Turnier in Brandenburg – Ein Bericht von Arnd Rau
Am Wochenende 20./21.04.2013 wurden deutschlandweit drei Qualifikationsturniere zur Ermittlung der sechs Final-Teilnehmer für den Deutschen Wasserball-Pokal U13 ausgespielt. Die SSVE U13-Minis traten dabei in Brandenburg a. d. Havel gegen die jeweiligen Vertretungen des OSC Potsdam, White Sharks Hannover, WF Spandau Berlin 04 und Düsseldorfer SC an.
Wie wichtig die Teilnahme an solch hochkarätigen Wettbewerben für unsere Mannschaft ist, zeigte der Verlauf des Turniers. Zur Erinnerung sei vermerkt, dass es für die Esslinger U13 in der Baden-Württemberg-Liga derzeit keinen Gegner gibt, der auch nur annähernd mithalten kann.
Ganz anders erging es den SSVE‘lern bereits im ersten Spiel gegen die White Sharks aus Hannover. Obwohl die SSVE-Minis engagiert spielten und auch schon vieles gut und richtig machten, so führten doch immer wieder individuelle Fehler zu Gegentoren durch Hannover. Dabei wurde deutlich, dass unser Team schwimmtechnisch und konditionell zwar mithalten kann – und das ist die erfreuliche Botschaft – es jedoch noch einiges Verbesserungspotenzial bezüglich dauerhafter Aufmerksamkeit, wasserballtechnischen Fähigkeiten, Spielverständnis und nicht zuletzt Schlitzohrigkeit gibt. Die Mannschaft der White Sharks, mit guten Spielern auf allen Positionen, macht für ein D-Jugend-Team bereits einen sehr ausgereiften Eindruck, was Athletik, Technik und Taktik betrifft. Hannovers Auftaktniederlage gegen OSC Potsdam offenbart jedoch, dass auch sie nicht unbezwingbar sind. Letztendlich ging dieses erste SSVE-Spiel mit 2:17-Toren klar und verdient für die Hannoveraner Haie aus.
Sportliche Geste: White Sharks bedanken sich nach dem Wettkampf für das faire Spiel
„Problem erkannt – Gefahr gebannt“ – so schnell und so leicht geht es nun leider nicht im Wasserball. Doch im nächsten Turnierspiel gegen die Wasserfreunde aus Spandau 04 trat das Esslinger Team schon wesentlich konzentrierter auf. Da die Berliner auch nicht ganz so stark besetzt waren wie die White Sharks, ergab sich ein ausgeglichener Spielverlauf, der in einem knappen 6:4-Sieg für die Wasserfreunde endete. Trotz dieser zweiten Niederlage hatte das Spiel einen positiven Aha-Effekt zur Folge: Nach der Klatsche im ersten Spiel – nun die Erkenntnis, wir können ja eigentlich doch mithalten – selbst gegen große Namen. In den Unterhaltungen nach dem Spiel hörte man bei den Esslingern häufig die Einsicht: „Wenn ich dieses oder jenes besser gemacht hätte, dann hätten wir das Spiel nicht verloren“. Dies offenbart, Selbstreflexion und Ehrgeiz sind vorhanden und es ist ein guter Prozess im Gang, der die Mannschaft weiter nach vorne bringen wird.
Am zweiten Turniertag durfte das SSVE-Team zunächst gegen den OSC Potsdam antreten. Dieser hatte ja tags zuvor gegen die scheinbar übermächtigen White Sharks gewonnen. Mit Respekt und Konzentration begann unsere Mannschaft das Spiel und hielt es über weite Strecken offen. Das Endergebnis von 7:4 für Potsdam sehen wir aus Esslinger Sicht positiv, da sich die SSVE-Minis erneut gesteigert haben. Rollenverteilungen wurden konsequenter umgesetzt, die Defensivarbeit zuverlässiger erledigt und wir fielen auch nicht mehr auf jeden simplen Trick herein.
SSVE U13 auf der Brandenburger Havel – kein Schabernack wird ausgelassen!
