4:17-Niederlage beim Heimauftakt gegen den Rekordmeister
Das Ergebnis spricht eine eindeutige Sprache: mit 4:17 (1:2, 1:5, 2:5, 0:5) unterlag der SSV Esslingen vor heimischem Publikum gegen Vizemeister Spandau 04. Dennoch ist den Esslinger Bundesligawasserballern vor allem bis Mitte des dritten Abschnittes eine engagierte Leistung zu attestieren.
Die Voraussetzungen waren bekannt, die Favoritenrolle ganz eindeutig den Profis der Wasserfreunde Spandau 04 zugeteilt, die dieser letztlich auch gerecht wurden. Den Esslingern war die Übermacht der Berliner bewusst, man wollte sich daher über gelungene Aktionen freuen – das taten dann vor allem auch die SSVE-Fans im gut gefüllten Untertürkheimer Inselbad, zumindest bis in die 19. Spielminute, als Hannes Rothfuß das 4:8 erzielte, was einen durchaus respektablen Zwischenstand bedeutete. In den restlichen 13 Minuten ließen die Gäste dann aber keinen Treffer mehr zu, so dass es doch noch das erwartet deutliche Ergebnis wurde. SSVE-Trainer Janusz Gogola erklärt die Niederlage: „Bis zur Mitte des dritten Viertels konnte unser Team relativ gut mithalten. Das Verteidigungssystem funktionierte. Beim Stand von 4:8 nutzten wir sogar ein paar Torchancen nicht. Von Beginn an mussten wir allerdings gegen eine harte Pressdeckung des Gegners ankämpfen. Mit zunehmender Spieldauer machte sich die Überlegenheit der Spandauer immer mehr bemerkbar, besonders im Zweikampfverhalten. Es häuften sich leichte Fehler, auch im Abschluss. Unsere Bemühungen, das Ergebnis zu korrigieren, waren nicht erfolgreich. Die Schlussphase gehörte den Spandauern. Es war sichtbar, dass uns die Leistungskontinuität und die Konzentration über des gesamte Spiel fehlten. Wir müssen auch mehr an der Centerposition arbeiten. Es war eine harte Prüfung zum Saisonbeginn, dennoch hatten wir auch viele gute Spielphasen, sodass wir zuversichtlich in die Zukunft blicken und darauf aufbauen können.“ Auch Mannschaftskapitän Heiko Nossek sah trotz der Niederlage nicht nur Negatives: „Es war das erwartete Spiel, wobei wir anfangs gut dagegengehalten haben. Ab Mitte des dritten Viertels wurde deutlich, warum die eine Mannschaft Profis sind und die andere eben nicht. Die Konzentration ließ nach und wir haben etwas die Struktur verloren. Aber wir hatten positive Ansätze, auf die sich aufbauen lässt.“
Gleich mit ihrem ersten Angriff zeigte sich die individuelle Klasse der Berliner, als Nationalmannschaftscenter Mateo Cuk von seiner zentralen Position das 0:1 erzielte. Doch sollte die weitere Anfangsphase ausgeglichen verlaufen. Esslingens Jüngster, Zoran Bozic, besorgte den Ausgleich mit einem Kontertreffer. Danach vergaben beide Teams Großchancen bzw. die auf beiden Seiten gut aufgelegten Torhüter vereitelten Schlimmeres für ihr Team. In doppelter Unterzahl mussten die Esslinger noch vor der ersten Pause das 1:2 durch den fünffachen Torschützen Tiberiu Negrean hinnehmen.
Das zweite Viertel gehörte dann den Gästen, die entweder durch Center- oder Kontertore ihren Vorsprung auf 1:7 ausbauen konnten. Valentin Finkes erzielte in Überzahl den 2:7-Halbzeitstand.
Die Esslinger Bundesligawasserballer kamen gut aus der Halbzeit und mit einem Mannschaftskonter, den erneut Valentin Finkes auf Zuspiel von Heiko Nossek zum 3:7 abschloss zum nächsten Treffer. Zwar stellten die Berliner gleich im nächsten Angriff den alten Abstand wieder her, doch ein Überzahltreffer von Hannes Rothfuß zeigte ein freundliches 4:8 auf der Anzeigetafel. Trotz immer wieder toller Paraden von SSVE-Schlussmann Florian Pirzer konnten die Gäste ihren Vorsprung bis zur letzten Viertelpause auf 4:12 ausbauen.
Im letzten Viertel blieben die Esslinger torlos und die Spandauer dominierten, sodass ein Endstand von 4:17 zustande kam.
Der SSVE nutzte das Spiel als „Test“ für die wichtigen anstehenden Partien. Es gilt nun schnell die Fehler zu analysieren, denn schon am kommenden Samstag steht das nächste Heimspiel auf dem Programm. Zu Gast sein werden wieder Berliner, dann allerdings das Team der SG Neukölln und damit ein direkter Konkurrent um die Plätze.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Adrian Hausmann (Torwart), Eric Fernandez Rivas, Hannes Rothfuß (1 Tor), Valentin Finkes (2), Miklos Barothy, Uros Fabic, Heiko Nossek, Zoran Bozic (1), Robin Finkes, Novak Zugic, Jonathan Nemitz, Konstantinos Sopiadis und Florian Pirzer (Torwart).
SSVE-Neuzugang Uros Fabic zeigt sein Können erstmals vor heimischen Publikum (Foto: Benjamin Lau, BeLa Sportfoto)