0:1-Rückstand in der Halbfinalserie – Doppelwochenende in Berlin
Der SSV Esslingen hat das erste Spiel der Best-of-Five-PlayOff-Halbfinalserie um die Deutsche Meisterschaft gegen Rekordmeister und Titelanwärter Spandau 04 erwartungsgemäß mit 4:12 (1:4, 2:2, 0:2, 1:4) verloren. Bereits am kommenden Wochenende stehen die Spiele zwei und drei in Berlin an.
Im Vergleich zu den beiden Spielen in der Hauptrunde der Deutschen Wasserball Liga, in denen die Esslinger Wasserballer jeweils die zweite Halbzeit offener gestalten konnten, war es im ersten Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft nun die erste Halbzeit, die über weite Strecken zufrieden stellen konnte, wenn man bedenkt, dass die Berliner ein Profiteam stellen und beim SSVE mit Center Michael Müller einer der Schlüsselspieler nicht mitwirken konnte. SSVE-Trainer Bernd Berger haderte am Ende mit dem Ergebnis: „Wir hätten heute ein besseres Ergebnis verdient gehabt, ein 6:10 wäre sicherlich machbar gewesen. In Berlin haben wir nun zwei Spiele mit wenig Siegchancen. Wir werden die Spiele aber dazu nutzen, um gut vorbereitet in die Spiele um Platz 3 zu gehen.“ Auch Kapitän Heiko Nossek sieht die beiden weiteren Spiele gegen Spandau als Vorbereitung auf das kleine Finale und hätte sich zuhause ein besseres Ergebnis gewünscht: „Nach konzentrierter Abwehrarbeit zu Beginn haben wir einfach zu viele Chancen liegen gelassen und somit auch die Möglichkeit verpasst, ein besseres Ergebnis zu erzielen.“ Ähnlich äußerste sich Doppeltorschütze Robert Roth nach dem Spiel: „In der ersten Halbzeit haben wir couragiert nach vorne gespielt und in der Verteidigung genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Leider ist uns das in der zweiten Hälfte nicht mehr gelungen, so dass wir unnötige Tore nach eigenen, vergebenen Torchancen bekommen haben. Unterm Strich hätten wir das Spiel enger gestalten müssen.“
Zu Beginn der Partie konnten beide Teams vor dem gegnerischen Tor wenig Druck aufbauen, die jeweilige Defensive stand gut. Berlins Kapitän Marko Stamm war es schließlich, der in der vierten Spielminute das 0:1 erzielte. In Überzahl erhöhten die Gäste auf 0:2 und wenig später auf 0:3. Als das 0:4 fiel, machte sich Ernüchterung breit, doch Heiko Nossek nutzte einen direkten Freiwurf kurz vor Ende des ersten Viertels zum ersten Esslinger Treffer.
Gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts war es Robert Roth, der auf schönes Zuspiel von Heiko Nossek auf 2:4 verkürzte. Die Esslinger waren nun im Spiel und standen vor allen Dingen in der Abwehr gut. Zwar kassierte der SSVE das 2:5, doch ein Überzahltreffer von Robert Roth stellte Mitte des zweiten Viertels den Zwei-Tore-Abstand wieder her. Das Tor zum 3:6 fiel aus Esslinger Sicht äußerst unglücklich, schien die Situation nach einem Fehlschuß schon geklärt, doch die Berliner nutzten den Abpraller. In den letzten vier Minuten vor der Halbzeit wussten erneut die beiden Abwehrreihen zu überzeugen, denn mit dem Stande von 3:6 ging es auch in die Pause.
Das Fehlen von Stammcenter Michael Müller machte sich insbesondere in der zweiten Halbzeit bemerkbar, in der die Esslinger immer weniger Druck auf das Spandauer Gehäuse ausüben konnten. So zogen die Berliner auf 3:8 vor dem letzten Abschnitt davon.
Auch im letzten Viertel demonstrierten die Gäste ihre Stärke und erzielten vier weitere Tore in Folge, ehe Linkshänder Valentin Finkes in Überzahl den 4:12-Endstand markierte.
Es wäre vermessen, dem SSV Esslingen bei den anstehenden zwei Auswärtspartien in der Schöneberger Schwimmhalle in der Bundehauptstadt am Samstag um 18 Uhr und am Sonntag um 13 Uhr eine Siegchance zuzurechnen. Wie schon eingangs von den Verantwortlichen erwähnt, sind die Spiele dennoch nicht ohne Bedeutung: es gibt kaum eine bessere Vorbereitung auf die anstehenden Aufgaben, als sich mit den Besten zu messen. Die anstehenden Aufgabe wird dann heißen: Duell um Platz 3. Wer dort Gegner sein wird, ist nach der ersten Partie zwischen dem ASC Duisburg und Waspo 98 Hannover noch völlig offen. Das junge Duisburger Team hat sich aber nach dem knappen 8:6-Erfolg im ersten Spiel einen kleinen Vorteil erarbeitet.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Marco Watzlawik (Torwart), Lars Hechler, Hannes Rothfuß, Valentin Finkes (1 Tor), Joshua Stedman, Robert Roth (2), Heiko Nossek (1), Robin Finkes, Christopher Meinhold, Novak Zugic, Mike Troll, Hannes Glaser und Stephen White (Torwart).