PlayOff-Viertelfinale – Tribünenproblem dank Manfred Schmid GmbH & Co. KG und Stadtwerke Esslingen gelöst
Nachdem der SSV Esslingen sein Saisonziel, den Aufstieg in die A-Gruppe, erreicht hat, wartet im PlayOff-Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft der denkbar dickste nationale Wasserball-Brocken: mit den Wasserfreunden Spandau 04 kommt nicht nur der amtierende Meister, sondern auch das dominierende Team der letzten Jahrzehnte. Anpfiff ist am Samstag um 16 Uhr im Merkel´schen Bad in Esslingen.
Was für Stuttgart der Fernsehturm ist, ist für Esslingen das Merkel´sche Hallenbad. Zwar wurde im Esslinger Fall nicht das komplette Bad, aber immerhin die Tribüne aus bauordnungsrechtlichen Gründen für die Öffentlichkeit gesperrt. Nun ist das für den alltäglichen Betrieb des Bades von untergeordneter Bedeutung, doch ausgerechnet jetzt müssen die Bundesligawasserballer des SSVE ins Esslinger Hallenbad umziehen, da ihnen das Inselbad (Abbau der Traglufthalle) nicht mehr und das vereinseigene Freibad noch nicht zur Verfügung steht. Doch dank der tollen und unkomplizierten Unterstützung des Badbetreibers SWE (Stadtwerke Esslingen) und der Firma Manfred Schmid GmbH & Co. KG konnte ein „Geisterspiel“ vor leeren Rängen abgewendet werden. Dazu wird nun eine temporäre zweite Fluchttreppe installiert und außerdem auch der Bereich um das Sportbecken für die Zuschauer geöffnet. Einer tollen Atmosphäre steht somit nichts mehr im Wege.
Sportlich gesehen hat der SSV Esslingen die Pflicht, den Aufstieg in die A-Gruppe, souverän und überzeugend erfüllt. Alles was nun kommt, ist als Kür zu bezeichnen. Und natürlich gibt es auch gegen einen übermächtigen Gegner wie WF Spandau 04 Ziele: sich möglichst teuer verkaufen und den Favoriten ärgern. Mannschaftskapitän Heiko Nossek formuliert den Reiz des Kräftemessens mit den Besten so: „Wir steigen das erste Mal in dieser Saison in der Liga nicht als Favorit ins Wasser und können unbeschwert aufspielen. Die Bädersituation sowie die Abitur- und sonstige Prüfungen haben eine Vorbereitung fast unmöglich gemacht. Nichtsdestotrotz werden wir versuchen, es den Spandauern so schwer wie möglich zu machen!“
Die Berliner sind weit mehr als das „Bayern München des Wasserballs“: seit 1979 wurden 78 nationale und internationale Titel errungen, darunter 32 Deutsche Meisterschaften und 28 Pokalsiege. Während die nationale Dominanz groß ist, liegen die internationalen Erfolge (viermal Europapokalsieger der Landesmeister) bereits längere Zeit zurück. Mit elf aktuellen Nationalspielern hat die Mannschaft von Trainer Nebojsa Novoselac, der derzeit noch in Doppelfunktion als Spandauer Übungsleiter und als Nationaltrainer fungiert, natürlich klar formulierte Ziele: Gewinn der Meisterschaft und des Pokals in seiner letzten Saison als Spandauer Trainer.
Das Rückspiel der Best-of-Three-Serie findet eine Woche später in der Schöneberger Schwimmhalle in Berlin statt. Definitiv weitergehen wird die Saison nach dem Duell mit Spandau aber auch für die Esslinger, denn erstmals werden in dieser Saison alle Plätze ausgespielt.