16:8-Niederlage beim Vorjahresdritten – Zwei schwache Viertel lassen Ergebnis zu deutlich werden
Der SSV Esslingen startete mit einer 16:8 (2:1, 6:2, 1:2, 7:3)-Niederlage bei Bronzemedaillengewinner ASC Duisburg in die neue Bundesligasaison. Nach einem guten Auftaktviertel fiel das Ergebnis aus Esslinger Sicht am Ende zu deutlich aus.
Dass die Reise für die Esslinger Wasserballer in den Westen schwer werden würde, war von vornherein klar. Schließlich trat man beim Vorjahresdritten an, der dank der Champions League-Qualifikation auch bereits Spiele unter Wettkampfbedingungen absolviert hatte. Mit einem knapp verlorenen Auftaktviertel und einem mit 2:1 gewonnen dritten Abschnitt konnten die Esslinger zwar zufrieden sein. Dennoch gelang es dem SSVE eben nur in diesen beiden Abschnitten, ihr selbstgestecktes Ziel zu erreichen: es dem ASCD möglichst schwer zu machen. Denn in den anderen beiden Spielvierteln profitierten die Gastgeber vor allem von individuellen Fehlern der Esslinger, nutzten diese aber auch im Stile einer Spitzenmannschaft aus. Der Sieg der Hausherren ging daher eindeutig in Ordnung, aus Esslinger Sicht hätte er nur etwas weniger hoch ausfallen dürfen. Chefcoach Heiko Nossek: „Das erste Spiel ist immer schwierig. Aber wir haben durch individuelle Fehler dem Gegner einfache Tore ermöglicht. Wir müssen an der taktischen Disziplin arbeiten und die Trainingsintensität steigern.“ Trainer Hannes Rothfuß beschreibt den Spielverlauf wie folgt: „Wir kommen gut ins Spiel rein, haben im ersten Viertel viele Chancen, um ein noch besseres Ergebnis zu erzielen. Diese nutzen wir leider nicht, spielen es nicht richtig aus, sind nicht clever genug. Im zweiten Viertel reißt der Faden, wir machen einfache individuelle Fehler, die zu leichten Toren für den Gegner führen. Das Ergebnis wird deutlich. Im dritten Viertel wurde es dann wieder etwas besser. Aber auch da verpassen wir es, die sich uns bietenden Chancen zu nutzen, um das Ergebnis nochmal enger zu gestalten! Das letzte Viertel ist dann leider wieder wie das zweite: unkonzentrierte, einfache, individuelle Fehler ermöglichen dem Gegner schnelle und einfache Tore. So fällt das Ergebnis etwas zu hoch aus. Wobei Duisburg der verdiente Sieger ist!“
Über weite Strecken agierten die Duisburger mit einer starken Pressdeckung, mit der der SSVE nicht klarkam. Dabei zeigte sich auch die individuelle Überlegenheit der Hausherren bei Eins-gegen-Eins-Situationen. Auch verpassten die Esslinger ein besseres Ergebnis aufgrund der schlechten Chancenverwertung, vor allem bei den im Wasserballsport so wichtigen Überzahlsituationen. Eine starke Leistung zeigte Torhüter Boris Tepic über die gesamte Spielzeit, auch Konstantinos Sopiadis wusste mit seinem Centerspiel zu überzeugen, Jugendnationalspieler Robin Rehm zeigte sich mit drei Toren im ersten Spiel treffsicher.
Nach dem Anpfiff war zwei Minuten „Abtasten“ angesagt, ehe die Gastgeber mit 1:0 in Führung gingen. In der Folgezeit hatten beide Teams mehrere Chancen, ein Tor in Überzahl zu erzielen doch erst in der sechsten Minute war es Robin Rehm, der eine solche Chance zum Ausgleich nutzte. Per Strafwurf gingen die Duisburger kurz vor Viertelende mit 2:1 in Führung.
Im zweiten Abschnitt legten die Hausherren durch zwei Treffer von Djordje Tanaskovic gleich richtig los. Peter Karteszi konnte zwar auf 4:2 verkürzen, doch die Duisburger stellten den 3-Tore-Abstand umgehend wieder her. Per Strafwurf traf Eric Fernandez Rivas Mitte des Abschnitts zum 5:3, doch drei weitere Treffer des ASCD ließen den Vorsprung auf 8:3 zur Halbzeit anwachsen.
Nach der fünfminütigen Pause kam die SSVE-Sieben wieder besser ins Spiel: Robin Rehm traf zum 8:4, Valentin Finkes nach einem zwischenzeitlichen Treffer des Heimteams zum 9:5, wodurch das dritte Viertel mit 2:1 sogar an die Gäste ging.
Doch leider war der letzte Abschnitt ein Abbild des zweiten Viertels: die Duisburger konnten, angefangen vom Vierfachtorschützen Djodje Tanaskovic, ihren Vorsprung immer weiter ausbauen. Zwar trafen Marko Zemun, Peter Karteszi und Robin Rehm für die Esslinger, doch ging der Schlussabschnitt mit 7:3 an die Gastgeber, so dass beim Schlusspfiff ein klarer 16:8-Heimsieg auf der Anzeigetafel im Schwimmstadion Duisburg zu lesen war.
Die Esslinger Wasserballer haben nun Zeit, das Spiel aufzuarbeiten und in eine Art „erweiterte Saisonvorbereitung“ zu gehen. Zwar geht es am kommenden Wochenende bereits weiter, aber mit dem deutschen Meister Waspo 98 Hannover wartet ein übermächtiger Gegner für das erste Heimspiel im neuen Sportbad NeckarPark auf die Esslinger. Es folgen zwei Wochen Spielpause, ehe dann das erste wirklich wichtige Spiel der Saison für den SSVE ansteht: am 19. November geht es im Derby gegen den SV Ludwigsburg.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren: Boris Tepic (Torwart), Miklos Barothy, Marvin Thran, Valentin Finkes (1 Tor), Emmanouil Petikis, Peter Karteszi (2), Robin Rehm (3), Simon Rehm, Marko Zemun (1), Eric Fernandez Rivas (1), Mattia Ruggeri, Konstantinos Sopiadis und Florian Pirzer (Torwart).