SSVE-Mädels erfolgreich in NRW

SSVE-Mädels erfolgreich in NRW
19. Juni 2017

Eine regelrechte Rundreise quer durchs Ruhrgebiet hat die Mädchen-U15 des SSVE am vergangenen Wochenende hinter sich gebracht: Gleich vier Partien in der  U15-weiblich-Runde des NRW-Schwimmverbands standen an. Da an dieser Runde inzwischen sämtliche namhaften Vereine des deutschen Mädchenwasserballs, darunter neben den NRW-Größen auch der SV Chemnitz und der ETV Hamburg, teilnehmen, stellt sie die einzige Gelegenheit zum offiziellen Spiel und Kräftemessen für die Esslinger Mädchen dar, die im Herbst 2016 in ihre allererste Saison gestartet sind. Nun standen also, verteilt auf zwei Tage, jeweils das Hin- und das Rückspiel gegen den SV BW Bochum (amtierender deutscher Vize-Pokalsieger) und gegen den FS Duisburg an. Die Zielvorgaben der Trainer, Iris Schneider und Christian Grießhaber, waren klar: Während es gegen Bochum vor allen Dingen darum ging, einstudierte Taktiken auszuprobieren, aufmerksam zu sein und damit so oft wie möglich den Angriff der starken und seit mehreren Jahren als Team eingespielten Gegnerinnen erfolgreich zu parieren und ihnen selbst das eine oder andere eigene Tor aufzuzwingen, sollte gegen den FS Duisburg zumindest in einem der Spiele unbedingt ein Sieg her.

Bereits am Freitagabend war das Team, in dem neben Esslinger Eigengewächsen auch einige Spielerinnen mit anderem Heimatverein in der Region Stuttgart spielen, nach Bochum gereist und hatte dort ein Selbstversorger-Appartmenthaus bezogen, das – da die Esslingerinnen es ganz für sich hatten – zu einem echten Mannschaftsquartier wurde. Aber allzu viel Urlaubsstimmung konnte nicht aufkommen, wartete doch bereits am Samstagmorgen im Vereinsbad des SV Bochum am Wiesengrund die erste große Aufgabe. Dabei sah es zunächst einmal danach aus, dass die Bochumer Mädchen die Gäste aus dem Süden kurzerhand überrollen würden: Nach dem ersten Viertel stand es bereits 5:0 für die Gastgeberinnen. Faire Einwechselungen der Bochumer Trainerin, aber auch eine stetige Leistungssteigerin des SSVE sorgten dann aber im weiteren Spielverlauf für eine durchaus unterhaltsame Partie, bei der auch die Esslingerinnen zunehmend umsetzen konnten, was sie sich vorgenommen hatten. So endete das Spiel zwar mit einem klaren 16:5 für Bochum, mit dem die SSVE-Mädels aber dennoch einige Trainervorgaben schon erfüllt hatten.

Weil das zweite Spiel des Tages erst am Abend anstand, gönnte sich das Team am Mittag ein kleines touristisches Intermezzo: Bei einer kurzweiligen Führung über das UNESCO-Weltkulturerbe „Zeche Zollverein“ in Essen konnten die Mädchen eine gute Vorstellung vom Alltag der ehemaligen Kumpel auf der seit nunmehr bereits 30 Jahren stillgelegten Zeche bekommen und auch davon, was es heißt, wenn harte körperliche Anstrengung nicht Sport und Hobby, sondern Arbeitsalltag ist.

Um 19 Uhr wurde dann in Duisburg die Partie FS Duisburg gegen SSV Esslingen angepfiffen. Beide Vereine waren dabei zu Gast auf dem wunderbaren und in Wasserballerkreisen legendären Vereinsgelände des ASC Duisburg. Die Zuschauer, die sich zu diesem Spiel am Duisburger Barbarasee eingefunden hatten,  wurden mit einer wahrhaft spannenden Begegnung belohnt. Wieder verschliefen die Esslingerinnen zwar zunächst das erste Viertel, nach dem sie entsprechend mit 0:3 zurücklagen. Umso wirkungsvoller das Zeichen, das sie dann setzten und mit dem sie deutlich machten, dass der Anspruch an die eigene Leistung nicht nur bei den Trainern, sondern eben auch beim Team um Kapitänin Lina Roth selbst ein anderer ist: Von dieser immer wieder lautstark angetrieben hatte man zur Halbzeit bereits zum 4:4 ausgeglichen und danach ließen die Mädels aus dem Wilden Süden nichts mehr anbrennen. Mit einem klaren 8:4-Sieg ging die Begegnung zu Ende – was mit einem kurzen Bad im See gebührend gefeiert wurde.

