Dominanter 6:10-Auswärtssieg bei der SG Neukölln trotz Ausfällen
Der SSV Esslingen hat in der Deutschen Wasserball Liga einen wichtigen Auswärtssieg eingefahren: bei der SG Neukölln gewann der SSVE dank einer starken Mannschaftsleistung und trotz des Ausfalls von zwei Stammkräften mit 6:10 (0:3, 1:2, 2:3, 3:2).
Vor dem siebten Spieltag lagen die Esslinger Wasserballer auf Platz 6 der Tabelle der A-Gruppe der DWL und die Neuköllner mit drei Punkten mehr auf dem so hart umkämpften Platz 4 hinter den drei Topteams von Waspo Hannover, Spandau und Duisburg. Ein spannendes Spiel in der Schwimmhalle Schöneberg war also zu erwarten gewesen, doch das Team vom Neckar startete taktisch bestens eingestellt und mit großem Willen zum Sieg mit einem 5:0-Lauf bis zur 11. Spielminute. Erst in der 14. Minute ließ die starke Esslinger Abwehr um Torhüter Florian Pirzer und Centerverteidiger Timo van der Bosch den ersten Treffer der Gastgeber zu. Die Defensivleistung war der Garant für den Erfolg, denn bis zur letzten Spielminute ließ der SSVE lediglich drei weitere Gegentreffer zu. SSVE-Trainer Bernd Berger war daher mit der Leistung seines Teams sehr zufrieden, vor allem im Rückblick auf das enttäuschende 9:9-Unentschieden beim Heimspiel gegen die White Sharks Hannover, als man eine deutliche Führung noch in den letzten Minuten herschenkte: „Heute waren das vier Viertel volle Konzentration. Wir haben unsere Lehren aus dem Spiel gegen die White Sharks gezogen. Der Sieg war nie gefährdet. Ein dickes Dankeschön an die gesamte Mannschaft!“ Timo van der Bosch, der in der Centerverteidigung seinem ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Andreas Schlotterbeck keinen Raum zur Entfaltung gab und selbst zwei Treffer zum Sieg beisteuerte und dafür mit dem Titel „Spieler des Tages“ bedacht wurde erklärte nach der Partie: „Wir haben das ganze Spiel über dominiert und Neukölln keine Chance gelassen. Das alles war nur möglich durch eine über weite Strecken stabile Abwehrleistung und eine hervorzuhebende Torwartleistung von Florian Pirzer.“ Auch Co-Trainer Heiko Nossek war voll des Lobes für sein Team, sah aber auch weitere Optimierungsmöglichkeiten: „Von Anfang an haben wir das Spiel dominiert, am Ende aber leider ein paar Tore zu viel bekommen. Aber ich muss meiner Mannschaft um Florian Pirzer und Timo van der Bosch ein Kompliment machen – den Ausfall von zwei Stammkräften so zu kompensieren – Hut ab!“ Der Mannschaftskapitän hob heraus, dass aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Robert Roth und Miro Tadin sehr junge Spieler Einsatzzeiten bekamen: „Gratulation zum ersten Spiel von Kende John und dem ersten Tor von Cedrik Zupfer. Wir müssen jetzt weiter arbeiten und das Positive mitnehmen“, blickt er voraus.
Nach 104 Sekunden eröffnete Konstantinos Sopiadis gleich zu Beginn des Spiels die wohl stärkste Esslinger Phase mit einem Kontertor zum 0:1. Kapitän Heiko Nossek schloss ebenfalls einen Konter erfolgreich zum 0:2 ab. Und noch vor der ersten Viertelpause war es Timo van der Bosch, der nach einer Auszeit in Überzahl den dritten Esslinger Treffer markierte.
Hochkonzentriert legten die Gäste auch im zweiten Abschnitt vor. Hinten ließen die Esslinger kaum Chancen der Gastgeber zu und mit zwei Kontertoren von Eric Fernandez Rivas und Linkshänder Hannes Glaser erhöhten sie auf 0:5. Zwei Minuten vor der Halbzeit kamen die Berliner zu ihrem ersten Erfolgserlebnis.
Eine kurze Unaufmerksamkeit ermöglichte Neukölln nach Wiederbeginn das 2:5, doch die Schwaben blieben in Berlin dominierend. Vor allem das Defensivverhalten stimmte, die Zuordnung wurde bereits früh im Re-Konter gefunden und so den Berlinern das Kreieren von Chancen erschwert. Und wenn doch mal ein Schuss auf das Esslinger Gehäuse kam, wurde dieser von Routinier Florian Pirzer souverän entschärft. Konstantinos Sopiadis und Heiko Nossek in Überzahl sowie Cedrik Zupfer mit einem Kontertreffer erhöhten bis zur 24. Spielminute auf 2:8. Berlins dreifacher Torschütze Marek Molnar traf zum 3:8-Pausenstand.
Den Gedanken an das Spiel gegen die White Sharks Hannover, als man zwei Wochen zuvor einen Vier-Tore-Vorsprung noch verschenkte, ließen die Esslinger Bundesligawasserballer durch Leistung im Becken erst gar nicht aufkommen: Timo van der Bosch erhöhte in Überzahl auf 3:9 und ein Gegenkontertor konnte Eric Fernandez Rivas in Überzahl gleich wieder zum Stande von 4:10 eineinhalb Minuten vor dem Abpfiff ausgleichen. In der letzten Minute kassierte der SSVE noch zwei Gegentreffer, der Sieg war aber längst eingefahren.
In einer Woche müssen die Esslinger Wasserballer erneut nach Berlin, wieder in die Schöneberger Schwimmhalle und auch der Anpfiff erfolgt wieder um 16 Uhr. Gegner dann allerdings Rekordmeister Spandau 04. Eine weitere Chance, sich zu bewähren und wichtige Erkenntnisse für das wichtige Heimspiel am 18. Februar gegen Bayer Uerdingen (Nachholspiel vom 3. Dezember) zu sammeln.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Marco Watzlawik (Torwart), Eric Fernandez Rivas (2 Tore), Hannes Rothfuß, Valentin Finkes, Timo van der Bosch (2), Michel Hamann, Heiko Nossek (2), Vincenzo Inguanta, Kende John, Hannes Glaser (1), Cedrik Zupfer (1), Konstantinos Sopiadis (2) und Florian Pirzer (Torwart).