SSVE mit Unentschieden in Berlin

6. November 2011

9:9 gegen Neukölln nach langer Führung
Der SSV Esslingen holte einen weiteren Auswärtspunkt beim 9:9 (1:4, 3:2, 2:2, 3:1)-Unentschieden bei der SG Neukölln. Nach langer Esslinger Führung erkämpften sich die erfahrenen Berliner am Ende doch noch einen Punkt.

Hannes Rothfuß

Hannes Rothfuß: fünf Tore und „Spieler des Tages“

Unterschiedlicher könnten die Reaktionen kaum sein: während die Esslinger Spieler direkt nach der Partie das Gefühl hatten, einen Punkt verloren zu haben, kamen aus der Heimat die Glückwünsche zu einem weiteren Auswärtspunkt. Auch SSVE-Trainer Davorin Golubic wusste nicht so recht, ob er sich über das 9:9 seiner Mannschaft mehr freuen oder mehr ärgern sollte: „Hätte mir jemand vor dem Spiel gesagt, wir holen hier einen Punkt, wäre ich wahrscheinlich zufrieden gewesen. Aber jetzt nach dem Spiel ist wohl eher unser Gegner mit dem Punkt zufrieden.“ Diese Einschätzung wird verständlich, kennt man den Spielverlauf: ausgehend von einem 4:1 im ersten Viertel führten die Esslinger Wasserballer über ein 6:3 und ein 9:7 über das gesamte Spiel und kassierten erst zweieinhalb Minuten vor dem Abpfiff den Ausgleichstreffer. Gänzlich unzufrieden war der SSVE-Coach aber natürlich nicht: „Es war das erwartet schwere Spiel gegen ein erfahrenes Team und wir haben toll gekämpft. Wir haben das Spiel kontrolliert, doch am Ende hat die nötige Erfahrung gefehlt, um den Sieg in Ruhe unter Dach und Fach zu bringen. Ich möchte meiner Mannschaft aber dennoch zu ihrer kämpferischen Einstellung gratulieren und ich hoffe, dass es eine große Erfahrung für unser junges Team war.“

Angetrieben von Vizekapitän Hannes Rothfuß starteten die Esslinger mit viel Druck in die Partie. Dreimal traf der spätere „Spieler des Tages“ gleich im ersten Viertel, den vierten Esslinger Treffer erzielte mit seinem ersten DWL-Tor der 17jährige Jan Glaser. Bei nur einem Neuköllner Gegentreffer ging der SSVE mit einem 4:1-Vorsprung in die erste Pause. Berlins dreifacher Torschütze Christopher Dangschat verkürzte auf 2:4, doch umgehend traf SSVE-Kapitän Robert Roth zum 5:2. Dangschat auf Neuköllner und Rothfuß auf Esslinger Seite sorgten für die weiteren Treffer. In dieser Phase hatten die Gäste das Spiel unter Kontrolle, müssen sich allerdings vorwerfen lassen, die sich bietenden Überzahlchancen nicht ausreichend genutzt zu haben. Eine Sekunde vor der Halbzeit traf Berlins Routinier Sascha Pacyna zum 4:6 und hielt sein Team so im Spiel. Ein weiterer Routinier, Rene Grotzky schaffte zu Beginn des dritten Viertels den Anschlusstreffer zum 5:6. Es entwickelte sich nun ein spannendes Spiel vor den zahlreichen Zuschauern in der Schöneberger Schwimmhalle. Ein Doppelpack von Esslingens Mike Troll bei einem Berliner Gegentreffer sorgte für die 8:6-Führung der Gäste vor dem letzten Spielabschnitt. Dem erneuten Anschlusstreffer ließ fünfeinhalb Minuten vor Spielende Hannes Rothfuß das 9:7 folgen. Mike Troll kassierte seinen dritten Ausschluss knapp fünf Minuten vor dem Schlusspfiff, doch Neukölln wusste die Überzahlchance nach Auszeit nicht zu nutzen. Noch 3:42 Minuten standen auf der Uhr als Patrice Thurow das 8:9 erzielte. Nun liess Esslingen seinerseits nach einer Auszeit eine Überzahlchance ungenutzt und im Gegenzug traf Sascha Pacyna zum 9:9-Ausgleich. In den letzten zweieinhalb Spielminuten ging es Hin und Her, doch Chancen blieben auf beiden Seiten ungenutzt, Esslingen überstand auch ein weiteres Unterzahlspiel schadlos.

Nach den zwei schweren Auswärtsfahrten nach Magdeburg und Neukölln steht das junge Esslinger Team mit drei Punkten auf der Habenseite gut da. Phasenweise überzeugten die noch immer ohne Hannes Glaser und Tim Hornuf aufgelaufenen Schwaben, am Ende mussten sie sich aber mit einem Punkt auf die Heimreise machen. Am kommenden Samstag folgt ein weiteres Auswärtsspiel, die Reise führt die Esslinger Wasserballer dann in den Westen zu SV Krefeld 72.

Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Marco Watzlawik (Torwart, 1. – 32. Minute), Novak Zugic, Hannes Rothfuß (5 Tore), Matthias Thoma, Valentin Finkes, Mike Troll (2), Robert Roth (1), Michael Müller, Lars Blankenhorn, Lars Hechler, Robin Finkes, Jan Glaser (1) und Moritz Baum (Torwart).

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