Dass das Rückspiel gegen den SV BW Bochum – dessen schönes Freibad sich nun anders als noch am Vortag in schönster Sommersonne präsentieren konnte – exakt mit dem gleichen Ergebnis endete wie das Hinspiel (16:5), ist eine kuriose Randnotiz. Viel wichtiger ist, dass im Spiel deutlich wurde, dass die Mannschaft, die als „Regio-Team“ nur wenige Gelegenheiten zum gemeinsamen Training hat, nun immer besser harmonierte, dass einstudierte Abläufe zunehmend zum Erfolg führten und dass immer mehr auch die jüngeren und unerfahrenen Spielerinnen Verantwortung übernahmen. Das zahlte sich schließlich bei der letzten Station der Rundreise am Nachmittag in der nagelneuen Halle des Düsseldorfer Rheinbads endgültig aus: Das Rückspiel gegen den FS Duisburg – der sich bei der Zusammenstellung seines Teams ebenfalls mit anderen Vereinen der Region zusammengeschlossen hat –  haben die SSVE-Mädels von Beginn an dominiert und zu keinem Zeitpunkt aus der Hand gegeben. Im Angriff wie in der Verteidigung ging plötzlich ganz Vieles auf, was man sich vorgenommen hatte, und wer noch einen Beweis für das Potenzial dieses jüngsten aller Esslinger Teams gebraucht hat, dem hat ihn dieses Spiel geliefert. Dabei steht auch hier weniger das überaus klare Ergebnis – der SSVE gewann mit 9:2 – im Vordergrund als vielmehr die Tatsache, dass in diesem Spiel ganz überwiegend solche Spielerinnen mutig und überlegt zum erfolgreichen Abschluss kamen, die die Verantwortung bis dahin meist an die älteren und routinierteren Spielerinnen abgegeben hatten. Die zunehmende Spielfreude war ihnen anzusehen und es war verblüffend, wie das Spiel auch dann, wenn Iris Schneider ihre starken Spielerinnen – neben Lina Roth an diesem Wochenende auffallend treffsicher Lara Schneider und überaus souverän in der Verteidigung Maria Patsiavouridou – auch ganze Viertel aus dem Becken nahm, sicher und wie selbstverständlich weiter lief. Am Ende hatten sich an diesem Wochenende ausnahmslos alle Feldspielerinnen – darunter Spielerinnen des jüngeren U13-Jahrgangs 2005 und des U11-Jahrgangs 2006 – zumindest einmal in die Torjägerliste eingetragen. Freilich lieferte Lilli Groß, die dem Team wegen des Ausfalls seiner Stammtorhüterin einmal mehr aushalf, dafür auch den nötigen Rückhalt im eigenen Tor .

Trainervorgaben für dieses Wochenende erfüllt – so konnte das Team Bilanz ziehen, als es sich am frühen Abend auf den weiten Heimweg machte. Angesichts der Tatsache, dass einige wichtige Spielerinnen bei dieser Reise nach Nordrhein-Westfalen gefehlt hatten – unter anderem die beiden U13-Spielerinnen, die sich an diesem Wochenende zusammen mit ihren Jungs den Deutschen Pokal in Zwickau gesichert haben –, wiegt diese positive Bilanz doppelt schwer. Und gerade die beiden Siege auf nationaler Bühne in der allerersten Saison dieses Teams zeigen, dass die Mädels bereit sind, den Aufwand, den der SSVE im Verbund mit den Trainern der Vereine aus der Region für den gerade im Süden weitgehend brachliegenden weiblichen Jugend-Wasserball unternimmt, zurückzuzahlen.

 

Für die SSVE U15 weiblich waren an diesem Wochenende im Einsatz:

Lilli Groß (TW), Lina Roth (Kapitänin), Maria Patsiavouridou, Lara Sardella (Heimatverein VfL Kirchheim), Lea Haidacher (Heimatverein VfvS Stuttgart), Ioanna Petiki, Ida Wellensiek (Heimatverein BSC Pforzheim), Lara Schneider, Leonie Schneider (Heimatverein PSV Stuttgart), Danielle Kölmel (Heimatverein WF Gemmingen)

Trainerteam: Iris Schneider, Christian Grießhaber

 

Bei anderen Spielen in der NRW-Runde waren außerdem bereits im Einsatz:

Katharina Moormann (TW), Shiva Orszulik, Verona Weis, Karla Bönisch, Maxima Kleisch, Anastasija Misic, Hanna Pimpl (Heimatverein WF Gemmingen), Elena Ludwig, Georgia Sopiadou

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