0:1-Rückstand in der Best-of-3-Serie nach ausgeglichener Partie
Im ersten Spiel der Best-of-3-Serie um Platz 5 in der Deutschen Wasserball Liga musste der SSV Esslingen eine knappe Heimniederlage hinnehmen. Gegen die SG Neukölln stand am Ende ein 15:16 (4:4, 4:5, 2:2, 5:5) auf der Anzeigetafel im Merkel´schen Schwimmbad.
Lange sah es danach aus, als würde es wieder das „typische“ Ergebnis zwischen den beiden Kontrahenten werden: nachdem schon das Hinspiel 12:12 und das Rückspiel 6:6 endete, fiel auch dieses Mal immer wieder der Ausgleich. Doch klar war: diese Partie wird entschieden werden, notfalls im Strafwurfwerfen. Doch soweit kam es nicht, da die Gäste aus Berlin nach 32 Minuten eben doch den einen entscheidenden Treffer mehr auf dem Konto hatten. Unnötig und vermeidbar fand SSVE-Trainer Bernd Berger die Niederlage: „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Die Chancen waren da, das Spiel zu gewinnen. Wir hoffen in Berlin wieder mit Heiko zu spielen. Noch ist nichts verloren, auf geht´s!“, sieht der Coach aber nach wie vor nichts verloren im Kampf um Platz 5. Der angesprochene Kapitän Heiko Nossek nahm zwar auf der Bank Platz, kam nach seinem längeren grippebedingten Ausfall aber noch nicht wieder zum Einsatz: „Wie schon erwartet war es ein Spiel mit vielen Toren. Leider haben uns zu viele individuelle Fehler den Sieg gekostet. Wir fahren nach Berlin um Platz 5 zu holen. Wir werden diese Woche konzentriert arbeiten und ich hoffe, der Mannschaft wieder im Wasser helfen zu können.“
Der Beginn der Partie gehörte eher den Gästen, die nach etwas mehr als zwei Minuten bereits mit 0:2 in Führung lagen. Doch gleich die erste Überzahlchance nutzten die Gastgeber durch Robert Stiefel zum Anschluss. Nach knapp vier Minuten schaffte der fünffache Torschütze Timo van der Bosch den Ausgleich. Gleich im nächsten Angriff war es der vierfache Torschütze Valentin Finkes, der einen Mannschaftskonter erfolgreich zur ersten SSVE-Führung abschloss. Nachdem in Esslinger Unterzahl der Ausgleichstreffer fiel, war es ein schnell ausgeführtes Überzahlspiel durch Novak Zugic, das die Esslinger wieder mit 4:3 nach vorne brachte. Doch die Freude des Torschützen währte nur kurz, denn mit der nächsten Aktion wurde der Esslinger Center nach ein paar unschönen Worten in Richtung Schiedsrichter zum Duschen geschickt. Die folgende Überzahl nutzten die Neuköllner zum 4:4.
Auch in den zweiten Abschnitt starteten die Berliner mit drei Treffern insgesamt besser, für den SSVE war lediglich Timo van der Bosch von der Centerposition erfolgreich. So stand es in der 12. Spielminute 5:7. Der stark aufspielende Nationalspieler war es erneut, der nach schönem Centeranspiel von Konstantinos Sopiadis das 6:7 und nach einem weiteren Treffer der SGN auch das 7:8 erzielte, wieder aus der Centerposition. Dabei war der 24jährige bereits nach vier Spielminuten mit zwei Ausschlussfehlern belastet, der dritte bedeutet bekanntermaßen das vorzeitige Aus. Die Berliner trafen erneut zu einem Zwei-Tore-Vorsprung, doch kurz vor der Halbzeitpause traf Robert Stiefel von der Mittellinie, als er schnell und clever erkannte, dass der gegnerische Torwart nicht auf dem Posten war.
Nach der Halbzeit schienen sich die Abwehrreihen beider Teams in der Enge des kleinen Beckens im Merkel´schen Schwimmbad etwas stabilisiert zu haben, es sollten nur vier Treffer fallen. Esslingen legte mit einem Bogenball von Robert Stiefel zum Ausgleich vor. Doch immer wieder zogen die Berliner nach, so dieses Mal in Überzahl zum 9:10. Dann wieder der Ausgleich, als Valentin Finkes nach einem eigentlich schlechten Überzahlspiel seinen Mitspieler Eric Fernandez Rivas mit einem perfekten Pass bediente und dieser das 10:10 erzielte. Mit einem weiteren Treffer der Neuköllner retteten diese ihren knappen Vorsprung in die letzte Pause.
Elf Sekunden nach Wiederanpfiff machten die Gäste das 10:12. Doch Esslingen kam zurück, Valentin Finkes glich das Ergebnis mit seinen beiden Toren wieder aus. Und wie meist: Berlin legte wieder vor, doch der SSVE zog nach, dieses Mal durch einen Treffer von Hannes Rothfuß. Und wieder: Berlin traf zum 13:14, Timo van der Bosch konnte sich aber noch einmal im Center durchsetzen und das 14:14 erzielen. Dann jedoch das „Break“ zugunsten der Gäste, als diese durch ein umstrittenes direktes Freiwurftor und einen weiteren Treffer von Linkaußen auf 14:16 davonzogen. Doch noch waren fast zwei Minuten auf der Uhr, allerdings gelang den Esslingern in Person von Valentin Finkes durch einen verwandelten Strafwurf nur noch der Anschluss.
Die Berliner entführten also mit dem denkbar knappsten Ergebnis den Sieg aus Esslingen und haben damit am kommenden Wochenende vor heimischem Publikum zwei Matchbälle, die Best-of-3-Serie um Platz 5 für sich zu entscheiden.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Adrian Hausmann (Torwart), Eric Fernandez Rivas (1 Tor), Hannes Rothfuß (1), Valentin Finkes (4), Timo van der Bosch (5), Leo Hurley, Heiko Nossek, Vincenzo Inguanta, Robin Finkes, Novak Zugic (1), Robert Stiefel (3), Konstantinos Sopiadis, Florian Pirzer (Torwart).