SSVE-Mädchen gewinnen Deutsche Meisterschaft

SSVE-Mädchen gewinnen Deutsche Meisterschaft
9. Mai 2022

In einem spannenden Finale am vergangenen Sonntag sicherten sich die U14-Mädchen vom SSV Esslingen mit einem 18:5 (5:3, 5:1, 5:1, 3:0) den Deutschen Meistertitel gegen Chemnitz. Beide Teams waren bis zum letzten Spiel des Turnierwochenendes ungeschlagen und dominierten gegenüber den teilnehmenden Teams aus Aachen, Hildesheim, Uerdingen und Rostock. Der Showdown am Sonntag mit lautstarker Unterstützung aus dem voll besetzten Fanblock war der krönende Abschluss eines gelungenen Turniers im Vereinsfreibad des SSV Esslingen.

Am vergangenen Wochenende fand in Esslingen die Deutsche Meisterschaft im Wasserball für die weiblichen U14-Jugendlichen in Esslingen statt. Es war das erste Mal, dass die Deutsche Meisterschaft in der U14-Jugend nicht nur in gemischten Teams ausgetragen wird, sondern die Mädchen zusätzlich ihre eigene Meisterschaft ausspielen durften. Angesichts der körperlichen Überlegenheit der Jungs ist es für die Mädchen in den gemischten Teams dieser Altersklasse generell schwierig, sich zu behaupten. Für viele Spielerinnen war es deshalb der erste Einsatz in einem regulären Wasserballspiel. Dass dies gleich in einem Turnier um die Deutsche Meisterschaft der Fall ist, ist den wenigen weiblichen Jugendteams in Deutschland geschuldet. Umso bemerkenswerter ist es, dass immerhin sechs Teams ihre Teilnahme am Turnier gemeldet haben, bei dem die erfahreneren Spielerinnen aus Chemnitz und Esslingen auf die Teams aus Aachen, Rostock, Hildesheim und Uerdingen trafen.

Im Turniermodus spielte „Jeder-gegen-Jeden“, was zu einem ausgefüllten Wasserballwochenende mit insgesamt 15 Spielaustragungen führte. In der U14-Jugend wird wie bei den Erwachsenen über vier Viertel gespielt, wobei ein Viertel sieben Minuten beträgt. Das Turnier startete am Freitag, den 6.5.2022 mit dem Spiel der Gastgeberinnen SSV Esslingen gegen die Mädchen vom SV Aachen. Es zeigte sich schnell, dass die SSVE-Mädchen schon deutlich mehr Erfahrung und Routine vorweisen können. Die Vorbereitung in den Osterferien beim Jugendturnier in Dubrovnik hat sich bezahlt gemacht und so endete das Spiel mit einem deutlichen Sieg (39:2) für die Titel-Favoritinnen aus Esslingen. Der zweite Favorit um die Deutsche Meisterschaft, der SC Chemnitz, spielte im zweiten Freitagsspiel gegen die Mädchen von Bayer Uerdingen und gewann ebenfalls deutlich mit 45:2. Damit wurde die Messlatte für den Meistertitel gelegt und es war schnell klar, dass der Titel unter diesen beiden Teams ausgemacht wird.

Die Überlegenheit der beiden Teams aus Esslingen und Chemnitz war auch im weiteren Turnierverlauf deutlich. Das Team aus Esslingen wurde dabei verstärkt durch die Spielerin Maite Schafft vom SV Cannstatt und die Spandauer Torfrau Maria Sekulic. Beides Wasserballtalente, die aufgrund fehlender weiblicher Jugendteams in ihren Vereinen keine Möglichkeit gehabt hätten, um die Deutsche Meisterschaft mitzuspielen.

Für den Esslinger Trainer Winfried Henrich und die Co-Trainerin Lina Roth war es eine Frage der Ehre, die Tordifferenzen gegen die deutlich schwächeren Teams nicht in die Höhe zu treiben und dafür den jüngeren Spielerinnen viel Einsatzzeit und Spielpraxis zu ermöglichen. Mit dem Risiko, dass bei einem Unentschieden im letzten Spiel des Turniers gegen Chemnitz aufgrund eines schlechteren Torverhältnisses der Meistertitel verloren geht.

Erst im letzten Spiel am Sonntag trafen die beiden Favoriten-Teams aufeinander, beide waren bis dahin ungeschlagen und die Anspannung bei den Spielerinnen entsprechend groß. So starteten auch beide Teams hochmotiviert und voll konzentriert in das erste Spielviertel des Finalspiels. Chemnitz gewann das Anschwimmen, doch konnte Esslingen den ersten Angriff souverän abwehren und startete zum Gegenangriff. Nach einem Centerfoul bekam Esslingen den Strafstoß zugesprochen, den Mara Dzaja mit einem gekonnten Aufsetzer sicher zum 1:0 verwandelte. Nur eine halbe Minute später kommt es fast zur identischen Situation, wieder Centerfoul und wieder Strafstoß für Esslingen, und Mara Dzaja verwandelt treffsicher zum 2:0. Doch die Chemnitzerinnen erkämpften sich mit einem Doppelschlag den Anschluss zum 2:2. Ein grandioser Auftakt in dieser spannenden Partie!

Esslingen konnte sich durch sehr gutes Zusammenspiel noch im ersten Viertel wieder absetzen und die Führung im weiteren Spielverlauf weiter ausbauen. Hervorzuheben sind dabei das gute Passspiel und die sicher gespielten Konter der Esslingerinnen. Selbst weite Pässe in die Konterspitze fanden zuverlässig die angreifende Spielerin und platzierte Torschüsse waren für die Chemnitzer Torfrau unhaltbar. Auch im Spielaufbau zeigten die Esslingerinnen viel Spielverständnis. Die Kapitänin Mia Reutter behielt stets den Überblick und organisierte die Angriffe. So war der Sieg bei einem Halbzeitstand von 10:4 kaum noch gefährdet. Auch in der zweiten Spielhälfte war Esslingen das überlegene Team. Mit jedem Tor steigerte sich die Spielfreude und sie ließen den Gegnerinnen keine Chance mehr. Der Sieg war mit dem Endstand von 18:5 deutlicher als erwartet und der Meistertitel ging verdient an die SSVE-Mädchen. Herzlichen Glückwunsch!

Endstand:

1. SSV Esslingen 10:0

2. SC Chemnitz 8:2

3. SC Hellas 99 Hildesheim 6:4

4. SV Bayer Uerdingen 08 3:7

5. WSW Warnow Rostock 2:8

6. Aachener SV 06 1:9

Für Esslingen spielten:

Maria Sekulic (T), Mara Dzaja, Rozerin Welat, Iva Gronih, Paula Luisa Ahnefeld, Mia Bärtschi, Maite Schafft, Mia Reutter, Viktoria Tomica, Delila Welat, Freya Stephan, Alisa Indlekofer, Dora Reed (T), Ella Reutter

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