6:18-Niederlage zum Saisonauftakt gegen Waspo 98 Hannover
Freilich war man beim SSV Esslingen nicht so verwegen, vor dem ersten Spiel der Saison gegen Titelmitfavorit Waspo 98 Hannover mit einem Punktgewinn zu rechnen, ein wenig zu deutlich fiel die 6:18 (2:3, 1:6, 0:2, 3:7)-Niederlage dann aber doch aus.
„Phasenweise ordentlich, aber es wurde dann auch schnell ersichtlich, dass das nicht unsere Kragenweite ist“ bilanzierte Mannschaftskapitän und Co-Trainer Heiko Nossek nach dem ersten Spiel der neuen DWL-Saison gegen den Champions League-Teilnehmer. „So ein zweites Viertel darf uns dennoch nicht passieren. Im letzten Viertel haben sich dann auch unsere „Kleinen“ gut verkauft. Aber sie haben auch gesehen, wo es hingehen kann…“, sprach der Kapitän die Tatsache an, dass Trainer Bernd Berger im letzten Abschnitt gleich auf vier Spieler zwischen 15 und 17 vertraute und sie Erfahrungen gegen Weltklassespieler wie Brguljan, Jokic und den siebenfachen Torschützen Radovic sammeln ließ. Gästetrainer Karsten Seehafer: „Das Ergebnis täuscht ein bisschen über die engagierte Leistung der Esslinger hinweg. Hoffentlich hält das die Saison an. Letztendlich setzten wir uns klar durch und liefern eine souveräne Leistung ab.“ Das Esslinger Team konnte nicht in Bestbesetzung antreten, da der europäische Verband LEN es innerhalb von vier Wochen nicht geschafft hatte, ein Dokument auszustellen, welches für die Eintragung eines deutschen Startrechtes für Esslingens Neuzugang Eric Fernandez Rivas notwendig ist.
Im ersten Viertel überraschten die Esslinger ihre Fans im mit etwa 250 Zuschauern gut gefüllten Untertürkheimer Inselbad: sie gestalteten gegen die mit ihren Topspielern angetretenen Norddeutschen die Partie offen. Zwar schossen die Gäste den ersten Treffer, doch nach zwei ausgelassenen guten Chancen war es schließlich Neuzugang Miro Tadin, der in Überzahl den Ausgleich erzielte. Nachdem der SSVE in Unterzahl das 1:2 kassiert hatte besorgte Rückkehrer Robert Roth auf schönes Anspiel von Heiko Nossek den erneuten Ausgleich. Nach einem weiteren Torerfolg der Hannoveraner ging es mit 2:3 in die erste Viertelpause.
Der zweite Abschnitt gestaltete sich für die Gastgeber ernüchternd. Waspo erzielte sechs Treffer in Folge, ehe Valentin Finkes in Überzahl wenige Sekunden vor der Halbzeitpause den 3:9-Pausenstand herstellte.
Im dritten Viertel fanden die Esslinger wieder mehr Stabilität in der Abwehr, dafür fehlte es weiterhin an Durchschlagskraft im Angriff, sodass der Abschnitt 0:2 endete.
Im letzten Viertel gab SSVE-Trainer Bernd Berger wie bereits erwähnt seinem Nachwuchs und dem zweiten Torwart Adrian Hausmann eine Chance. Centerspieler Timo van der Bosch wurde zweimal schön in Szene gesetzt und konnte sich einmal selbst durchsetzen und sich ein weiteres Mal einen Strafwurf erarbeiten, den Hannes Rothfuß sicher verwandelte. Einige schnelle Ballverluste auf Esslinger Seite luden die Gäste zu Kontern ein, die diese eiskalt nutzten und den Spielstand so auf 5:17 erhöhten. Den letzten Esslinger Treffer erzielte Valentin Finkes mit einem beherzt verwandelten direkten Freiwurf.
Die Bundesligawasserballer des SSV Esslingen haben nun die erste Standortbestimmung unter Wettkampfbedingungen hinter sich – nicht mehr und nicht weniger. Positive Ansätze, aber vor allem Verbesserungspotential wurden deutlich und werden nun in den kommenden drei Wochen aufgearbeitet. So lange hat die Mannschaft Zeit, bis am 12. November das schwere Auswärtsspiel bei Vizemeister ASC Duisburg ansteht.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Marco Watzlawik (Torwart), Jonathan Nemitz, Hannes Rothfuß (1 Tor), Valentin Finkes (2), Timo van der Bosch (1), Robert Roth (1), Heiko Nossek, Vincenzo Inguanta, Linus Orszulik, Miro Tadin (1), Cedrik Zupfer, Konstantinos Sopiadis und Adrian Hausmann (Torwart).