Infektionen bei Spielern und im Trainerstab – Folgt doch eine Liga-Unterbrechung?
Wie bereits gestern vermutet, muss das Auswärtsspiel des SSV Esslingen in der Wasserballbundesliga bei der SG Neukölln coronabedingt abgesagt werden.
Es war fast abzusehen, dass nach dem ersten, dem zweiten und dem dritten positiven Coronabefund innerhalb der Bundesligawasserballer des SSVE in den letzten Tagen weitere hinzukommen würden. Gestern dann ein positiver Test aus dem Trainerstab und heute der eines weiteren Spielers. Ab vier positiv getesteten Spielern kann ein Spiel gemäß den aktuell gültigen Regelungen des Deutschen Schwimm Verbandes abgesagt werden. Dies hat der SSVE auch getan, da es in dieser Situation verantwortungslos wäre, ein Team, in dem das Virus ganz offensichtlich gerade seine Kreise zieht, in die Bahn zu setzen und einmal quer durch die Republik und wieder zurück zu schicken und das Virus dort und während des Spiels munter weiterzuverteilen. Glücklich ist über die Spielabsage natürlich niemand, doch vor allem geht es nun um die Gesundheit der Spieler und deren Familien. SSVE-Trainer Hannes Rothfuß: „Leider wieder ein coronabedingter Spielausfall. Wir hätten gerne gegen Neukölln gespielt, aber in der aktuellen Situation ist es mehr als schwierig. Jedes Training und vor allem jedes offizielle Spiel wird zur Lotterie. Man weiß nicht, wie viele Spieler positiv getestet werden, kann somit nicht wirklich fokussiert trainieren und schon gar nicht sich richtig und vernünftig auf die Spiele vorbereiten! Wir genießen im Sport gewisse Privilegien, die andere Teile der Gesellschaft nicht haben. Diese sollten wir nicht mit Füßen treten und uns zu wichtig nehmen! Ich bin gespannt, wie es sich in den nächsten Wochen entwickelt und hoffe auf sinnvolle und realitätsnahe Entscheidungen des Verbandes bzw. der Liga.“
Dass es nun letztendlich zur Absage gekommen ist, ist mit Blick auf die höchsten und immer weiter steigenden Inzidenzwerten wenig überraschend. Und selbst wenn die derzeit vorherrschende Omikron-Variante schwächere Krankheitsverläufe haben mag, über die Langzeitfolgen weiß man nichts. Auch andere Spiele der Wasserballbundesliga vom kommenden Wochenende wurden bereits abgesagt (Potsdam gegen Spandau) oder stehen auf der Kippe (Duisburg gegen Hannover). Auch am vergangenen Wochenende fielen einige Spiele dem Virus zum Opfer. Ebenfalls abgesagt wurde das Weltligaspiel zwischen Deutschland und Frankreich, das vergangenen Dienstag in Berlin hätte stattfinden sollen. Am kommenden Sonntag soll es eine weitere Videokonferenz der DSV-Spitze geben, allerdings ohne Vereinsvertreter, die auch bisher nicht in die Entscheidungsfindung, wie es nun weitergehen soll, eingebunden waren.