8:9-Auswärtserfolg gegen Magdeburg im ersten Ligaspiel
Der SSV Esslingen hat trotz personeller Probleme den ersten Sieg im ersten Ligaspiel der neuen Saison gefeiert. Mit 9:8 (2:3, 3:2, 3:1, 1:2) gewannen die Esslinger Wasserballer auswärts bei der Wasserballunion Magdeburg.
SSVE-Trainer Davorin Golubic atmete nach dem nervenaufreibenden Spiel erst einmal tief durch und freute sich: „Das war ein sehr sehr wichtiger Sieg zum Saisonstart. Für uns war es ein ganz schweres Spiel ohne drei wichtige Spieler. Wir haben toll gekämpft und den unbedingten Willen zum Sieg gehabt. Aber im letzten Viertel war es für das junge Team gegen den erfahrenen Gegner wirklich alles andere als einfach. Ich bin sehr zufrieden und hoffe, dass wir genauso weitermachen.“
Zu Beginn der Partie sah es überhaupt nicht danach aus, dass der SSVE in Magdeburg am Ende als Sieger aus dem Wasser steigen würde. Die Ausfälle von Linkshänder Hannes Glaser und den beiden Centerspielern Michael Müller und Tim Hornuf schienen zu schwer zu wiegen. Das Heimteam überrollte die Esslinger regelrecht und führte nach nicht einmal vier Spielminuten mit 3:0. Zielstrebigen und souveränen Magdeburgern standen verunsicherte und ohne Durchschlagskraft agierende Esslinger gegenüber. Ein von Mike Troll erfolgreich abgeschlossenes Überzahlspiel bedeutete den Weckruf für die Gäste. Die nun etwas stabilisierten Esslinger kamen durch Hannes Rothfuß noch vor der ersten Viertelpause zum 2:3-Anschlusstreffer. Gleich zu Beginn des zweiten Abschnittes erzielte Mannschaftskapitän Robert Roth den Ausgleich. In der Folgezeit entwickelte sich ein spannendes Spiel mit wechselnden Führungen. Der von Spandau 04 zu Magdeburg gewechselte Ungar Tamas Kuncz traf zur erneuten Führung der Gastgeber. Es folgten fünf kuriose Minuten, speziell für den Esslinger A-Jugendlichen Lars Hechler: zunächst verursachte der 18jährige einen Strafwurf, den die Hausherren aber vergaben und im direkten Gegenzug traf er mit einem sehenswerten Schuss zum Ausgleich. Magdeburg ging noch einmal mit 5:4 in Führung, doch erneut Lars Hechler markierte fünf Sekunden vor der Halbzeit den Ausgleichstreffer.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren die Esslinger hochkonzentriert. Jeweils mit ihrem zweiten Treffer brachten Hannes Rothfuß und Mike Troll die Süddeutschen erstmals mit 7:5 in Führung, während Magdeburg einen weiteren Strafwurf nicht im Kasten des stark agierenden Esslinger Torhüters Marco Watzlawik unterbringen konnte. Centerverteidiger Mike Troll, bereits seit der 13. Spielminute mit zwei persönlichen Fouls belastet, bewies einmal mehr seine Torgefährlichkeit und traf zum 8:5. Überhaupt war die Foulbelastung mit drei Hinausstellungen auf Magdeburger Seite und acht Hinausstellungen sowie zwei Strafwürfen zu Lasten der Esslinger ungleich verteilt, insbesondere hatte der SSVE in der gesamten zweiten Spielhälfte kein einziges Überzahlspiel mehr. Angefeuert von den zahlreichen Zuschauern in der Magdeburger Elbeschwimmhalle kämpften sich die von Juniorennationaltrainer Vlad Hagiu betreuten Hausherren noch einmal heran. Kapitän Christopher Bott erzielte drei Minuten vor dem Abpfiff gar den 8:8-Ausgleichstreffer. Doch die Gäste wollten nicht mit leeren Händen die lange Heimfahrt antreten und schafften direkt anschließend durch den dreifachen Torschützen und „Spieler des Tages“ Hannes Rothfuß die erneute Führung. Nun sollte es endgültig ein Nervenspiel werden, die beiden Trainer versuchten mit drei Auszeiten in den letzten 100 Sekunden alles, doch sollte der Treffer des Esslinger Vizekapitäns der letzte der Partie bleiben.
Die Freude bei den mit einem Durchschnittsalter von 19,3 Jahren angetretenen Esslingern war nach dem Schlusspfiff riesig, war aufgrund der Ausfälle und nach den ersten Spielminuten der doppelte Punktgewinn im ersten Spiel der neuen Saison doch überraschend. Nun heißt es, den Schwung mitzunehmen, schließlich wartet mit der Auswärtspartie nächste Woche bei der SG Neukölln eine weitere schwere Aufgabe.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Marco Watzlawik (Torwart, 1. – 32. Minute), Novak Zugic, Hannes Rothfuß (3 Tore), Matthias Thoma, Valentin Finkes, Mike Troll (3), Robert Roth (1), Lars Blankenhorn, Lars Hechler (2), Robin Finkes, Jan Glaser und Moritz Baum (Torwart).