Erwartete Niederlagen gegen Topteams – Anreise mit sieben Spielern
Die verbliebenen sieben Spieler des SSV Esslingen am Wochenende, darunter zwei Torhüter, schlugen sich wacker: gegen die zweitplatzierten Hannoveraner gab es samstags eine 18:6 (4:0, 5:0, 4:3, 5:3)-Niederlage, sonntags unterlagen sie gegen Vizemeister ASC Duisburg mit 18:5 (9:1, 3:1, 4:0, 2:3).
Die Wasserballer des SSV Esslingen verloren als Viertplatzierte gegen die direkt vor ihnen liegenden Mannschaften aus Hannover und Duisburg klar und deutlich, das ist wahr. Wahr ist aber auch, dass sich die sieben zur Verfügung stehenden Spieler mehr als tapfer geschlagen haben, mussten sie doch zwei Spiele innerhalb von 19 Stunden komplett durchspielen und der etatmäßige Torhüter Marco Watzlawik dabei durchgehend als Feldspieler agieren. Keinesfalls ist man beim SSVE dabei, die angespannte Situation schönzureden, aber ein Blick auf die Ergebnisse der direkten Konkurrenz (Duisburg – Uerdingen 22:7 und Hannover – Plauen 23:4) zeigt, dass die Esslinger trotz dezimiertem Kader beim Torverhältnis keinesfalls Federn lassen mussten. Und das wohlgemerkt, obwohl die Konkurrenz in voller Mannschaftsstärke ihre Spiele absolvierte. Der Kampf um Platz Vier, der für eine gute Ausgangsposition im weiteren Meisterschaftsverlauf sorgen würde, geht also weiter. Wie alle Beteiligten war auch SSVE-Trainer Bernd Berger froh, das Wochenende überstanden zu haben: „Wir sind als Team aufgetreten und haben alles aus uns rausgeholt. Mit nur sieben Spielern war nicht mehr drin.“ Auch der den etatmäßigen Kapitän Heiko Nossek vertretende Hannes Rothfuß betonte, das Beste aus der momentanen Situation gemacht zu haben und hob die Leistung seiner verbliebenen Mitspieler heraus: „Das Wochenende hat gezeigt, dass es auch mit der geringen Anzahl an Spielern möglich ist, unter den Bedingungen akzeptable Ergebnisse zu erzielen. Die Mannschaft lebt und wir lassen uns trotz der widrigen Umstände nicht von unseren Zielen diese Saison abbringen.“
Die mit hohem finanziellen Aufwand vor der Saison weiter verstärkte Mannschaft von Waspo 98 Hannover mit mehreren deutschen Nationalspielern, aber vor allem mit Predrag Jokic und Aleksandar Radovic mit zwei beeindruckenden Vize-Europameistern aus Montenegro besetzt, ließ von Beginn an natürlich keine Zweifel am eigenen Sieg. Vor allem Aleksandar Radovic zeigte sich torhungrig und traf sieben Mal, was ihm auch die Auszeichnung zum „Spieler des Tages“ einbrachte. Doch ein ums andere Mal scheiterten die Hausherren am starken Esslinger Torhüter Adrian Hausmann, der bereits in der zweiten Spielminute einen Strafwurf parieren konnte. Bemerkenswert sicherlich auch die Tatsache, dass der zweite Esslinger Torhüter, Marco Watzlawik, nicht nur vier Viertel im Feld spielen musste, sondern auch noch das einzige Überzahlspiel des SSVE nutzte und einen Treffer erzielte. Mit einer den Umständen geschuldeten unkonventionellen Spielweise hielten die Esslinger speziell in der zweiten Halbzeit (9:6) die Niederlage in Grenzen.
Am Sonntag dann das vermeintlich noch schwerere Spiel, hatte der ASC Duisburg die Hannoveraner eine Woche zuvor im Pokal doch mit 12:10 besiegt. Und das erste Viertel (9:1) ließ aus Esslinger Sicht Schlimmes befürchten, doch in den restlichen drei Vierteln (9:4) des Spiels konnten sie vor allem die Konter der Gastgeber unterbinden und so auch in Duisburg ein erträgliches Ergebnis erzielen. Wie schon am Vortag trug sich der wie seine Mannschaftskollegen unermüdlich kämpfende Valentin Finkes gleich zwei Mal in die Torschützenliste ein. Und ebenfalls wie am Vortag gelang es Adrian Hausmann im Tor einen Strafwurf zu entschärfen. Nationalspieler Julian Real traf gleich sieben Mal ins Schwarze und wurde „Spieler des Tages“.
Die Esslinger Wasserballer hoffen nun auf eine baldige Rückkehr ihrer verletzten Stammkräfte. Ob dies schon am kommenden Wochenende bei der schweren Auswärtspartie bei Rekordmeister Spandau 04 sein wird, ist allerdings fraglich. Zumindest aber hat die U17 des Vereins spielfrei, sodass der Kader etwas größer sein wird.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Adrian Hausmann (Torwart), Lars Hechler (1 Tor am Samstag / 2 Tore am Sonntag), Hannes Rothfuß (1/1), Valentin Finkes (2/2), Timo van der Bosch (1/0), Konstantinos Sopiadis und Marco Watzlawik (1/0).