Ohne mehrere Stammspieler setzte es eine deutliche 6:17-Niederlage beim ASCD
Nach der unfreiwilligen Corona-Pause stiegen die Bundesligawasserballer des SSV Esslingen zu einem unbeliebten Mittwochabend-Termin erstmals wieder ins Wasser. Stark ersatzgeschwächt war Schadensbegrenzung angesagt, am Ende hieß es beim ASC Duisburg 6:17 (1:5, 0:3, 1:5, 4:4).
Ein Altersdurchschnitt von 19,6 Jahren zeigt, dass das SSVE-Team mit einer verstärkten U18-Mannschaft in den Westen zum Medaillenkandidaten gereist war. Ohne Stammkräfte wie Kapitän Marvin Thran, die beiden Linkshänder Valentin Finkes und Peter Karteszi, Center Nenad Stojcic sowie Torhüter Florian Pirzer war klar, dass ein Punktgewinn nicht möglich sein würde. Dennoch sollten die Nachwuchskräfte und die verbliebenen Bundesligaspieler die Partie nutzen, um sich auf die kommenden anstrengenden Wochen einzustellen. Dies gelang nur teilweise, so SSVE-Trainer Hannes Rothfuß in seiner Analyse: „Die Jungs haben sich selbst um ein besseres Ergebnis gebracht. Es waren zu viele individuelle Fehler, die zeigen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. Es liegt nun an uns, diese Fehler abzustellen und für die Zukunft daraus zu lernen.“ Chefcoach Heiko Nossek lobte gerade zu Beginn das Herausspielen von Chancen, bemängelte dann aber die Verwertung ebendieser. Ebenso zeigte er sich zufrieden mit der Leistung seiner beiden jungen Torhüter Boris Tepic (19 Jahre) und Alexandros Vlantoussis (16). Insgesamt sei man aber von einem Sieg „meilenweit entfernt“ gewesen.
Zu Beginn der Partie vergaben die Esslinger zwei Überzahlspiele, in der vierten Minute gingen die Gastgeber durch Nationalspieler Mark Gansen 1:0 in Führung. Marko Zemun konnte zwar direkt den Ausgleich erzielen, doch sollte das für lange Zeit der einzige SSVE-Treffer bleiben. Die Hausherren führten nach dem ersten Abschnitt bereits mit 5:1, zur Halbzeit hieß es 8:1.
Erst in der 18. Spielminute der zweite Treffer der Gäste, erfolgreich war Jugendnationalspieler Robin Rehm in Überzahl. Doch die Duisburger ließen nicht nach und bauten ihre Führung bis zum Ende des dritten Abschnittes auf 13:2 aus.
Lediglich das letzte Viertel konnten die Esslinger ausgeglichen (4:4) gestalten, was für die Moral des jungen Teams spricht, auch wenn das Spiel da natürlich längst entschieden war. Der erst 16jährige und damit jüngste SSVE-Spieler Ivo Dzaja verwandelte einen Strafwurf zum 3:15, der älteste SSVE-Spieler am gestrigen Abend, Miklos Barothy (30 Jahre) machte es ihm wenig später zum 4:16 gleich. Linkshänder Periklis Reizis und Uros Fabic sorgten für die letzten beiden SSVE-Treffer.
Es bleibt nicht viel Zeit, die Niederlage aufzuarbeiten. Bereits am Wochenende stehen die nächsten schweren Auswärtspartien auf dem Programm. Samstags tritt man in der Liga bei Rekordmeister Spandau an, sonntags dann das Pokal-Achtelfinale bei den White Sharks Hannover. Zwar ist davon auszugehen, dass einige Spieler ins Team zurückkehren werden, allerdings wird gerade bei den Rekonvaleszenten der Fitnesszustand keinesfalls bei 100 % sein. Dazu kommt noch die Überschneidung mit ebenfalls zwei U18-Spielen: das Nachwuchsteam des SSVE spielt am Samstag ebenfalls in Berlin gegen Spandau und am Sonntag dann beim OSC Potsdam. Die Trainer haben also die schwere Entscheidung zu treffen, wo die jungen Spieler zum Einsatz kommen werden.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren: Boris Tepic (Torwart), Miklos Barothy (1 Tor), Periklis Reizis (1), Marko Zemun (1), Uros Fabic (1), Robin Rehm (1), Simon Rehm, Emmanouil Petikis, Ivo Dzaja (1), Aleksa Boskovic, Konstantinos Sopiadis, Alexandros Vlantoussis (Torwart).