Knappe 5:8-Niederlage gegen Bayer Uerdingen zum Freibadauftakt
Der SSV Esslingen ist im PlayOff-Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft ausgeschieden. Gegen den SV Bayer 08 Uerdingen verlor man nach der klaren Auswärtsniederlage auch im heimischen Freibad, allerdings in einem stets engen Spiel mit 5:8 (2:2, 0:1, 2:2, 1:3).
Ein wunderschöner Frühsommertag bildete den Rahmen für das zweite Spiel der Best-of-Three-Viertelfinalserie zwischen dem SSV Esslingen und Bayer Uerdingen. Entsprechend gut gefüllt zeigte sich das SSVE-Vereinsfreibad auf der Neckarinsel vor den Kameras des SWR-Fernsehens (Beitrag in der Landesschau: www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/wasserball-viertelfinale-ssv-esslingen-ausgeschieden/-/id=1622/did=17471716/nid=1622/8btk1g/index.html) . Nicht ganz so perfekt dagegen die personelle Ausgangslage für das Heimteam: nachdem man seit Weihnachten auf vier Spieler komplett verzichten musste, fehlten nun auch noch der gesperrte Kapitän Heiko Nossek sowie Michael Müller und Cedrik Zupfer. Adrian Hausmann ging angeschlagen in die Partie. SSVE-Trainer Bernd Berger schickte also ein ganz junges Team ins Wasser und war von der Leistung seiner im Schnitt 20 Jahre alten Mannschaft angetan: „So kann man ausscheiden, das war eine tolle Leistung. Leider haben wir zu viele Chancen nicht genutzt. Es ist fraglich, ob es für den Wasserballsport in Deutschland förderlich ist, eine Mannschaft nach zweimonatiger Pause in ein Viertelfinale zu schicken. Die mangelnde Wettkampfhärte war uns in beiden Spielen anzumerken.“ Die Uerdinger, die verdient ins Halbfinale einzogen, hatten dagegen den Weg über die Qualifikation zu gehen und wurden am vergangenen Wochenende außerdem Vizepokalsieger. Auch Timo van der Bosch, der nach drei Toren und einer starken Leistung zum „Spieler des Tages“ auserkoren wurde lobte insbesondere die Moral: „Wir haben uns gut verlauft und lange gegen die favorisierten Uerdinger mitgehalten. Das war nur möglich, weil alle sieben Mann im Wasser gekämpft haben und sich gegen teilweise körperlich deutlich überlegene Uerdinger mitgehalten haben.“ Natürlich wären auch die Esslinger Wasserballer gerne erneut unter die besten Vier in Deutschland eingezogen, aber nach einer schwierigen Saison ist man mit dem Verbleib in der A-Gruppe zufrieden.
Die Partie startete etwas zerfahren, keines der beiden Teams konnte sich klare Torchancen herausarbeiten, auch zwei Überzahlspiele der Gäste blieben ungenutzt. So dauerte es bis zur sechsten Spielminute, ehe Bayer mit einem Konter 0:1 in Führung ging. Doch der SSVE glich umgehend in Überzahl durch Konstantinos Sopiadis aus. Wenig später schwamm sich Nationalspieler Timo van der Bosch frei und wurde von Hannes Glaser mustergültig bedient – plötzlich führte der SSVE 2:1. Doch noch vor der ersten Viertelpause kamen die Westdeutschen durch einen Fernschuss zum Ausgleich.
Auch der zweite Abschnitt verlief ausgeglichen und ereignisarm. Zwar kam Bayer durch einen Konter in der 10. Minute zur erneuten Führung, das war zugleich aber auch der Halbzeitstand.
Neun Minuten sollte es bis zum nächsten Treffer dauern, dann setzten die Uerdinger zu einem Zwischenspurt an: durch zwei Treffer zogen sie auf 2:5 davon. Doch wer nun glaubte, das Spiel wäre entschieden und die Esslinger würden sich ihrem Schicksal fügen, sah sich getäuscht. Denn Timo van der Bosch und wenig später Hannes Glaser erzielten jeweils in Überzahl die Treffer zum 4:5-Anschluss.
Im letzten Abschnitt erzielten die Gäste erneut den ersten Treffer zum 4:6, doch vier Minuten vor dem Schlusspfiff hielt Timo van der Bosch mit seinem dritten Tor sein Team weiterhin im Spiel. Lazar Kilibarda mit einem Doppelpack machte den Halbfinaleinzug seines Teams erst in den letzten beiden Spielminuten perfekt.
Die Uerdinger treffen im Halbfinale nun auf Rekordmeister Wasserfreunde Spandau 04, im zweiten Halbfinale stehen sich der ASC Duisburg und Waspo 98 Hannover gegenüber. Für den SSVE steht vor dem Saisonfinale nun eine weitere dreiwöchige Pause an, ehe die Saison mit dem Turnier um die Plätze fünf bis acht endet.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Marco Watzlawik (Torwart), Lars Hechler, Hannes Rothfuß, Valentin Finkes, Timo van der Bosch (3 Tore), Jonathan Nemitz, Michel Hamann, Linus Orszulik, Konstantinos Sopiadis (1), Robin Finkes, Hannes Glaser (1) und Adrian Hausmann (Torwart)