7:11 bei Bayer Uerdingen – Trotz Niederlage weiter auf Platz 4
Der SSV Esslingen hat sein Gastspiel beim direkten Konkurrenten Bayer Uerdingen mit 11:7 (2:1, 3:1, 5:5, 1:0) verloren und damit auch wichtige Punkte für eine gute Ausgangsposition für die PlayOffs. Allerdings traten die Schwaben die Reise in den Westen stark ersatzgeschwächt an.
Die Personalsituation beim SSV Esslingen ist schon seit Wochen angespannt: Verletzungen und Erkrankungen gehören seit Wochen zur Tagesordnung und machen ein komplettes Mannschaftstraining unmöglich. Nachdem beim Lokalderby gegen Cannstatt vergangenes Wochenende bereits Nationalspieler Hannes Glaser passen musste, traf es die Esslinger Wasserballer beim Auswärtsspiel bei Bayer Uerdingen noch härter: neben dem Linkshänder fielen nun auch noch die beiden Centerverteidiger Mike Troll verletzt und Konstantinos Sopiadis wegen einem U17-Bundesligaspiel aus. Mannschaftskapitän Heiko Nossek reiste zwar zur Unterstützung seines Teams mit ins Rheinland, kam aber aufgrund seines eigentlich überstanden geglaubten Infekts kaum zum Einsatz. SSVE-Trainer Bernd Berger: „Wir konnten die drei Ausfälle nicht verkraften, dazu nur wenige Minuten von Heiko Nossek. Dann verliert man so ein Spiel.“
Entsprechend verhalten begann die ungewohnte Start-Sieben des SSVE, insbesondere im Angriff. Daher dauerte es bis zur 7. Spielminute, ehe Hannes Rothfuß nach einer Auszeit in Überzahl den ersten Esslinger Treffer erzielen konnte. Da standen aber schon zwei Tore der Hausherren auf der Anzeigetafel. Der 24jährige war es auch, der zu Beginn des zweiten Abschnitts den Ausgleich erzielte, erneut in einer Mann-Mehr-Situation. Mit einem Kontertor und zwei Überzahltreffern sorgten die Krefelder für eine 5:2-Halbzeitführung.
Der dritte SSVE-Treffer gleich zu Beginn des dritten Viertels ließ noch einmal Hoffnung bei den Gästen aufkommen. Bei Esslingen war bis zu diesem Zeitpunkt lediglich auf der Centerposition gewechselt worden, als nun Mannschaftskapitän Heiko Nossek erstmals kurz im Wasser war. Dem sechsten Gegentreffer ließ der 32jährige dann auch postwendend mit einem Bogenball bei ablaufender Angriffszeit das 6:4 folgen. Doch der Kräfteverschleiss bei den kämpfenden und phasenweise auch gut spielenden Esslingern war zu hoch und die Gastgeber nutzten dies nun auch zu eigenen Toren: trotz einiger starker Paraden von Torhüter Marco Watzlawik zogen sie bis auf 10:4 davon. SSVE-Trainer Bernd Berger zog die „Notbremse“, nahm eine Auszeit und gab seiner Mannschaft so die Möglichkeit kurz durchzuschnaufen und sich zu sammeln. Die Maßnahme fruchtete: ein schnelles Tor in Überzahl durch Joshua Stedman sowie zwei Treffer durch Robert Roth bedeuteten nur noch einen Drei-Tore-Rückstand aus SSVE-Sicht vor dem letzten Spielabschnitt.
Doch die Kraft reichte einfach nicht mehr, die Startsieben musste mehr oder weniger durchspielen und das Bayer-Team ließ nichts mehr anbrennen, traf selbst noch einmal in Überzahl zum 11:7-Endstand.
Die Niederlage ist in erster Linie der schwierigen Personalsituation beim SSVE geschuldet. Auch die Trefferquote im Überzahlspiel war einmal mehr mit drei Toren bei acht Möglichkeiten ausbaufähig, wobei natürlich gerade hier die Automatismen nicht unbedingt zu erwarten waren, wenn gleich mehrere Stammkräfte fehlen. Am kommenden Wochenende macht die Deutsche Wasserball Liga zwar Pause, doch der SSVE ist im Pokal-Achtelfinale mit einem Heimspiel gegen den SC Wedding gefordert.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Marco Watzlawik (Torwart), Lars Hechler (1 Tor), Hannes Rothfuß (2), Valentin Finkes, Joshua Stedman (1), Robert Roth (2), Heiko Nossek (1), Michael Müller, Robin Finkes, Novak Zugic, Nick Bärtschi, Matthias Thoma und Adrian Hausmann (Torwart)