10:14 beim ASC Duisburg – Eine Niederlage mit Erkenntnissen
Der ASC Duisburg wurde gegen den SSV Esslingen im heimischen Schwimmstadion seiner Favoritenrolle gerecht und gewann nach permanenter Führung am Ende verdient mit 14:10 (5:3, 3:0, 2:4, 4:3). Doch die Esslinger Bundesligawasserballer waren mit ihrer Leistung phasenweise zufrieden und nahmen wichtige Erkenntnisse für den weiteren Saisonverlauf mit.
Zwei Schwächephasen kosteten den SSVE letztlich ein besseres Ergebnis oder sogar einen Punktgewinn: die ersten viereinhalb Minuten (4:0 für Duisburg) sowie fast das gesamte zweite Viertel (3:0 für Duisburg). Die übrige Spielzeit erlebten die Zuschauer an der Wedau eine ausgeglichene DWL-Partie. Ihre deutliche 8:3-Halbzeitführung brachten die Gastgeber letztlich souverän über die Zeit, auch wenn die Partie beim Stande von 10:7 zum Ende des dritten Abschnittes durchaus noch einmal hätte kippen können. SSVE-Trainer Janusz Gogola nach dem Spiel: „Die heutige Begegnung gegen ASC Duisburg ging zwar verloren, aber konnte mir wichtige Erkenntnisse über unser Team vermitteln. Ich sah ein Team, das teilweise in der Lage war, dem Hausherrn gleichwertig zu werden. Es fehlte phasenweise das Vertrauen in das eigene Können und ein bisschen Glück bei der Chancenverwertung. Die jungen, neuen Spieler sind noch nicht vertraut mit solch einer hohen Spielintensität, wie sie in der A-Gruppe verlangt wird. Obwohl sie körperlich in der Lage wären. In der Schlussphase konnten wir unser Konterspiel nicht erfolgreich abschließen. Duisburg war im Abschluss effektiver und im Spielaufbau erfahrener. Auf das Rückspiel in Esslingen bin ich jedoch sehr gespannt.“ Kapitän Heiko Nossek, mit vier Treffern zugleich bester Torschütze seines Teams, haderte zwar einerseits mit der Niederlage, hob andererseits aber auch das Positive hervor: „Wir haben uns selbst um einen bzw. zwei Punkte gebracht. Wenn man drei Mal frei vor dem Tor nicht trifft, darf man sich am Ende nicht beschweren. Wir wissen aber, an was wir arbeiten müssen und können auch etwas stolz auf uns sein, weil wir uns trotz einer frühen Schwächephase und einiger fragwürdiger Schiedsrichterentscheidungen nicht aufgegeben haben. Jetzt heißt es arbeiten und uns auf das Spiel gegen Potsdam vorzubereiten. Denn kommende Woche haben wir mit Waspo Hannover eine unlösbare Aufgabe.“
Wie eingangs bereits beschrieben gehörte die Anfangsphase klar den Gastgebern: einem zweiminütigen Abtasten beider Teams folgten vier ASCD-Tore innerhalb von zweieinhalb Minuten. SSVE-Coach Janusz Gogola nahm seine erste Auszeit, unterbrach damit den Sturmlauf der Duisburger und stabilisierte sein eigenes Team, was sogleich Wirkung zeigte: Hannes Rothfuß erkämpfte sich ein Überzahlspiel, wurde direkt von Heiko Nossek angespielt und erzielte den ersten SSVE-Treffer in der 5. Spielminute. Zwar stellten die Duisburger den Vier-Tore-Abstand wieder her, doch die Gäste waren nun auch im Spiel. Eric Fernandez Rivas in Überzahl und Heiko Nossek aus dem Rückraum sorgten für den 5:3-Pausenstand.
Im zweiten Abschnitt verloren beide Mannschaften ihre Linie, es ging hin und her, eine Reihe von Fehlpässen und einfachen Fehlern ließen die stets faire Partie hektischer werden. Doch die Hausherren waren in dieser Phase besser in der Lage, die Fehler des Gegners auszunützen und in Tore umzumünzen, so dass sie mit einem deutlichen 8:3-Zwischenstand in die Halbzeitpause gingen.
Aus einem Überzahlspiel der Duisburger heraus erzielte Hannes Rothfuß in der 19. Minute einen Kontertreffer zum 8:4, doch Duisburgs vierfacher Torschütze Jan Bakulo stellte den alten Abstand umgehend wieder her. Valentin Finkes schloss wenig später einen weiteren Konter erfolgreich zum 10:5 ab. Nur 23 Sekunden später war es Konstantinos Sopiadis, der sich auf der rechten Seite durchsetzen konnte und das 10:6 erzielte. Nach zwei vergebenen Möglichkeiten war es schließlich Heiko Nossek, der kurz vor Viertelende eine Kontersituation allein vor dem gegnerischen Tor zum 10:7 nutzte.
Zu Beginn des letzten Abschnittes hätte es dann gleich noch einmal spannend werden können, doch die Esslinger vergaben mehrere Großchancen in Folge und folgerichtig war es das ASCD-Team, das fünfeinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff das 11:7 erzielte. Doch nur eine halbe Minute später ließ Heiko Nossek mit einem direkt verwandelten Freiwurf erneut Hoffnung für sein Team aufkommen, indem er den gegnerischen Torhüter mit einem Bogenball zum 11:8 überraschte. Dennis Eidner, Nationalspieler, Führender der Torjägerliste und fünffacher Torschütze, machte mit einem Doppelschlag zum 13:8 alles klar. Zwar waren Heiko Nossek und Erik Fernandez Rivas bei einem Gegentreffer noch zwei weitere Male für den SSV Esslingen erfolgreich, doch letztlich leuchtete der 14:10-Endstand auf der Anzeigetafel im Schwimmstadion Duisburg.
Ein Spiel mit vielen positiven Ansätzen, die erfolgreichen Konter über die gesamte Spielzeit sind dabei mit Sicherheit hervorzuheben, doch vor allem die Schwächephasen in der ersten Halbzeit müssen analysiert und in den folgenden zwei Trainingswochen aufgearbeitet werden. Nächsten Samstag wartet mit Waspo Hannover ein unbezwingbarer Gegner im heimischen Inselbad auf den SSVE, doch eine Woche später empfängt man dann ebenfalls zuhause den Vorjahresdritten OSC Potsdam, dann wird auch hoffentlich der am Auge verletzte Torhüter Florian Pirzer wieder einsatzbereit sein.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Adrian Hausmann (Torwart), Eric Fernandez Rivas (2 Tore), Hannes Rothfuß (2), Valentin Finkes (1), Miklos Barothy, Uros Fabic, Heiko Nossek (4), Zoran Bozic, Robin Finkes, Novak Zugic, Linus Orszulik, Konstantinos Sopiadis (1) und Boris Tepic (Torwart).