Nach drei verlorenen Spielen und dem damit verbundenen Ausscheiden aus dem Wettbewerb um den Deutschen Pokal, ging es im letzten Spiel gegen den SC Düsseldorf um die Ehre und den Nachweis, dass die vorherigen knappen Niederlagen gegen die Top-Teams keine Zufälle waren. Das Team vom Niederrhein hatte bis dahin ebenfalls alle drei bisherigen Turnierspiele verloren. Die SSVE-U13 war zwar von Anfang an überlegen und hatte bereits im ersten Spielviertel eine Serie von guten Torchancen. Da diese nicht konsequent genutzt wurden, blieb das Match bis zum Ende spannend und konnte schließlich knapp mit 6:4 gewonnen werden.
Spiele und Ergebnisse des Vorrundenturniers in Brandenburg:
OSC Potsdam – White Sharks Hannover 5:2
Düsseldorfer SC – Spandau 04 3:7
SSVE – White Sharks Hannover 2:17
OSC Potsdam – Düsseldorfer SC 13:2
SSVE – Spandau 04 4:6
White Sharks Hannover – Düsseldorfer SC 12:4
OSC Potsdam – SSVE 7:4
Spandau 04 – White Sharks Hannover 0:10
Düsseldorfer SC – SSVE 4:6
OSC Potsdam – Spandau 04 5:3
Endstand des Vorrundenturniers in Brandenburg
1. OSC Potsdam 8:0 Punkte
2. White Sharks Hannover 6:2 Punkte
3. Spandau 04 4:4 Punkte
4. SSV Esslingen 2:6 Punkte
5. Düsseldorfer SC 0:8 Punkte
Mit den Ergebnissen der anderen beiden Qualifikationsturniere sieht die Teilnehmerrunde für das Finalturnier 2013 um den Deutschen Wasserball-Pokal U13 sieht wie folgt aus:
OSC Potsdam, White Sharks Hannover, SG Neukölln, SVV Plauen, SC Chemnitz, SGW SC Rote Erde/SV Brambauer
Wie lautet das Fazit aus SSVE-Sicht?
Die SSVE U13-Minis haben sich nun zum ersten Mal mit Teams aus der Spitze des deutschen U13-Wasserballsports gemessen und es bleibt die Erkenntnis, dass wir zwar nicht ganz vorne dabei sind, doch durchaus das Potenzial haben, zu den Top 6 in Deutschland aufzuschließen.
Wichtige Grundlagen sind bereits vorhanden. Fehlende Wasserball-spezifische Fähigkeiten können bei entsprechendem Trainingsfleiß und Trainingsmöglichkeiten ausgebaut werden. Dabei sind Wasserballspiele – mit Gegnern auf Augenhöhe – ganz besonders wichtig. Nur so erfahren die Spieler, dass es auf jeden Einzelnen von ihnen ankommt und die Qualität einer Mannschaft nicht allein durch einzelne gute Spieler bestimmt wird, sondern dadurch, dass ein gut eingespieltes Team geschickt die Schwächen anderer Mannschaften ausnutzt.
In diesem Turnier haben sich ausnahmslos alle Spieler des SSVE verbessert. Sie sind wachsamer geworden, weil sie gelernt haben, dass jeder individuelle Fehler zu einem Torerfolg für die gegnerische Mannschaft führen kann. Spieler aus der zweiten Reihe trauen sich immer mehr zu, erobern in Zweikämpfen den Ball und versuchen selbst zum Torerfolg zu kommen.
Ziel für dieses Jahr ist die Teilnahme an der Endrunde der Deutschen Meisterschaft U13, die im Herbst stattfinden wird.
Für den SSVE waren in Brandenburg im Einsatz:
Obere Reihe v.l.n.r.: Trainer Patrick Weissinger, Juljan Zemun, Janna Ziegler, Marius Schmitt, Linus Orszulik, Daniele Del’Era, Jonathan Nemitz, Simon Rehm, Betreuer Antonio Del’Era.
Untere Reihe v.l.n.r.: Bill Bender, Zoran Bozic, Marc Iegariu, Theodor Nemitz, Kende John, Boris Tepic.