8:11-Niederlage in Krefeld – Blankenhorn und Thoma gesperrt
Die Partie beim SV Krefeld 72 ist für den SSV Esslingen wohl eher unter der Rubrik „suboptimal“ einzustufen: zusätzlich zur 8:11 (1:3, 1:2, 3:2, 3:4)-Niederlage verlor der SSVE früh zwei Spieler, die nun erst einmal gesperrt sind und die Personallage beim SSVE nicht einfacher machen.
Die Personaldecke beim schwäbischen Wasserball-Bundesligisten wird langsam eng: zu den beiden Langzeitverletzten Hannes Glaser und Tim Hornuf gesellte sich am vergangenen Samstag nun auch noch ausgerechnet Mannschaftskapitän Robert Roth, der wegen einer im Neukölln-Spiel erlittenen Verletzung erst gar nicht mit nach Krefeld reisen konnte. Zu allem Übel werden beim ersten Heimauftritt am kommenden Samstag gegen Aufsteiger Köln zusätzlich Lars Blankenhorn und Matthias Thoma gesperrt sein. SSVE-Trainer Davorin Golubic kommentierte die Partie dann auch mit Sorgenfalten im Gesicht: „Wir haben toll gekämpft, dazu gratuliere ich meiner Mannschaft. Die Schiedsrichter haben harte Entscheidungen getroffen, die natürlich den weiteren Spielverlauf beeinflusst haben. Leider fielen die harten Entscheidungen alle gegen uns, sodass wir früh auf zwei Spieler verzichten mussten. Mit den drei verletzungsbedingt fehlenden Spielern war das dann einfach zu viel für meine junge Mannschaft.“
Der Reihe nach: Hannes Rothfuß traf in der dritten Spielminute zum 1:0, doch sollte dies die einzige Esslinger Führung während des Spiels bleiben. Die Hausherren nutzten in der Folgezeit des ersten Viertels ihre Chancen konsequent und behielten mit 3:1 die Oberhand. Nach dem 4:1 der Krefelder nutzte Mike Troll eine Überzahlchance und verkürzte auf 2:4. Nahezu fünf Minuten sollte kein weiterer Eintrag im Spielprotokoll erscheinen, dann aber eine Szene, die das Spiel veränderte: der SSVE im Angriff, Matthias Thoma vor seinem Gegenspieler, es kommt zu einem Gerangel, doch ein Pfiff bleibt aus. Erst als sich der Esslinger versucht, von seinem Gegenspieler zu lösen, entscheidet das Schiedsrichtergespann auf Ausschluss ohne Ersatz wegen Brutalität. Zur Folge hat dies, dass der Spieler nicht mehr eingesetzt werden kann, das Team vier Minuten in Unterzahl spielen muss und der Gegner einen Strafwurf zugesprochen bekommt. Bei diesem Strafwurf kommt es dann zum nächsten Esslinger Rückschlag: der Krefelder Schütze vergibt, doch nach Ansicht der Schiedsrichter wurde er bei der Ausführung durch den Esslinger Lars Blankenhorn gestört, was dessen Ausschluss mit Ersatz bedeutete. Der wiederholte Strafwurf saß und das 5:2 war zugleich der Halbzeitstand. Wer nun aber glaubte, die geschwächten Esslinger würden sich in der vierminütigen Unterzahl in ihr Schicksal ergeben, sah sich getäuscht. Zwar zogen die Gastgeber zunächst auf 6:2 davon, doch dem von Trainer Davorin Golubic gut auf die neue Situation eingestellten SSVE gelangen trotz Unterzahl durch Valentin Finkes und dem unermüdlichen Centerspieler Michael Müller zwei Treffer. Mit diesem Zwei-Tore-Rückstand sollte es in den letzten Abschnitt gehen, wo nun aber die Dezimierung der Esslinger Mannschaft spürbar wurde und Krefeld vorentscheidend auf 9:5 davonzog. Doch weitere Treffer von Mike Troll, Lars Hechler und dem dreifachen Torschützen Hannes Rothfuß machten die Niederlage zumindest ergebnistechnisch erträglich.
Vor dem ersten Auftritt vor eigenem Publikum im Inselbad am kommenden Samstag um 16 Uhr gegen Aufsteiger SGW Köln heisst es nun, die verbliebenen Kräfte zu bündeln und die Ausfälle zu kompensieren, was aufgrund der Anzahl von mindestens vier Stammkräften nicht einfach werden wird.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Marco Watzlawik (Torwart, 1. – 32. Minute), Novak Zugic, Hannes Rothfuß (3 Tore), Matthias Thoma, Valentin Finkes (1), Mike Troll (2), Hannes Buchholz, Michael Müller (1), Lars Blankenhorn, Lars Hechler (1), Robin Finkes, Jan Glaser, Moritz Baum (Torwart).