SG Neukölln am Ende klar geschlagen – 10 verschiedene Torschützen
Die Esslinger Bundesligawasserballer starteten mit einem erwarteten Sieg in die DWL-Saison 2014/2015. Im Heimspiel gegen die SG Neukölln gab es am Ende einen klaren 17:10 (5:3, 5:3, 4:3, 3:1)-Erfolg. Ein Arbeitssieg, allerdings mit zehn verschiedenen Torschützen.
Die 200 Zuschauer im Untertürkheimer Inselbad spendeten nach der Schlusssirene ihrer Mannschaft verdientermaßen Beifall, was nach einem Sieg mit sieben Toren Unterschied keine Überraschung sein dürfte. Der Esslinger Erfolg war zu keiner Zeit wirklich in Gefahr, doch gerade in der Anfangsphase mussten sie sich diesen erarbeiten. SSVE-Trainer Bernd Berger nach seiner ersten Partie als DWL-Trainer: „Das erste Spiel, die ersten beiden Viertel waren wir zu nervös und haben uns zu selten an das gehalten, was wir uns vorgenommen hatten. Im Verlauf des Spiels ist das dann immer besser geworden. Am Ende hat Neukölln konditionell stärker abgebaut. Insgesamt kann man sagen, dass wir drei Tore zu wenig geschossen und drei Tore zu viel bekommen haben.“ Spieler des Tages der Partie wurde SSVE-Linkshänder und Nationalspieler Hannes Glaser: „Ein typisches erstes Saisonspiel, wir müssen noch an der Abstimmung arbeiten. Aber alles in allem haben wir uns im Angriff gut verkauft.“
Center-Routinier Michael Müller kam die Ehre zuteil, das erste Saisontor für den SSVE zu schießen. Die Möglichkeit dazu hatte er sich selbst erarbeitet und in Überzahl vollendete er einen Pass von Kapitän Heiko Nossek zum 1:0 in der zweiten Spielminute. Die Berliner versteckten sich nach der langen Anreise keineswegs und gingen ihrerseits nach zwei Überzahltreffern gar mit 1:2 in Führung. Hannes Glaser traf in Überzahl zum Ausgleich und Heiko Nossek verwandelte einen Strafwurf nach einem Foul an Michael Müller zum 3:2. Das dritte Esslinger Tor in Folge erzielte Robert Roth aus dem Rückraum. In Unterzahl musste der SSVE zwar den Anschluss hinnehmen, doch mit einem Kontertreffer noch vor der ersten Viertelpause stellte Lars Hechler den Zwei-Tore-Abstand wieder her.
Der zweite Abschnitt verlief ähnlich dem ersten: zunächst blieben die Berliner dran, doch ein Überzahltreffer von Heiko Nossek sowie ein von Hannes Rothfuß vollendeter Konter brachten in der 11. Minute die erste Drei-Tore-Führung. Nach einem weiteren Treffer der SGN folgte eine Premiere: der 16jähringe Jugendnationalspieler Konstantinos Sopiadis traf erstmals in der DWL, indem er einen Schuss an die Unterlatte von Hannes Glaser reaktionsschnell über die Torlinie drückte. Linkshänder Valentin Finkes traf zum 9:5, nachdem er in der Verteidigung einen Schuss selbst geblockt und so den Konter eingeleitet hatte. Centerverteidiger Lars Hechler brachte den SSVE mit dem zehnten Treffer schon vor der Halbzeitpause auf die Siegerstraße.
Nach Wiederanpfiff kamen die Hauptstädter zwar noch einmal auf 10:7 und 11:8 jeweils in Überzahl ran, doch Treffer von Robert Roth, Hannes Glaser und Heiko Nossek hielten den Fünf-Tore-Abstand. Berlins Kapitän und dreifacher Torschütze Sascha Pacyna markierte den neunten Gästetreffer, doch SSVE-Center Novak Zugic traf noch vor Ende des dritten Viertels zum 14:9.
Im letzten Abschnitt kam die konditionelle Überlegenheit der Gastgeber zum Vorschein. Auf schönes Zuspiel von Heiko Nossek erzielte Hannes Glaser seinen dritten Treffer. Dann eine weitere Premiere im Esslinger Team: der US-Amerikaner Joshua Stedman trug sich gleich bei seinem ersten Einsatz mit einem sehenswerten Treffer aus der Centerposition in die Torschützenliste ein. Den Schlusspunkt aus Esslinger Sicht setzte Mannschaftskapitän Heiko Nossek mit seinem vierten Treffer, indem er einen Konter erfolgreich abschloss. Kurz vor dem Abpfiff machten die Berliner ihre Torausbeute doch noch zweistellig – ein 17:10-Sieg der gastgebenden Mannschaft stand am Ende auf der Anzeigetafel.
Der Erfolg im ersten Saisonspiel war auch in dieser Höhe verdient. Da und dort lief noch nicht alles rund, was aber in der Anfangsphase normal ist. Dennoch gilt es mit Hinblick auf die anstehenden Aufgaben, möglichst schnell einige Unsicherheiten zu beseitigen. Denn die anstehenden Aufgaben sind groß: bereits am Donnerstag startet der SSV Esslingen im Eurocup gegen international erfahrene und starke Mannschaften. Beim Europapokal-Turnier in Athen treffen die Esslinger Wasserballer bis Sonntag auf die gastgebende griechische Spitzenmannschaft Vouliagmeni NC sowie auf Jadran Herceg Novi (Montenegro), Sintez Kazan (Russland), Utrecht ZSV und Carpisa Yamamay Acquachiara Napoli (Italien).