sportbad NeckarPark.

Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:

Boris Tepic (Torwart), Oskar Rutqvist (1 Tor), Mattia Ruggeri (1), Valentin Finkes, Emmanouil Petikis, Peter Karteszi, Robin Rehm (2), Simon Rehm, Marko Zemun, Erik Fernandez Rivas (1).

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