6:14 gegen Rekordmeister Spandau – Grippewelle beim SSVE
Der SSV Esslingen verlor erwartungsgemäß gegen den amtierenden deutschen Meister Wasserfreunde Spandau 04 mit 6:14 (0:1, 1:7, 4:3, 1:3). Trotz der Niederlage konnten die Esslinger Wasserballer über weite Strecken mit ihrer Leistung zufrieden sein.
Nach der Partie gab es von den Zuschauern anerkennenden und aufmunternden Beifall für die SSVE-Spieler. In den zurückliegenden 32 Spielminuten zeigte der SSVE eine ansprechende Leistung gegen den übermächtigen Gegner aus der Bundeshauptstadt. Auch SSVE-Trainer Davorin Golubic war „insgesamt zufrieden, nur im zweiten Viertel waren wir nicht konzentriert genug und haben ein paar schnelle Tore bekommen.“ Rechnet man das zweite Viertel aus dem Ergebnis heraus, ergibt sich ein mehr als respektables 5:7 aus Esslinger Sicht. Aber natürlich hat ein Spiel vier Viertel und daher fiel das Ergebnis am Ende eben doch deutlicher aus, als es eigentlich hätte sein müssen. „Wichtig war“, so Davorin Golubic, „dass wir im dritten Viertel wieder zurück ins Spiel gefunden haben. Vor dem Spiel wollten wir einige Teilziele realisieren, das ist uns gelungen. Die kämpferische Einstellung der Mannschaft war gut, wenn man bedenkt, dass wichtige Stammspieler gefehlt haben. Die gewonnenen Erfahrungen werden uns in den nächsten Spielen hilfreich sein.“
Auch Mannschaftskapitän Robert Roth zeigte sich nach dem Spiel zufrieden: „Wir haben in der Defensive über weite Strecken gut gespielt und weniger Fehler gemacht. Für das, dass wir krankheitsbedingt auf Michael Müller und Robert Berghoff verzichten mussten und einige weitere Spieler angeschlagen ins Spiel gegangen sind, haben wir uns achtbar geschlagen.“
Verwundert rieben sich die Zuschauer im Untertürkheimer Inselbad zu Beginn der Partie die Augen: waren die Esslinger Wasserballer in den letzten Spielen immer schnell in Rückstand geraten, so dauerte es ausgerechnet gegen Rekordmeister Spandau 04 gleich fünf Minuten, bis die hochfavorisierten Berliner das 1:0 durch Milan Petrovic erzielen konnten. Und noch besser aus SSVE-Sicht: mit diesem 0:1-Rückstand ging es auch in die erste Pause. Auch im zweiten Viertel begannen die Esslinger konzentriert und in der elften Spielminute gelang Robert Roth sogar der vielumjubelte 1:1-Ausgleich. Dann allerdings eine Schwächephase der Esslinger. Die Konzentration war für einige Minuten weg, dazu kamen ein paar unverständliche Entscheidungen der Unparteiischen, die den Berlinern einige schnelle Konterchancen bescherten. Nutznießer dabei war vor allem Nationalspieler Moritz Oeler, der innerhalb von zweieinhalb Minuten gleich vier Mal erfolgreich war. Drei weitere Treffer der Spandauer liessen den Vorsprung bis zur Halbzeitpause auf 8:1 anwachsen.
Ernüchterung machte sich breit, doch die junge Esslinger Mannschaft raffte sich noch einmal auf und überraschte ihre Fans mit einem mit 4:3 gewonnenen dritten Viertel. Der 18jährige Tim Hornuf, der aufgrund des Fehlens von Michael Müller größtenteils die schwere Aufgabe im Center übernahm, setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch und traf zum 2:8. Miro Tadin und Robert Roth konnten den Abstand weiter verkürzen, 4:8 daher der Spielstand nach 20 Spielminuten. 5:11 hiess es nach dem dritten Spielabschnitt, auf Esslinger Seite war Mike Troll für den fünften Treffer verantwortlich. Auch im letzten Abschnitt konnten die Esslinger Wasserballer die gefährlichen Konter der Berliner meist unterbinden und das Ergebnis so erträglich gestalten. Den letzten Esslinger Treffer erzielte dann noch einmal Miro Tadin. Der 17jährige Schüler war erst vor Saisonbeginn von Spandau 04 an den Neckar gewechselt.
In der fairen Partie mit nur neun Hinausstellungen zeigte das junge SSVE-Team eine ansprechende Leistung, die für die Zukunft hoffen lässt. Bei den Berlinern ragte bei gleich elf verschiedenen Torschützen vor allem Olympiateilnehmer Moritz Oeler mit vier Treffern heraus, der folgerichtig auch als „Spieler des Tages“ auserwählt wurde. Bereits am kommenden Samstag wartet das nächste Heimspiel auf den SSVE. Mit dem SC Wedding wird erneut ein Berliner Team zu Gast sein.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Michael Knelangen (Torwart), Tim Hornuf (1 Tor), Hannes Rothfuß, Matthias Thoma, Valentin Finkes, Mike Troll (1), Robert Roth (2), Lars Blankenhorn, Lars Hechler, Robin Finkes, Miro Tadin (2) und Marco Watzlawik (Torwart).